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1397 - Der Vampir und die Wölfe

1397 - Der Vampir und die Wölfe

Titel: 1397 - Der Vampir und die Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Katze.«
    »Das befürchte ich auch.«
    »Und du willst uns verlassen, John?« Die Frage hatte Jane mit einem Unterton gestellt, der nicht zu überhören war. Sie schien daran selbst nicht zu glauben.
    »Nun ja, nicht auf eine normale Art und Weise.«
    »Sondern?«
    »Ich werde möglicherweise zusammen mit Glenda Perkins verschwinden, um zu einem gewissen Ziel zu gelangen. Du bist ja informiert und verstehst sicher, was ich damit andeuten will.«
    »Zu… ähm … Marek?«
    »Sicher.«
    »Beamen?«
    »Ja, so wie Captain Kirk.« Ich lächelte und packte Glendas Mantel auf meine Jacke.
    Über Janes Gesicht lief ein Schauer, und sie machte mir den gleichen Vorschlag wie Bill und Suko, aber auch bei ihr konnte ich nicht zustimmen.
    »Es tut mir Leid, Jane. Du weißt bestimmt, wie gern ich euch alle mitnehmen würde, aber Glenda muss sich selbst noch finden. Ob sie die Kraft hat, uns alle mit auf die Reise zu nehmen, kann ich mir fast nicht vorstellen.«
    »Wo befindet sich Glenda jetzt?«
    »In Bills Arbeitszimmer.«
    Sie schaute mir in die Augen. »Sag Bescheid, wenn Glenda Kraft genug findet, um mehr Personen mit auf die Reise zu nehmen. Ich würde gern auch dabei sein!«
    »Wird erledigt.«
    Wohl war mir nicht, als ich den Weg wieder zurückging. Suko und Bill standen noch immer vor der Tür des Arbeitszimmers, und der Reporter sprach mich an.
    »Glenda hat sich nicht blicken lassen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Gibst du Bescheid, wenn…«
    »Klar.« Ich drückte die Klinke mit einer Hand vorsichtig nach unten und schob die Tür möglichst leise auf. Es gab nur ein Licht im Raum. Die Helligkeit kam von der Schreibtischleuchte, die so etwas wie eine Korona abgab und vieles im Dunkeln ließ, nicht aber Glenda Perkins, die starr wie ein Brett halb im Schatten und halb im Licht stand, das ihre linke Körperhälfte bestrich.
    Ich legte die Garderobe auf den Schreibtisch und schaute Glenda von der Seite her an. Dabei überlegte ich, ob ich sie ansprechen sollte oder nicht. Besser nicht. Sie schien in sich selbst versunken zu sein, und da war keine Störung gut.
    Sie hatte mein Kommen bemerkt und stellte ihre Frage mit sehr leiser Stimme: »Hast du den Mantel?«
    »Ja.«
    »Auch die Stiefel?«
    Die hatte ich ebenfalls mitgenommen und bejahte die Frage.
    »Nimm alles an dich, John.«
    Ich kam der Aufforderung nach. Zugleich wurde es um meinen Magen herum eng. Nach ihren Fragen stand für mich fest, dass Glenda wohl soweit war und es geschafft hatte, die von ihr nicht akzeptierten Kräfte zu mobilisieren.
    Ich packte mir die Klamotten auf den Arm. Auch die Stiefel nahm ich mit.
    Glenda hob den Kopf an. Sie sah mich direkt an und flüsterte:
    »Komm etwas näher – bitte…«
    Ich schob mich vor. »Gut so.«
    Wir sahen uns in die Augen. Die der dunkelhaarigen Frau hatten sich schon verändert. Sie schien in sich hineinzuschauen und in die Welt in ihrem Innern.
    »Bist du denn in der Lage, uns zu beamen?«
    »Ich hoffe es. Ich glaube… nein, ich möchte jetzt nicht reden, bitte…«
    Ich schaute auf ihre zitternden Hände. Ich sah die Qual in ihrem Gesicht und konnte nicht anders, ich musste ihre Hände anfassen, die mir so kalt vorkamen.
    Ich wollte etwas sagen, als ich das Rütteln bemerkte. Ja, es war ein Rütteln, das am Boden begann und sich fortsetzte. Ich spürte es in den Füßen, dann in den Beinen, und schließlich erfasste es meinen gesamten Körper. Dabei veränderte sich die Umgebung. Ihre Geometrie verschwand, und ich sah, dass der Hintergrund als faltiges Muster nach vorn schwebte und allmählich auf mich zukam.
    Dann verlor ich den Boden unter den Füßen, und von allen Seiten fielen die Proportionen über mir zusammen, sodass ich im nächsten Moment einfach verschwand…
    ***
    Suko und Bill standen vor der Tür. Shao und Sheila hielten sich im Wohnzimmer auf, sprachen miteinander, und sie waren auch informiert worden. Der Sprung in das neue Jahr war gründlich missglückt, denn so hatten sie es sich nicht vorgestellt, aber sie hatten wieder einmal erleben müssen, dass sie kein normales Leben führten wie die meisten Menschen.
    Jane Collins war nicht zu ihnen gegangen. Vor der Tür traf sie mit den beiden Männern zusammen und schaute in die ernsten Gesichter.
    »John ist noch drin?«
    Bill lachte leise. »Das kann sein. Es muss aber nicht unbedingt zutreffen. Jedenfalls wollte er mit Glenda allein sein.«
    Jane wandte ihren Blick von der Tür ab und erklärte, dass sie Justine Cavallo informiert hatte.

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