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1399 - Ich, der Henker

1399 - Ich, der Henker

Titel: 1399 - Ich, der Henker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stellte.
    Purdy Prentiss zahlte. Noch mal beteuerte sie, wie gut es uns beiden gemundet hatte, und Armand wünschte uns noch einen tollen Abend und erklärte schon jetzt, dass er sich über alle Maßen freuen würde, uns wieder einmal in seinem kleinen Reich begrüßen zu dürfen.
    »Bestimmt kommen wir wieder!«, versprach die Staatsanwältin.
    Wir wurden noch bis zum Ausgang begleitet. Ich hatte es eilig, das Lokal zu verlassen. In den letzten Sekunden hatte ich wieder öfter an die blonde Bestie denken müssen, die bestimmt nicht nur zum Spaß erschienen war.
    Alles andere interessiert mich in diesen Augenblicken nicht.
    Ich wartete vor der Tür auf Purdy, die auch sehr bald kam und lachte. »Armand ist wie eine Klette. Es dauert immer seine Zeit, bis er mich gehen lässt. So ist er nun mal.«
    »Man kann es ihm nicht verdenken.«
    Für mich kam es jetzt darauf an, ob sich Justine zurückgezogen hatte oder noch immer in der Nähe auf uns wartete. Beim ersten Rundblick hatte ich sie nicht gesehen. Irgendwie hatte ich damit auch nicht gerechnet, denn sie war eine Person, die sich zumeist nur dann zeigte, wenn man es nicht erwartete.
    Wir gingen zum Parkplatz, auf dem der BMW auf uns wartete.
    Dort schauten wir uns um. Auch Purdy war von einer gewissen Spannung erfasst. Wir sahen und hörten nichts, mal abgesehen vom Pfeifen des Windes.
    »Niemand da, John.«
    »Weiß man’s?«
    »Du bist noch immer misstrauisch?«
    »Ja, das bin ich.«
    »Okay, aber ich steige in den Wagen.«
    »Ist gut.«
    Wie schon beim Einparken, blieb ich erst mal draußen. Ich schaute zu, wie Purdy einstieg und behielt dabei auch die Umgebung im Auge. Es gab mehr Dunkelheit als Licht, aber ich sah keine weiteren Gäste, die den Parkplatz betraten, und entdeckte auch Justine Cavallo nicht. Ich wünschte mir, dass sie verschwunden war.
    Purdy startete den BMW. Aus dem Auspuff quollen dicke Wolken. Ich befand mich weit genug vom Heck des Fahrzeugs entfernt, um Purdy beim Ausparken nicht zu behindern.
    Sie setzte zurück.
    Und plötzlich hoppelte der Wagen. Er sprang mit seiner vorderen Hälfte kurz in die Höhe, sackte dann wieder zurück, und einen Moment später würgte Purdy Prentiss den Motor ab.
    Sie blieb stehen.
    Dann öffnete sie die Wagentür, stieg aus und winkte mir zu.
    »Was war denn?«
    »Da liegt etwas unter dem Wagen.«
    »Bitte?«
    »Ja, ein Hindernis. Hast du nicht gesehen, wie komisch ich angefahren bin? Das hatte schon seinen Grund.«
    Zuerst bückte ich mich, dann kniete ich mich auf den Boden und holte meine Leuchte hervor. Der Strahl war intensiv genug, um die Fläche unter dem Fahrzeug zu erhellen.
    Ich merkte, dass sich die Haut auf meinem Gesicht spannte, und kam recht langsam wieder hoch.
    »Was hast du, John?«
    »Unter deinem Wagen liegt eine Frau!«
    ***
    Plötzlich stand die Stille zwischen uns wie eine Wand. Die Staatsanwältin schaute mich aus weit geöffneten Augen an. Dabei schüttelte sie den Kopf.
    »Eine – eine Frau?«
    »Ja.«
    »Und ich habe sie überfahren?«, hauchte sie.
    »Das weiß ich nicht. Ich weiß nicht, ob sie tot ist oder schon vorher tot war.«
    »Aber es ist nicht die Cavallo?«
    »Nein, die nicht.«
    Purdy trat auf mich zu. »Aber sie könnte doch etwas damit zu tun haben – oder?«
    »Das weiß ich nicht. Jedenfalls müssen wir die Person hervorholen.«
    »Klar.«
    Ich leuchtete noch mal nach. Mit den Vorderrädern war der BMW über die Gestalt hinweggerollt. Wenn Purdy jetzt weiter zurückfuhr, würde nichts mehr passieren.
    Ich sagte ihr das, und sie setzte sich wieder hinter das Steuer. Erneut startete sie. Diesmal gab es beim Rückwärtsfahren kein Problem, kein Hindernis, über das sie gerollt wäre. Alles lief normal. Sie würgte den Motor auch nicht mehr ab.
    Ich ließ sie weiter aus der Lücke rollen.
    Die Frau lag auf dem Bauch. Sie trug einen hellen Stoffmantel und hatte dunkle Haare.
    Ich nahm wieder meine Lampe zur Hand. Auf dem Mantelstoff zeichneten sich noch die Spuren der Reifen ab.
    Dicht neben ihr ging ich in die Knie. In meinem Rücken hörte ich das Knirschen der Schritte, als sich Purdy Prentiss näherte. Sie blieb bei mir stehen und fragte: »Hast du schon mehr gesehen?«
    »Noch nicht.« Ich gab ihr die Lampe. »Leuchte mal.«
    »Okay.«
    Behutsam drehte ich die Frau herum. Wir schauten in ein blasses Puppengesicht, aber das war es nicht, was uns einen Schock versetzte. Unsere Blicke fielen auch gegen den Hals, und dort besonders auf die linke Seite, wo die Haut

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