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1394 - Die Rachehexe

1394 - Die Rachehexe

Titel: 1394 - Die Rachehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zerkratzen und fauchte mich dabei an, als wollte sie Feuer spucken. Es war ein Fluch oder eine Verwünschung, die mich aufhalten sollte.
    Für einen Moment hatte ich das Gefühl, in einen starken Bann zu geraten. In meinem Gehirn breitete sich eine Leere aus. Ich wusste nicht mehr, weshalb ich gekommen war, aber ich hatte mein Kreuz, und das riss ich hoch.
    Die Hexe sprang mich an, und sie sprang auch gegen das Kreuz.
    Plötzlich war der Raum erfüllt von einem schrecklichen Brüllen.
    Die Frau wankte zurück, und in der nächsten Sekunde erlebte ich, dass sie schon eine fortgeschrittene Hexe war, eine Kreatur der Hölle, denn sie fiel auf die Knie und wand sich unter fürchterlichen Schmerzen, die mein Kreuz bei ihr verursacht hatte.
    Sie warf sich nach hinten, und ihr Kopf schlug gegen die Wand.
    Ich hörte einen knackenden und trotzdem irgendwie dumpfen Laut, bevor die Hexe erschlaffte und sich zu Boden streckte. Das Zittern hatte aufgehört, nicht mal ein Zucken war zu sehen. Wie tot blieb sie auf dem Boden liegen.
    Ich drehte mich um.
    Jane hatte sich um die zweite Hexe gekümmert und sie ebenfalls ausgeschaltet. Sie lag auf der Seite. Aus ihrem Mund drang ein Röcheln, dem der Speichel folgte.
    Es war kein Schuss gefallen, und so hatten wir auch keine Aufmerksamkeit erregt. Aber es stank widerlich nach Benzin. Der kleinste Funke konnte eine Hölle entfachen, und so tat ich zunächst das einzig Richtige.
    Beide Fenster öffnete ich weit, damit frische Luft eindringen konnte. Dass sie mit Schneekörnern vermischt war, störte keinen von uns.
    Jetzt waren die beiden Menschen auf dem Bett wichtig. Wir befreiten sie von ihren Fesseln, was gar nicht so einfach war.
    Außerdem mussten wir immer beruhigend auf sie einsprechen, denn ihre Nerven waren noch immer bis zum Zerreißen strapaziert.
    Sean West war ein kräftiger Mann in mittleren Jahren. Das krause, etwas ergraute Haar wuchs so dicht, als wäre es eine Perücke. Sein Gesicht war vor Aufregung gerötet, und in seinen Augen schimmerte es feucht. Er hockte auf dem Bett wie ein kleines Kind, sprach vor sich hin, während seine Frau die Hände vor ihr Gesicht geschlagen hatte und nicht wusste, was sie sagen sollte.
    Ich kümmerte mich um den Mann, während sich Jane die Frau vornahm.
    Sie schaffte es sogar, dass sie aufstand und sich aus dem Schlafzimmer führen ließ.
    Auch Sean West hatte sich wieder gefangen. Er starrte mich an, zog noch einige Male die Nase hoch und rieb dabei seine Gelenke.
    »Wer sind Sie, Mister?«
    Ich erklärte es ihm.
    »Und Sie kommen vom Yard hierher?«
    »Ja. Nennen Sie es Schicksal oder wie auch immer. Sie jedenfalls wollten etwas Gutes tun, Mr. West, eine Art Versöhnungsfeier, was einer bestimmten Seite allerdings nicht passt. Aus ihrer Rehabilitationsfeier wollen die Hexen eine Hölle aus Blut und Tod machen. Sie haben auch schon damit angefangen, indem sie sich die Menschen vorgenommen haben, die die Feier planten. Tom Turner ist bereits tot. Alan Quint haben wir retten können, ebenso wie Sie und Ihre Frau. Jetzt kommt es darauf an, dass Sie sich genau richtig verhalten.«
    Er hatte alles gehört, nickte auch, aber so richtig begriffen hatte er nichts.
    Ich sprach im Befehlston weiter. »Sie müssen hier weg!«
    »Wie?« Jetzt war er aufgeschreckt.
    »Sie können zusammen mit Ihrer Frau hier im Haus nicht länger bleiben.«
    »Ja, ja, verstehe. Nur… wo sollen wir hin?«
    »Kennen Sie kein Versteck hier in Preston? Oder haben Sie keinen Freund, der Sie aufnimmt?«
    »Schon, aber alle wollen in die Halle.«
    »Dorthin dürfen Sie auf keinen Fall, Mr. West. Nehmen Sie Ihre Frau mit und warten Sie, bis alles vorbei ist.«
    Er schüttelte den Kopf. »Was… was … sollte denn vorbei sein?«
    »Die Feier.«
    »Aber sie… sie … kann doch nicht stattfinden. Ich muss dafür sorgen, dass sie nicht …«
    Scharf winkte ich ab. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Mr. West. Wir sind auch noch da.«
    »Und was wollen Sie tun?«
    »Überlassen Sie das uns.«
    Er senkte den Kopf und nickte. »Ja, ich könnte in unser Geschäft gehen. Wir haben einen kleinen Laden am Wasser. Der ist nur im Sommer geöffnet, wenn die Touristen kommen.«
    »Okay, fahren Sie dorthin.«
    »Und dann?«
    »Warten Sie!«
    Er schaute mich sekundenlang an und wollte noch etwas sagen.
    Dann aber schüttelte er den Kopf.
    »Kommen Sie, Mr. West!«
    Er nahm meine hingestreckte Hand und ließ sich in die Höhe ziehen. Ich warf einen schnellen Blick auf die beiden

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