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139 - Kreis der Telepathen

139 - Kreis der Telepathen

Titel: 139 - Kreis der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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wollen die von uns?«
    Aruula stand am Bug. Schweigend beobachtete sie das fremde Schiff. Natürlich gefiel es auch ihr nicht. Weniger wegen des Rammbocks, als mehr wegen des Eluu, den ihre scharfen Augen auf einem Gestell am Oberdeck ausgemacht hatten. Am Bug stand ein großer Kerl. Sein rotes Haar flatterte im Wind. »Drehen wir ab«, sagte sie. »Versuchen wir ihm zu entkommen.«
    Sie gingen auf neuen Kurs. Anschließend kletterte Aruula unter Deck und griff zu den Ruderholmen. »Es hat keinen Sinn!«, hörte sie Faathme schreien. »Die kommen immer näher!«
    Aruula lief wieder nach oben. Eine Sturmböe riss an ihren schwarzen Locken. Die Wellen waren nun bedrohlich hoch.
    Noch knapp drei Speerwürfe trennten sie von dem Dreimaster.
    »Wir drehen bei«, entschied Aruula. »Vielleicht schaffen wir es, den Hafen dort unter dem Turm zu erreichen!«
    Wieder drehten sie das Segel in den Wind. Das kleine Schiff fuhr einen weiten Bogen, um den Vorsprung gegenüber dem Dreimaster nicht preiszugeben, und hielt auf die Küste zu.
    Auch der Dreimaster drehte bei und folgte.
    Der Rothaarige an seinem Bug gestikulierte wild. Es sah ganz so aus, als würde er schreien; merkwürdigerweise wandte er sich dabei dem Eluu zu. Und dann spreizte der Vogelmutant seine Schwingen…
    ***
    »Du bist ein verdammtes Stück störrisches Vogelweib! Warum fliegst du denn nicht!?« Das kleine Schiff mit den beiden Frauen drehte ab, das Eluuweibchen blieb störrisch. »Was ist los mit dir, Luluschätzchen? Ist dir der Fisch gestern nicht bekommen?« Beebie Rot hatte Kopfschmerzen, und keine Geduld für einen Jagdvogel, der sich begriffsstutzig gab wie selten. »Tu’s für mich, Luluschätzchen, ich flehe dich an! Tu deinen Job für mich, ja? Einfach nur, weil du mich liebst.«
    Der Eluu drehte den Kopf nach rechts, nach links, nach hinten und nach oben. Er sträubte die Schuppenfedern am Schädel und am Rücken, aber er machte keine Anstalten, einen Angriff zu fliegen.
    Das kleine Schiff mit den Frauen steuerte die Küste an, keine Frage. Sie hatten kapiert, dass sie keine Chance auf dem Meer hatten, und versuchten nun Land zu erreichen, um sich zu Fuß in Sicherheit zu bringen. »Ich finde das verflucht noch mal nicht witzig!«, schrie Beebie Rot.
    Drei seiner Leute hatten längst die Segel in den Wind gedreht. Der Abstand zwischen der Meerhammer und dem Schiff mit den Frauen wuchs trotzdem weiter an. Er stampfte mit den Fuß auf die Deckplanken. »Schneller, ihr faulen Hunde! Schneller, sag ich!«
    Er hielt sich am Ansitz des Vogelmutanten fest, legte den Kopf in den Nacken und sah zu ihm hinauf. »Es ist ganz leicht, Luluschätzchen«, zischte er. »Du fliegst einfach hin und schmeißt den kleinen Kahn um, verstehst du? Und wir fischen sie dann aus dem Wasser.«
    Eine Sturmböe füllte die Segel und peitschte ihm die rote Mähne um die Ohren. Vom Gipfel einer großen Welle schoss die Meerhammer auf den Grund des Tals. Beebie Rot klammerte sich an den Ansitz, der Eluu spreizte die Schwingen, flatterte ein paar Meter hoch und landete wieder auf dem Rundholzgestell.
    »Also gut!« Beebie Rot schrie jetzt. »Du hast gewonnen! Eine der beiden gehört dir! Aber ich darf mir aussuchen, welche ich für mich behalte, klar?!« Wieder eine Sturmböe; kaum konnte Beebie Rot sich noch auf den Beinen halten. Er sah zum Heck – Rabul schlang ein Tau um seine Hüfte und verknotete es am Steuerruder.
    In diesem Augenblick breitete das Eluuweibchen die Schwingen aus und hob ab. Das Schiff schaukelte heftiger. Der Vogelmutant sackte den Wellen entgegen, fing sich und glitt dicht über dem Wasser dem Einmaster hinterher.
    »Brav, Luluschätzchen!«, jubelte Beebie Rot. »Sehr brav! Sehr viel Fleisch…!«
    Noch vierhundert Meter zwischen der Meerhammer und dem kleinen Schiff. Der Hafen rückte näher und näher.
    Der Eluu stieg steil in die Luft. Dann legte er die Schwingen an. Einen Herzschlag lang sah es aus, als würde er still in der Luft stehen. Beim nächsten schon schoss er herab. Wie ein Komet raste er dem kleinen Schiff entgegen. Fünf, sechs Meter darüber spreizte er die Schwingen und streckte die Fänge in Flugrichtung.
    Seine Klauen trafen die Mastspitze, drückten den Mast und das Schiff zur Seite und ins Wasser, und als der Vogelmutant sich wieder in die Luft schraubte, ließ eine fast vier Meter hohe Woge das Schiff kieloben auf ihrer Krone tanzen…
    ***
    Die monströse Eulenkreatur jagte heran. Die Spannweite ihrer Flügel war breiter als

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