1387 - Das Finale
nicht, dass wir es sind.«
»Keine Sorge, die sind auf jemand anderen scharf. Und ich gehe nicht davon aus, dass sie sich die Ghoulwürmer aus irgendwelchen Spalten picken. Die warten auf eine menschliche Beute.«
»Was hältst du davon, wenn wir näher herangehen?«
Ich war dafür.
»Klasse, mit vier dieser Tierchen werden wir noch fertig.« Suko klopfte gegen den Griff der Dämonenpeitsche.
Die Richtung stand fest. Wir brauchten nur geradeaus zu gehen.
Das taten wir auch. Auf den ersten paar hundert Metern blieben wir zusammen. Wir hatten uns die Aufgaben aufgeteilt. Ich beobachtete den Himmel, während Suko mehr den Untergrund kontrollierte, weil wir auch an die Würmer dachten. Wenn sie kamen, dann waren sie verdammt schnell und griffen plötzlich an.
Aber es tat sich nichts. Außerdem gab es nur wenige Spalten und Einschnitte im Boden. Trotzdem mussten wir darauf achten, nicht zu stolpern auf dem rissigen Gestein.
Plötzlich sanken die Skelette nach unten. Bisher hatten sie eine bestimmte Höhe eingehalten und dort ihre Kreise gedreht. Im Kreis flogen sie zwar auch noch, aber sie sanken dabei immer mehr dem Vulkanboden entgegen, und das musste Gründe haben.
Ruckartig bleiben wir stehen.
»Da passiert etwas«, sagte ich.
Suko schüttelte den Kopf. »Aber was? Ich kann nichts erkennen. Was hat ihre Aufmerksamkeit geweckt?«
»Weiß ich nicht.«
»Und was machen wir?«
Ich lachte bei meiner Antwort. »Wir gehen näher heran. Mal sehen, was da noch alles kommt.«
Wir bewegten uns wieder vor. Ich spürte die Spannung in mir.
Meine Sinne waren geschärft. Jedes Auftreten hörte ich deutlicher in meinen Ohren. Wieder einmal meldete sich das Bauchgefühl, das mich auch in dieser Welt nicht verlassen hatte.
Es würde bald etwas passieren, denn die Skelette auf ihren Flugdrachen hatten etwa die Hälfte der Höhe verloren. Ich wünschte mir mehr Helligkeit, die gab es leider nicht. Es sei denn, wir schalteten unsere Leuchten ein, was auch nichts bringen würde, da wir uns viel zu weit vom Ort des Geschehens aufhielten.
Wir mussten nicht in eine Senke steigen und brauchten auch nicht auf eine Anhöhe zu klettern, denn wie aus dem Nichts war plötzlich die kleine und fast zwergenhafte Gestalt eines Menschen erschienen, der sich in dem Gebiet aufhielt, dass von den Flugmonstren kontrolliert wurde.
Ja, es war ein Mensch und kein Monster!
Ein Mann, den wir nicht nur sahen, sondern auch identifizierten.
Unsere Augen weiteten sich, wir konnten es beide nicht glauben, aber es gab keinen Zweifel, denn auch ich hatte ihn erkannte, obwohl ich nicht die Falkenaugen eines Suko besaß.
»Verdammt, das ist Bill!«, flüsterte ich…
***
Der Schrei blieb Bill im Hals stecken. Es gelang ihm auch kein Ausweichen mehr, denn diese Flugmonster waren einfach zu schnell. Innerhalb der nächsten Sekunde stellte sich Bill darauf ein, von zwei Schnäbeln durchbohrt zu werden.
Der Luftzug der Schwingen erreichte ihn und warf ihn beinahe um. Er taumelte zurück und befand sich noch in der Bewegung, da griffen die Knochenklauen der Skelette zu. An beiden Armen packten sie den Reporter und rissen ihn in die Höhe.
Bill wusste nicht mehr, wie ihm geschah. Alles war plötzlich anders geworden. Er bewegte zuckend seine Beine und hatte dabei mit den Schmerzen in seiner Schulter zu kämpfen. Die Arme waren ihm in die Höhe gerissen worden und zur Seite gezogen. Rechts und links flogen die Drachenvögel mit ihren Skeletten. Die anderen beiden sah er nicht mehr, aber diese zwei hier reichten ihm aus.
Sie flogen und sie rissen Bill damit hoch. Der Kopf wurde ihm zurückgedrückt, und er schaffte es nicht mehr, den Schrei zu unterdrücken. Er strampelte zwar mit den Beinen, aber unter seinen Füßen gab es keinen Halt mehr.
Sie rissen ihn höher, und der Wind, der gegen sein Gesicht schlug, wurde kalt. Dass er noch lebte und nicht von den beiden Schnäbeln durchbohrt worden war, empfand er nicht als Triumph.
Aber seine Gedanken sammelten sich wieder, als die erste Panik vorbei war. Er lebte noch, und das machte ihn auf eine Art und Weise froh, auch wenn er nicht wusste, welches Schicksal ihn erwartete. Dass es die Boten des Schwarzen Tods waren, stand für ihn fest, und sein weiteres Schicksal würde auch etwas mit dem Schwarzen Tod zu tun haben.
Jetzt hing sein Körper durch. Die Arme waren nun nach oben gereckt. Zwar war auch jetzt das Reißen an den Schulterenden zu spüren, aber das ließ sich besser ertragen als die erste
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