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1397 - Der Vampir und die Wölfe

1397 - Der Vampir und die Wölfe

Titel: 1397 - Der Vampir und die Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nickte. »Bei mir schon.«
    »Und was ist mit Saladin und deiner Veränderung?«
    »Ich habe keinen Kontakt mehr. Manchmal habe ich sogar die Hoffnung, dass mein eigenes Blut alles gereinigt hat. Aber das kann ich nicht glauben. Ich denke, dass es für immer so bleiben wird, und hoffe nur, dass ich demnächst nicht mehr manipulierbar bin.«
    »Das ist wirklich zu hoffen.«
    »Dann könnte ich euch eine Hilfe sein mit meinen neuen Kräften.«
    »Das hast du schon bewiesen.«
    »Aber wenn es mir gelingt, meine Kräfte gezielter einzusetzen, wäre das klasse.«
    »Ich würde es dir wünschen.«
    »Danke, John, das weiß ich.« Ich schaute mich an, als sie einen Schluck Rotwein trank. »Und was ist mit dir, John?«
    »Was soll denn sein?«
    »Ich denke an die Zukunft. Glaubst du denn, dass du noch öfter mit der Vergangenheit deines Vaters konfrontiert werden wirst?«
    »Ich hoffe nicht.«
    »Aber du schließt es nicht aus.«
    »So ist es.«
    »Diese Illuminaten wissen gut Bescheid über dich und deinen Vater, denke ich mal.«
    »Sie haben es mich nicht spüren lassen, als ich ihnen das Templerbild abjagte.«
    »Aber sie hätten dich fast getötet – oder?«
    Ich hob die Schultern. »Zumindest bei Bill haben sie es versucht. Aber es ist ihnen nicht gelungen, und darauf sollten wir noch einen Schluck nehmen, denke ich.«
    Wir stießen an und tranken. Wir standen im Garten, in dem an verschiedenen Stellen Lampen brannten.
    Durch die offene Tür schallte Musik an unsere Ohren. Es waren Partyklänge, die von Bills Stimme übertönt wurden. »He, ihr beiden Einsamen! Wollt ihr im Garten bleiben oder mit uns anstoßen?«
    Glenda drehte sich um. »Wir sind nicht einsam, Bill. Aber keine Sorge – wir kommen!«
    Es waren noch fast drei Minuten bis zum Jahrewechsel. Jane und Sheila hatten frische Gläser besorgt. In ihnen perlte der Champagner. Es kam nicht oft vor, dass wir alle so zusammen waren, und für einen Moment dachte ich an die ermordete Lady Sarah. Sie wäre bestimmt auch ein Mitglied dieser Runde gewesen. Leider lag sie jetzt in einem Grab. Sie hatte die Rückkehr des Schwarzen Tods indirekt mit ihrem Leben bezahlen müssen.
    Die Zeit glitt weiter. Auf dem Bildschirm wurde eine Uhr eingeblendet. Noch knapp eine Minute. Die Stimmung bei uns sank zwar nicht, aber jeder hing seinen Gedanken nach.
    Da standen die Conollys zusammen, auch Shao und Suko, und ich hatte meinen Platz zwischen Glenda und Jane gefunden.
    Eigentlich fehlte noch Johnny Conolly. Er war mit Freunden feiern. In seinem Alter hatte ich es ebenso gehalten.
    Zehn Sekunden – dann neun, acht und so weiter.
    Wir hoben die Gläser!
    Und dann war die Zeit um. Vergessen war das alte Jahr. Das neue fing an, und jetzt klagen die Gläser aneinander. Wir wünschen uns gegenseitig alles Gute, wir umarmten und küssten uns. Für einen Moment war der Stress des letzten Jahrs vergessen, und wir hofften, dass wir in einem Jahr auch noch alle so gut beisammen waren.
    Der Champagner war eiskalt. So rann er auch durch unsere Kehle dem Magen entgegen. Das Programm hatte gewechselt. Es wurde ein Walzer von Strauß gespielt, und dann gingen wir nach draußen in den Garten, wo es mit der Ruhe vorbei war. Es wurde geknallt.
    Weniger in unserer Gegend. Aber weiter im Norden, wo die eigentliche Londoner City liegt, erhielt der Himmel eine andere Farbe.
    Bunt wurde es, wenn die Köpfe der Raketen explodierten. Bunte Pilze bildeten sich am Himmel, die sich immer wieder auflösten und in langen Bahnen dem Erdboden entgegenstrebten.
    Der Schall wurde bis zu uns getragen, aber auch in der Nachbarschaft schossen die Menschen Raketen ab.
    Bill knuffte mich an. »Na, alter Geisterjäger. Du machst ein so ernstes Gesicht.«
    »Ich denke nach.«
    »Aha. Optimistisch oder pessimistisch?«
    »Neutral.«
    »Und? Gibt es ein Ergebnis?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, Bill, leider nicht. Wir müssen es wieder nehmen, wie es kommt.«
    »Ah ja, wie immer.«
    »Du sagst es.«
    Wir stießen wieder an. »Auf dass wir uns alle noch lange erhalten bleiben«, sagte mein Freund. »Und das gilt auch für diejenigen, die uns nahe stehen und jetzt nicht hier sein können.«
    »Einverstanden.«
    Beim Trinken wanderten meine Gedanken zu einem anderen Freund, der zudem in einem anderen Land wohnte. Es war Marek, der Pfähler, der es beinahe geschafft hätte, Dracula II für immer in die Vampirhölle zu schicken. Leider war es ihm nicht gelungen.
    Einer wie Mallmann war einfach zu stark, und zwar durch

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