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1397 - Der Vampir und die Wölfe

1397 - Der Vampir und die Wölfe

Titel: 1397 - Der Vampir und die Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von Mallmann gesehen?«, fragte ich.
    »Nein, keine Spur. Aber ich glaube, dass er aus dem Wasser gezogen wurde. Sicherheitshalber können wir noch mal nachschauen.«
    »Wenn es kein zu großer Umweg ist.« Ich deutete auf das Telefon.
    »Darf ich mal?«
    »Klar.«
    Ich wollte meinen Freunden in London Bescheid geben, dass wir gut ›gelandet‹ waren.
    Sehr schnell hob Bill ab. »Sag nicht, dass du es bist, John!«
    »Leider bin ich es.«
    Der Reporter lachte. » Zum Glück bist du es. Habt ihr die Reise gut überstanden?«
    »Keiner von uns kann sich beklagen. Wir befinden uns jetzt bei Frantisek. Auch er ist in Ordnung. Wir werden uns gleich auf die Suche nach Mallmann machen.«
    »Okay, aber…«
    »Schon gut, Bill. Ich weiß, was du sagen willst. Grüß mal die anderen von uns.«
    Ich beendete das Gespräch mit einem Knopfdruck, legte den Apparat wieder auf den Tisch und schaute den Pfähler an. »So, jetzt würde ich gern von dir wissen, was du dir so gedacht hast?«
    »Das ist ganz einfach. Wir fahren nach Petrila und halten dort die Augen auf.«
    »Das heißt, wir durchsuchen den Ort?«
    »Ja, was sonst? Ich denke, die Menschen dort sind möglicherweise in Gefahr!«
    Einen besseren Vorschlag wusste ich auch nicht und drehte mich Glenda zu, um zu erfahren, was sie davon hielt.
    »Du hast alles gehört?«
    »Habe ich.« Sie konnte sogar wieder lächeln.
    »Und du bist einverstanden?«
    »Sicher. Er muss ja irgendwo sein.«
    »Wenn ich darüber nachdenke, ist er recht kraftlos gewesen«, erklärte Frantisek. »Mein Rammstoß mit dem Pfahl scheint ihn doch mitgenommen zu haben.«
    »Und du bist sicher, dass die Wölfe noch bei ihm sind?«, fragte ich ihn.
    »Davon gehe ich aus. Sie sind seine Hilfstruppe. Er hat sie unter seinen Bann bekommen. Vampire und Wölfe passen zusammen. Das ist wahrlich keine Erfindung aus der Neuzeit.«
    Ich nickte und schlug vor, dass wir losfuhren.
    Dagegen hatte niemand etwas. Nur Marek meinte: »Ich habe noch immer den alten Wagen.«
    »Besser schlecht gefahren als gut gelaufen«, erklärte ich, und wir streiften die Wintersachen über. Ich hatte sie auf die Bank am Kamin gelegt.
    Als Glenda ihre Stiefel im Sitzen anzog, schaute sie zu mir hoch.
    »Ich will mich ja nicht beschweren, John, aber ich habe leider keine Waffe.«
    Verdammt! Daran hatten wir nicht gedacht. Es war natürlich ein Unding, Glenda ohne Schusswaffe herumlaufen zu lassen. Deshalb griff ich an meine linke Hüfte und zog meine hervor.
    »Nimm sie!«
    Glenda staunte mich an. »Und was ist mit dir?«
    »Ich komme schon zurecht.«
    Bevor sie auf den Gedanken kam, mir die Beretta wiederzugeben, drehte ich mich um und ging zur Tür. Vor ihr blieb ich stehen und schaute hinein in die kalte Winterlandschaft.
    Schon oft hatte ich Frantisek Marek einen Besuch abgestattet, deshalb war mir die Umgebung nicht neu. Ich hatte sie auch schon in einer winterlichen Kälte erlebt, aber heute war eine besondere Nacht, in der das Grauen die Menschen besuchen kam…
    ***
    Wir fuhren dahin!
    Es war wirklich für Glenda und mich etwas Besonderes, in einem VW Käfer zu sitzen. Er kam uns vor wie ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert, was er auch war, aber es hatte nur selten ein Fahrzeug gegeben, das mit einer derartigen Zuverlässigkeit aufwarten konnte.
    In London wurden die Straßen von Schnee und Eis freigeräumt, hier war das nicht so. Wenn es schneite, blieb der Schnee so lange liegen, bis die Frühjahrssonne ihn wegtaute und die Gegend in eine wahre Matschlandschaft verwandelte. Die Fahrbahn hatte sich in eine glatte Piste verwandelt, und im Licht der Scheinwerfer schimmerte das Eis auf der Oberfläche, als hätte jemand mit einem gelben Pinsel darüber hinweggestrichen.
    Ich hatte Marek das Lenkrad überlassen. Er kam mit seinem alten Fahrzeug am besten zurecht. Ich saß neben ihm, und Glenda hatte ihren Sitzplatz im Fond gefunden.
    Wir fuhren in Richtung Petrila. Der Ort lag nicht weit von Mareks Haus entfernt, und diese Stadt hatte schon oft genug unter einer Vampirpest gelitten.
    Frantisek Marek war der Pfähler, der Vampirjäger, und zog die Blutsauger an wie das Licht die Motten. Er war im Ort bekannt, aber nicht nur dort. Selbst in der Hauptstadt war er kein unbeschriebenes Blatt, und man ließ ihn auch gewähren.
    Die Geräusche hörten sich an, als würden wir über ein Geröllfeld fahren. Dabei war es nur das aufgerissene Eis, das nie eine glatte Fläche bildete, sondern von Furchen und Rinnen durchzogen war, die

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