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139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

139 - Rätsel-Tempel des Dschinn

Titel: 139 - Rätsel-Tempel des Dschinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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verschlossenen Flaschen arabischen
Ursprungs grauenvolle Wesen lauern konnten.
    Während er Schubladen öffnete und ein Gefäß
nach dem anderen inspizierte, ließ er gleichzeitig noch mal das Gespräch in
Gedanken ablaufen, das er mit dem Teppich- und Antiquitätenhändler geführt
hatte.
    Akbar Manod hatte davon gesprochen, daß Abdul
Assard Kontakte zu einem Mann pflegte, der angeblich Zauberei und Magie
betrieb. In seinem Besitz befand sich - ebenfalls angeblich - eine Schriftrolle
mit geheimnisvollen Zaubertexten und Sprüchen aus alter Zeit.
    Auch bei dem rätselhaften Vorfall in New
York, über den X-RAY-1 ihn unterrichtet hatte, war von einem Fremden und einer
Schriftrolle die Rede gewesen.
    Handelte es sich um den gleichen Mann?
    Waren Abdul Assard hier in Vasfahan und Banir
Shaikar im fernen New York Marionette und Opfer der gleichen Macht? Braute sich
etwas derart Furchtbares zusammen, daß es das menschliche Begriffsvermögen zu
übersteigen drohte?
    Achmed Chachmah nahm über seinen PSA-Funkring
Kontakt mit X-RAY-1 auf, berichtete knapp von dem, was sich nach dem
nächtlichen Zwischenfall Neues getan hatte und machte gleichzeitig auf den
Umstand aufmerksam, der ihm aufgefallen war.
    X-RAY-1 versprach, die Angelegenheit zu
untersuchen.
    In New York war es zur gleichen Zeit wenige
Minuten nach ein Uhr nachts. Dennoch war X-RAY-1 erreichbar. Dieser Mann war,
wenn es brannte, stets zur Stelle, und für seine Mitarbeiter war es schon
selbstverständlich, daß es für X-RAY-1 so etwas wie »Dienstschluß« nie zu geben
schien.
    Wie das System seiner Benachrichtigung
funktionierte und wieso er immer erreichbar war, wußte allerdings niemand.
    Wenn X-RAY-1 in der Regel zu vorgeschrittener
Stunde sein Büro in der PSA-Zentrale verließ, bedeutete dies nicht, daß damit
sein Dienst zu Ende war.
    Neben dem Bett in seiner Wohnung, die in der
Lexington-Ave in New York lag, stand ein Spezial-Telefon, das direkt mit der
Funkzentrale und den beiden Hauptcomputern verbunden war. Wenn es um
Informationen ging, die ihm sofort bekannt gemacht werden mußten, oder wenn
eine Entscheidung keinen Aufschub duldete, sprach dieses Telefon an. Über einen
PSA-eigenen Satelliten konnte X-RAY-1 jederzeit mit jedem Agenten sprechen,
gleich, wo dieser sich aufhielt.
    Nach dem kurzen Zwiegespräch mit seinem
geheimnisvollen Boß nahm Achmed Chachmah seine Tätigkeit wieder auf.
    Er blieb dabei nicht ganz ungestört.
    Immer wieder tauchten aus dunklen Winkeln
oder umgekippten Vasen und Krügen Ratten auf, die piepsend herumtrippelten oder
abseits hockten, als würden sie ihn bewußt beobachten.
    Manche mußte er wieder mit Gewalt
    zur Seite treten, um an Wandverstecke, die
ihn in erster Linie interessierten, heranzukommen.
    Selbst in diesen kauerten fette Ratten, und
er mußte sie herausziehen und schleuderte sie gegen die Wand. Auf diese Weise
tötete er einige der hartnäckigsten. Dies gab ihm wieder Luft, weil die
Artgenossen die Kadaver auffraßen.
    Einmal war ihm, als würde er beobachtet.
    Schon das erste Gefühl war ein Warnsignal,
gerade für einen Mann mit seiner hochsensiblen Anlage.
    Und doch wurde er überrumpelt.
    Als er instinktiv den Kopf herumwarf, sah er,
daß jemand vor ihm stand, hochaufgerichtet, hager, gekleidet in einen
braun-grauen Kaftan: Abdul Assard !
     
    *
     
    Dies war nicht seine erste Begegnung mit
lebenden Toten, mit Wiedergängern oder einem Zombie.
    Aber Abdul Assard gehörte in keine dieser
Kategorien.
    Blitzschnell richtete Chachmah sich auf, und
sein Blick flog hinüber an den Tisch.
    Dort lag noch immer die Leiche.
    Also gab’s doch zwei Assards! Einen toten und
einen lebenden!
    Achmed Chachmah war auf ungewöhnliche
Situationen trainiert und reagierte in der Regel blitzartig und instinktiv,
noch ehe sein Gehirn die Einzelheiten zusammengesetzt hatte.
    Aber diesmal war alles anders.
    Die Gestalt vor ihm streckte die Rechte aus.
    Nur ganz leicht, fast unauffällig.
    Es kam zu keiner Berührung. Und doch spürte
Achmed Chachmah etwas, ehe er zu einer Abwehrbewegung kam.
    Aus den Fingerspitzen des Mannes vor ihm
flössen hauchdünne Nebelstreifen. Sie glitten ihm entgegen, stiegen in seine
Ohren und seine Nase, und obwohl er sofort vermied, zu atmen, drang der
seltsame Nebel in ihn.
    Er war gefeit gegen Hypnose, konnte seinen
eigenen Willen dagegen einsetzen und fremde Einflüsse abblocken.
    Aber dies war keine Hynpose. Dies war etwas
anderes. Etwas, das körperlich von ihm Besitz ergriff, und gegen

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