Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Kopf.
    Sie verharrte auf der Stelle!
    Das Lachen stoppte.
    Etwas wie Frost rann über ihren Rücken. Ihr Mund bewegte sich zuckend, und sie holte Luft. Sie fluchte, dass ihr Herz so schnell schlug, und sie schloss für einen Moment die Augen, um sich besser konzentrieren zu können.
    Über ihrem Kopf vernahm sie das Schnauben. Jetzt endlich traute sie sich, in die Höhe zu schauen, und sie entdeckte schräg über sich die Gestalt an der Decke.
    Der Vampir hockte dort wie eine überdimensionale Spinne. Sofia Milos schaltete ihre Gedanken aus. Oder aber die Gedanken stocken von allein, denn was sie da sah, war Wahnsinn.
    Damit hatte sie Probleme. Die Schwerkraft schien für diesen Mallmann nicht zu gelten.
    Aus ihrem Mund drang ein Röcheln, denn sie sah sogar die beiden Messergriffe aus den Schultern ragen. Es war also keine Täuschung, sie hatte die Gestalt getroffen, und plötzlich kam ihr in den Sinn, dass sie womöglich einen echten Vampir vor sich hatte und die Gestalt tatsächlich nicht gelogen hatte.
    Ihr gelang auch ein Blick in das Gesicht, in dem der Mund weit geöffnet war, damit er auch seine langen Blutzähne präsentieren konnte. Durch die Verzerrung war das Gesicht zu einer Fratze geworden. Für Sofia war es wie das Bild aus einem Albtraum.
    Für die Dauer weniger Herzschläge herrschte um sie herum eine absolute Stille und Leere. Das empfand sie so, aber diese Szenerie hielt nicht lange an.
    Der Mund über ihr schloss sich wieder, und noch im gleichen Moment löste sich die Gestalt von der Decke.
    Sofia wurde davon so stark überrascht, dass sie nicht mehr ausweichen konnte. Der Körper fiel nach unten, dann hatte sie das Gefühl, dass die gesamte Decke sich gelöst hatte und in die Tiefe gefallen war. Sie bekam keine Luft mehr. Sie wurde zu Boden gepresst und spürte den Druck des anderen Körpers auf sich.
    Sie hörte das wilde und hämische Lachen, wobei sie daran dachte, dass es eigentlich unmöglich war, denn in den Schulterenden der verdammten Gestalt steckten ihre beiden Messer.
    Den Druck wegstoßen, sich befreien, den Körper in die Höhe treiben. So sah die einzige Chance aus, die ihr noch blieb. Es gelang ihr nicht. Dieser Mallmann schien sich plötzlich in Blei verwandelt zu haben, so schwer war er geworden, und dabei steckten die Messer noch in seinen Schultern.
    Etwas Kühles, aber nicht Feuchtes glitt an ihrer Kehle entlang, um danach an der rechten Gesichtshälfte in die Höhe zu wandern, bis es das dunkle Haar erreichte.
    Es war eine Hand – die Vampirhand!
    Keine Wärme, auch keine Kälte. Es floss kein Blut. Die Hand war einfach nur schrecklich, und Sofia wusste auch, dass sie so etwas noch nicht erlebt hatte.
    Die Botschaft schwebte plötzlich flüsternd über sie hinweg. Dabei vernahm sie auch das Kichern, doch sie wollte nicht glauben, was man ihr sagte.
    »Dein Blut… dein warmes Blut … es wird mir munden. Es wird mir schmecken, es wird mir Kraft geben …«
    Das war nicht zum Lachen, das war grausamer Ernst. Die alten Legenden waren keine Sagen oder Märchen. Es gab die verdammten Bluttrinker in der Wirklichkeit.
    Und sie kannte das ganze verfluchte Spiel, das dann auf eine so grausame Art und Weise weiterging.
    Sie würde tot sein, und sie würde trotzdem noch leben. Das alles war verrückt und nicht zu fassen. Es kam nahe an den reinen Wahnsinn heran, aber der war nicht mehr abstrakt, sondern verdammt real, denn sie spürte bereits an ihrer linken Halsseite den Druck der Zähne, und der Griff in ihr Haar wurde ihr plötzlich bewusst.
    Es war grauenvoll. Sie kam nicht mehr frei. Der Kopf wurde auf die rechte Seite gerissen. Die Haut an der linken Halsseite dehnte sich wie Gummi.
    Dann folgte der Biss!
    Es war das Grauen pur, obwohl nichts passierte. Oder nicht viel.
    Die Zähne drangen zuerst in die Haut, und erst jetzt spürte sie den Schmerz.
    Dann sprudelte das Blut!
    Es schoss wie eine Fontäne aus der Ader hervor. Der warme Strom, der sich nicht aufhalten ließ und in den Rachen des Untoten sprudelte. Aber es gab auch andere Geräusche. Sie hörte das verdammte Schmatzen des Wiedergängers und dazwischen das satte Stöhnen. Dabei senkte der Vampir seinen Kopf um eine Idee tiefer.
    Er drückte seine Lippen gegen ihren Hals, als wollte er sich daran festsaugen.
    Die Frau wehrte sich nicht. Sie erlebte so etwas wie eine schmerzliche Süße. Dabei schwanden ihr die Sinne. Sie trudelte einfach weg.
    Sie konnte sich nicht mehr halten. Sie schwamm dahin, und die anderen

Weitere Kostenlose Bücher