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139 - Kreis der Telepathen

139 - Kreis der Telepathen

Titel: 139 - Kreis der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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untertauchte, stieg ein Kreis von Wasserfontänen in die Luft. (Es wird euch folgen), raunte es aus der Aura des Sol. (Und sollte es wider Erwarten zum Kampf kommen, wird es notfalls eingreifen.
    Darüber hinaus habe ich den Ersten der biotischen Dienstmodelle nach Zentral-Euree beordert. Wir kennen die Struktur der ontologisch-metalen Substanz von Mefju’drex’ Gefährtin. Hoch in der Atmosphäre wird Thgáan kreisen, sie orten und ihre geographischen Bewegungen an euch weitergeben. Benutzt dafür eure Stirnreifen.) Veda’lan’tubaris und der Grao’sil’aana beobachteten den Wasserspiegel. Er beruhigte sich allmählich. Das Modell erster Ordnung tauchte noch nicht wieder auf. Der Sol legte seine schweren Echsenpranken auf Veda’lan’tubaris’ Frauenschultern. (Außerdem ist ein Fahrzeug mit sieben von uns von Osten her unterwegs. Sie werden rechtzeitig zu euch stoßen.
    Du wirst Mefju’drex’ Gefährtin fangen, Veda’lan’tubaris, damit sie zu unserer entscheidenden Waffe gegen Mefju’drex wird. Denn sie und ihn verbindet die gleiche unlogische Kraft, die beide auch an das Kleine schmiedet. Sie nennen diese Kraft der Unvernunft Liebe. Allein ihretwegen hat sie sich auf den Weg gemacht, ihr Kind zu suchen.) (Und was ist meine Aufgabe?), wollte Grao’sil’aana wissen.
    (Keine andere als du schon wahrnimmst: das Kleine hüten, lehren, fördern. Du greifst nur in den Kampf ein, wenn das Kind in unmittelbare Gefahr gerät.)
    (Und die anderen vier Gefährten?)
    Mit einer Kopfbewegung deutete Veda’lan’tubaris zu dem Konvoi, der etwas abseits wartete. Die Kontrollierten hockten im Gras, die drei Daa’muren auf dem alten Kettenfahrzeug.
    (Gu’lan’ostoc und Thul’hal’myra werden euch begleiten, genau wie der Hal, der den Konvoi verantwortet, und die Leq, die bei ihm ist, um zu lernen. Alle werden sie dich unterstützen, wann immer du Unterstützung brauchst, Veda’lan’tubaris.) An einer Stelle des Sees, nahe dem anderen Ufer, schien das Wasser zu kochen. Das Modell erster Ordnung erhob sich aus blasigem Schaum und stieg in den Himmel.
    (Ist es nicht dennoch ein hohes Risiko, das Kleine als Lockmittel einzusetzen, mein Sol?), fragte Veda’lan’tubaris.
    (Nein. Denn es gibt noch einen fünften Begleiter. Dein wichtigster Helfer, Veda’lan’tubaris. Er wartet in einem Schiff auf dich, das euch weiter nach Norden bringen wird. Es liegt schon auf dem Fluss vor Anker, den sie in dieser Region Oda nennen…)
    ***
    Sie erreichten die Mündung, als der Mond am höchsten stand.
    Sonnenaufgang war noch viele Stunden entfernt. Aruula stieg aus dem Unterdeck herauf. Sie lehnte gegen den Mast und verschnaufte für ein paar Minuten. Sterne glitzerten am Nachthimmel, unglaublich viele Sterne.
    Die Frau von den Dreizehn Inseln war erschöpft, ihre Arme schmerzten. Noch eine halbe Stunde länger dort unten auf der Ruderbank, und sie hätte aufgegeben. Jetzt trug die Strömung das kleine Schiff aus dem Mündungsdelta ins Nordmeer hinaus.
    »Wir verlassen Britana!« Am Heck, hinter dem Steuerruder, jubelte die Zwergin. »Wir fahren aufs offene Meer hinaus, schöne Aruula! Wie findest du das?«
    »Großartig.« Aruula erhob sich und blickte zum einzigen Mast hinauf. Wie, bei Orguudoos struppigen Nasenhaaren, bekam man so ein Segel entfaltet? Sie erinnerte sich an die eine oder andere Situation auf See, die sie in ihrem fast dreißigjährigen Leben schon gemeistert hatte, und schließlich schaffte sie es, es auszurollen. Nun starrte sie ratlos abwechselnd in das sich ausbeulende Segel und zum Sternenhimmel empor. Die Richtung stimmte nicht ganz. Und jetzt?
    »Es ist ganz einfach.« Faathme fixierte den Ruderkranz und kam zu ihr. »Ich helfe dir, ja?« Die Zwergin schien Ahnung von der Seefahrt zu haben. Ein paar Handgriffe, und das Segel stand straff. »So geht das, ganz einfach.« Der Wind blähte den Stoff. Aruula prüfte den Stand der Sterne und blickte in Fahrtrichtung. Jetzt war sie mit dem Kurs zufrieden.
    Sie wankte zum Heck. Ihr Rücken und ihr Hintern brannten, ihre Knochen schmerzten. An der Heckreling hüllte sie sich in Felle, denn es wehte ein kühler Wind von Nordwesten. Sie ließ sich neben Faathme nieder, die das Steuer wieder festhielt.
    Eigentlich war es gut, nicht allein unterwegs sein zu müssen…
    »Ich bin so froh, dass du mich mitnimmst«, sagte die Zwergin. »Ich bin nicht groß und auch nicht besonders hübsch, und ja, ich habe eine viel zu große Nase, aber du wirst sehen, wie gut ich

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