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1396 - Das Blut der Sinclairs

1396 - Das Blut der Sinclairs

Titel: 1396 - Das Blut der Sinclairs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sind wir hier?«
    Sie drehte sich so, dass die Flammen der Fackeln ihr Gesicht beleuchteten. »Es heißt in einer alten Überlieferung, dass die Lanze hier begraben liegt…«
    ***
    Die Handkante, die nach unten sauste, traf das Ziel voll. Nicht mal einen Schrei hatte Jane ausgestoßen, und sie sah, dass Abel trotz des Treffers in die Höhe zuckte, aber nur kurz, dann wurden seine Beine schwach, und er sackte zusammen.
    Jane, die dicht hinter ihm stand, fing ihn auf. Nur keine unnötigen Geräusche verursachen. Sie musste leise sein und schnell. Wenn Jorge etwas merkte, war es vorbei mit der Seligkeit.
    Jane sorgte dafür, dass Abel nicht zu Boden fiel. Sie hielt ihn an den Schultern fest und schob ihre Arme in die Achselhöhlen. Abel geriet in eine gekippte Lage, und seine Hacken berührten den Boden. So zog Jane Collins ihn langsam zurück, weil sie mit dem Mann hinter dem Van abtauchen wollte.
    Sie warf auch wieder einen Blick nach vorn und damit auf Jorge.
    Das wollte sie zumindest, doch er war nicht mehr zu sehen. Da war keine eingeschaltete Taschenlampe mehr.
    Jane brauchte jetzt beide Hände. Neben dem Wagen ließ sie den Bewusstlosen zu Boden gleiten und kümmerte sich um die Waffe des Mannes.
    Als sie die Pistole in der Hand hielt, ging es ihr besser.
    Aber hatte sie schon gewonnen?
    Sie war sich nicht sicher. Es blieb Jorge, und ihn schätzte sie als gefährlicher und kaltblütiger ein. Irgendwas musste ihm aufgefallen sein, sonst hätte er sich nicht in der Dunkelheit verkrochen. Dort lauerte er und wartete, bis sich etwas für ihn Günstiges tat.
    Aber es geschah nichts. Es gab nur die Stille und eine Frau, die in der Stille hockte, direkt neben einem bewusstlosen Mann.
    Die Dunkelheit hatte natürlich ihre Vorteile. Nicht nur für sie, sondern auch für ihren Gegner, der in der Finsternis den entsprechenden Schutz gesucht hatte. Da gab es nicht eine Lichtquelle, und Jane ging davon aus, dass sie sich auf ein verdammtes Nervenspiel einlassen musste.
    Zu hören war ebenfalls nichts. Sollte der Mann nicht mehr an seinem Platz hocken, dann verstand er es wirklich, sich lautlos zu bewegen. Jane hörte kein Schleifen und nicht einmal das kratzende Rollen eines Steins. Die Stille blieb so dicht wie Watte.
    Doch Jane befand sich in der schwächeren Position. Hinter ihr stand die Kirche. Aus den Fenstern drang noch immer der schwache Schein der Fackeln, der sich auch draußen ausbreitete und nicht einfach in der Dunkelheit verschwand, sondern ein schwaches Spiel aus Licht und Schatten über den Boden huschen ließ. Es konnte sein, dass auch Jane davon an ihrem Platz in diesem schwachen Licht zu erkennen war. Befürchten musste sie das jedenfalls.
    Was tun?
    Jane Collins wusste nicht, ob es richtig war, wenn sie hier saß und wartete, doch sie wollte erst mal abwarten, ob sich die andere Seite regte.
    Der Van stand an ihrer rechten Seite. Er bot ihr dort den entsprechenden Schutz, der vorn nicht vorhanden war. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Jorge den direkten Weg nahm. Das könnte für ihn leicht ins Auge gehen und…
    Das hässliche Lachen aus der Dunkelheit sorgte bei ihr für eine kurzzeitige Starre. Sie hatte das Gefühl, zu Eis zu werden, und tat erst mal nichts.
    »Ich weiß, dass du da bist, Jane. Toll, gratuliere, du hast es geschafft. Aber du hast zugleich einen Fehler gemacht. Du hättest verschwinden sollen. Jetzt ist es zu spät. Da hat dich dein falscher Ehrgeiz auf die Schiene des Todes geführt. Ich hole dich, Blondie, versprochen…«
    Jane Collins hatte jedes Wort verstanden. Bedroht worden war sie schon oft, die Worte, die der Kerl gesprochen hatte, interessierten sie deshalb nicht. Es waren ganz andere Dinge, die ihre Aufmerksamkeit erforderten.
    Jorges Stimme hatte sie von vorn erreicht, aber wo genau er hockte, wusste sie nicht.
    Er war ein Typ, der seine Überlegenheit auskostete. Er würde noch nicht angreifen und erst mal warten, ob Jane eine Reaktion zeigte. Und irgendwann würde er wie ein Springteufel aus seiner Deckung schießen.
    So lange wollte Jane nicht warten. Der Bewusstlose war ihr nicht mehr so wichtig. Sie musste jetzt sehen, dass sie das Beste aus ihrer Lage machte.
    So lautlos wie möglich zog sich Jane zurück. Die erbeutete Waffe hielt sie in der Hand. Und sie achtete auf jedes fremde Geräusch, wobei sie eigene leider nicht vermeiden konnte, etwas das Schleifen der Kleidung, das sich in der Stille lauter anhörte als normal.
    Aber sie kam weiter und passierte das

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