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1397 - Der Vampir und die Wölfe

1397 - Der Vampir und die Wölfe

Titel: 1397 - Der Vampir und die Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eisschicht eine entscheidende Rolle. Es konnte verrückt sein, was er tat, er konnte aber auch Glück haben, dann würde es funktionieren.
    Er schoss nicht auf den Körper des Blutsaugers, sondern jagte die Kugeln dicht neben dessen Zehenspitzen in die Eisschicht, die gar nicht mal so dick war.
    Die Luft war erfüllt vom Echo der Schüsse. Marek hörte nichts anderes. Jedes Splittern würde übertönt, aber er sah, was mit dem Eis geschah. Die Schicht war tatsächlich so dünn, dass die Kugeln sie durchstießen.
    Hinzu kam das Gewicht des Vampirs, das jetzt auf das schon mehr brüchige Eis drückte. Lange würde es nicht mehr standhalten können.
    Marek musste zurück.
    Neun Kugeln hatte er verschossen. Eine blieb noch im Lauf, als er nach hinten ging.
    Er hatte den Wolf übersehen, stolperte über dessen Körper und fiel rücklings auf das Eis.
    Aber er brach nicht ein. Da hatte er Glück. Jedenfalls mehr Glück als der Supervampir.
    Mallmann konnte es nicht fassen. Er stand da und hielt den Kopf gesenkt. Er schaute auf seine Füße, die bereits vom Wasser umspült wurden.
    Das große Knirschen und Splittern folgte, als würde unter Mallmanns Füßen eine Glasplatte zerbrechen. Ruckartig sackte er nach unten. Plötzlich umgurgelte ihn das Wasser, und er stieß einen Schrei aus.
    Marek konnte es kaum glauben, aber der Vampir tauchte unter.
    Zuletzt sah Frantisek Marek noch sein bleiches Gesicht mit dem roten D auf der Stirn. Dann war auch das verschwunden, und der klare rote Buchstabe verschwamm zu einem schimmernden Fleck.
    Ob es in diesem kleinen See Strömungen gab, wusste Marek nicht.
    Er schaute aber zu, wie es den Supervampir in die Tiefe zog und ihn das überschwappende Wasser unter das Eis trieb.
    Ob er sich bewegte und er versuchte, mit seinen Fäusten die Eisdecke von unten her zu zerschlagen, das wusste Marek nicht. Er sah auch nicht mehr hin, denn er hatte genug mit sich selbst zu tun, weil es unter ihm ebenfalls laut knirschte.
    Er musste weg!
    Frantisek machte nicht den Fehler, auf die Füße zu springen. Um einigermaßen sicher über dünnes Eis zu gelangen, muss man sein Gewicht so gut wie möglich verteilen, und nichts anderes hatte der Pfähler vor, als er sich auf das Eis legte.
    Selbst die Wölfe waren aus seiner Nähe verschwunden. Er konnte sich um sich selbst kümmern, drehte sich vorsichtig auf den Bauch und musste dann erleben, wie schwer es doch war, sich auf so einer glatten Fläche robbend zu bewegen. Er durfte sich nicht zu schnell und zu heftig bewegen, obwohl ihm die Angst im Nacken saß. Es fiel ihm verdammt schwer, und er zuckte jedes Mal zusammen, wenn er unter sich das Knacken und Knirschen hörte.
    Doch Marek schaffte es, sich nach einer vorsichtigen Drehung der Uferregion zu nähern. Hier war die Schicht aus Eis dicker. So riskierte er es, sich wieder aufzurichten, blieb aber in der Hocke.
    Er warf einen Blick zurück!
    Frantisek bekam große Augen. Er konnte kaum glauben, was er da sah. Er schüttelte den Kopf, denn Mallmann hatte die Wölfe auf irgendeine Art und Weise zu sich gerufen . Sie sollten ihn aus dem Eis befreien. Wie es ihm möglich war, sich mit den Tieren zu verständigen, wusste Marek nicht, aber er schaffte es. Er lag noch unter dem Eis und trieb auch langsam weiter: Das sah Frantisek am roten Schein auf seiner Stirn, der sich unter dem Eis bewegte.
    Die Wölfe hüpften in die Höhe, sie sprangen wieder zurück auf die glatte Schicht, die dem heftigen Druck der Körper auch nachgab.
    Das Eis zerbrach. Manche Teile sanken nach unten, andere wiederum stellten sich aufrecht und schauten wie Lanzenspitzen aus dem See.
    Zwei Tiere rutschten in das eisige Wasser und schafften es, unter der Eisdecke durch zappelnde Schwimmbewegungen näher an den Vampir heranzugelangen.
    Es war ein Phänomen, was Marek da beobachtete, und so musste er sich gewaltsam von dem Anblick losreißen, der ihn so stark in seinen Bann zog.
    Er glitt wieder zurück. Bei ihm hielt das Eis, doch dort, wo er kurz zuvor gestanden und geschossen hatte, waren einige Bruchstellen zu sehen, über die das kalte Wasser schwappte.
    Mallmann war nicht mehr zu sehen. Aber die Bewegungen waren da. Und es gab nur mehr einen Wolf, der sich noch auf der Fläche befand, dann aber ebenfalls wegrutschte und auf der schiefen Ebene im Wasser landete. Sie wollten Mallmann herausholen und ihn retten. Sie musste sich an seiner Kleidung festbeißen und durch strampelnde Bewegungen versuchen, ihn an die Oberfläche zu

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