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1390 - Blut-Banditen

1390 - Blut-Banditen

Titel: 1390 - Blut-Banditen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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im Haus versteckt hielt, dann in der ersten Etage unter dem Dach, wo drei kleine Zimmer lagen.
    Frantisek blieb vor der untersten Stufe stehen und schaute in die Höhe. Die Treppe verlor sich im Dunkel, aber das war nicht mehr wichtig, denn er hatte schon das Richtige getan. »Ich grüße dich, Pfähler…« Er hörte die Stimme, er hörte das Lachen. Er vernahm kurz danach auch das Knarzen des alten Holzes, das von den Schritten des Ankömmlings verursacht wurde.
    Dann tauchte die geheimnisvolle Gestalt selbst auf, und Marek war nicht mal überrascht, Dracula II vor sich zu sehen…
    ***
    Marek sah auch das D auf der Stirn.
    Sein Zeichen, sein Fanal. Damit identifizierte er sich. Es war keine Schau, denn dieses D gehörte einfach dazu. Ohne es wäre er nicht der große Herrscher über die Vampire gewesen.
    Der Pfähler schaute die Stufen der Treppe hoch. Die meisten Menschen hätten sich vor dieser Gestalt gefürchtet. Sie wären bei seinem Anblick erstarrt oder schreiend davongelaufen, nicht so Marek. Er hatte sich Mallmann zwar nicht herbeigesehnt, aber er wusste mit dieser Gestalt umzugehen, auch wenn er sie so abgrundtief hasste wie alle Blutsauger. Und Mallmann war von ihnen der Schlimmste.
    Wäre er ein normaler Vampir gewesen, dann hätte Marek gehandelt und ihn mit seinem Pfahl angegriffen. Aber er war mehr als Vampir. Er war jemand, der andere Blutsauger führte, der an der Spitze stand und der sich zu wehren wusste.
    Der Pfähler wich zurück, je mehr Stufen Mallmann hinter sich ließ. Er schaute auch noch zurück, wobei er beruhigt war, dass die Särge noch am gleichen Ort standen. Sie waren im Moment nicht wichtig, einzig und allein Mallmann zählte.
    Er lächelte wie ein Sieger, als er die letzte Stufe hinter sich gelassen hatte. Seine Augen glichen kleinen, dunklen Tümpeln. Es war seinem Gesichtsausdruck nicht zu entnehmen, was er dachte und was er vorhatte.
    Er war in die Höhle des Löwen gekommen, und er hatte einen zahnlosen alten Löwen erwischt. Genau so musste Marek sich in diesem für ihn schlimmen Moment einstufen.
    Er hatte in seinem Leben schon zahlreiche Blutsauger gepfählt, aber Dracula II war zwei Stufen zu hoch für ihn. Um das zu erkennen, war er Realist genug.
    »Willst du dich nicht setzen, Frantisek?«
    »Warum sollte ich?«
    »Weil ich mich auch setzen will. Wir können es uns gemütlich machen.«
    »Okay. Nur kann ich dir leider nichts anbieten. Ich habe momentan keinen Blutdrink parat.«
    »Schade.« Mallmann winkte ab. »Es macht nichts. Ich bin sehr satt. Ich habe meine Kräfte wieder aufgefüllt.«
    »Leider. Und ich hatte damit gerechnet, dass der Schwarze Tod dich vernichten würde.«
    Der Supervampir lachte spöttisch, als er sich niederließ. »Er hat es versucht, aber er hat es nicht geschafft. Es war für ihn unmöglich.«
    »Bist du so gut?«
    »Vielleicht.«
    »Ich hörte andere Dinge. Es ist reines Glück für dich, dass du mir jetzt gegenübersitzt. Du hast Helfer gehabt, die du nicht verdient hast. Wäre da nicht deine Partnerin Justine Cavallo gewesen, hätten sie dich verbrannt, und auch ich hätte ein Feuer der Freude hier angezündet.«
    »Das glaube ich dir sogar. Es ist anders gekommen. Ich bin nach wie vor da. Es gibt meine Vampirwelt, die ich wieder fülle, um von dort aus agieren zu können. Es stimmt, was du mir gesagt hast, und ich habe nichts vergessen.«
    »Was nicht?«
    »Was man mir antun wollte. Und ich werde zurückschlagen.«
    »Bei den Hexen?«
    »Genau.«
    »Und was tust du jetzt hier?«
    »Es gehört alles zu meinem Plan. Auch du bist ein Teil davon, Pfähler. Ich kenne dich, und ich kenne deinen Hass. Ich weiß, wie gern du zuschauen würdest, wenn ich zu Staub zerfalle. Nur werde ich dir diesen Gefallen nicht tun. Ich möchte denjenigen sehen, der es schafft, mich zu erledigen. Viele haben es versucht, aber keinem ist es je gelungen, und das wird auch so bleiben.«
    Er hätte das nicht erst zu sagen brauchen. Marek war auch so davon überzeugt. Von seinen Plänen hatte Mallmann nur im erweiterten Sinn berichtet. Für Marek aber war es interessant, Details zu hören, um auch zu erfahren, welche Rolle er selbst dabei spielte.
    Und dann gab es noch die drei geschlossenen Särge in seinem Haus.
    »Wer ist dir wichtiger – die Hexen oder ich?«
    »Ihr seid beide wichtig. Mit dir fange ich an, Marek. Ich bin gekommen, um dich als Störfaktor endlich aus dem Weg zu schaffen. Man wird dein Blut bis zum letzten Tropfen trinken, und anschließend

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