14 - Unheimliche Schwestern
Mädchen von nebenan, aber einige Mädels
wollten möglichst einnehmend und beliebt sein. Sie haben total viel Wert auf
coole Klamotten gelegt und sich viel zu viel Make-up ins Gesicht geschmiert.
Manche von ihnen waren schon soweit, dass sie den Jungs genau das gegeben
haben, was die wollten, nur um bei ihnen angesagt zu sein. Eine ziemlich
traurige Angelegenheit, aber so war’s halt. Die Spielregeln lassen sich leider
nicht ändern.«
»So
wie in der Highschool.«
»Genau.
Die Leute werden nicht erwachsener, sie wachsen bloß.«
»Womit
du meinst?«
Buffy
stöhnte. »Die Moon-Schwestern predigen, dass eine Frau zu sein bedeutet, klug
zu sein, musikalisch, entschlossen und die Kontrolle zu haben. Die meiste Zeit
über habe ich nicht mal eine Ahnung, was es heißt, Buffy Summers zu sein,
geschweige denn, was es heißt, ›weiblich‹ zu sein. Klar habe ich noch meine
Schmuse-Teddys auf meinem Bett rumliegen, aber ich habe auch schon mal mit der
Playstation gespielt. Sicher pflüge ich oft wie keine Zweite durch ganze Wagenladungen
von Vampiren, aber bei traurigen Filmen brauche ich jedesmal haufenweise
Taschentücher. Steht irgendwo geschrieben, wie Mann und Frau sich verhalten
müssen? Und wenn ja, wer hat die Regeln bestimmt? Okay, die Moons sind
verrückte, gemeingefährliche Dämonen der Zerstörung, die die gesamte Highschool
und vermutlich auch noch den Rest von Sunnydale, vielleicht sogar die ganze
Welt, unter weibliche Kontrolle bringen wollen, aber trotzdem habe ich über die
Natur nachdenken müssen. Wie sollen die Dinge eigentlich sein? Was ist normal?«
Oz
hatte offensichtlich keine Antwort parat.
»Ich
bin eine Jägerin. Jägerinnen sind weiblich. Das ist seit Ewigkeiten so und
sorgt für ein reichlich seltsames Familienleben. Meine Mom muss ’ne Menge von
dem ignorieren, was ich so treibe. Bei den meisten Familien wäre das nicht
normal, aber bei denen der Jägerinnen schon. Du verwandelst dich jeden Monat in
einen Werwolf. Die meisten Menschen würden das ziemlich merkwürdig finden. Für
Werwölfe ist das aber nichts Außergewöhnliches. Stimmt doch, oder? Woher sollen
wir wissen, welchen Teil von uns wir ändern müssen und welchen nicht?«
»Wer
weiß?«, sinnierte Oz. Buffy fühlte sich plötzlich verletzlich, so friedlich und
beunruhigt war ihr gleichzeitig zumute. Oz fuhr fort: »Ich denke, wir sollten
uns so verhalten, wie es das Beste in uns verlangt. Aber wir haben nicht
großartig Zeit, darüber nachzudenken. Die Moons sind gefährlich. Wir müssen sie
aufhalten. Das ist das Einzige, womit wir uns beschäftigen sollten.«
»Dann
mal los, Oz, ran an den Speck.«
»Warum
legst du nicht los?«, fragte Oz.
»Du
bist der Junge. Man erwartet von dir, dass du klüger bist«, erwiderte Buffy.
»Du
bist das Mädchen. Man erwartet von dir, dass du klüger bist«, konterte Oz.
Sie
lachten beide.
Auf
einer Website über Hypnose fanden sie Links zu animalischem Magnetismus,
Somnambulismus, Halluzinationen und Psi-Phänomenen. Keiner der Hinweise schien
hier zu passen, da die Moons selten die Klappe hielten und Hyponose
offensichtlich auf Konzentration und Ruhe basierte.
Die
nächste Suche dauerte eine Weile, denn Oz machte sich daran, Informationen über
die abnormale Liebe zu glänzenden Objekten zu finden. Das Einzige, worauf er
stieß, waren einige total niedliche Anekdoten über Krähen, Waschbären und Affen,
die sich mit Haut und Haaren dagegen sträubten, glänzende Dinge wieder
herauszurücken, die sie unter Einsatz ihres Lebens gemopst hatten.
Dann
stießen sie auf eine griechische Erzählung über Atalanta, eine junge Frau, die
ein Rennen und ihre Freiheit verlor, weil sie einfach nicht anders konnte als
anzuhalten, um all die glänzenden goldenen Kugeln aufzuheben, an denen sie
vorbei kam.
Buffy
blickte auf den Bildschirm, las den Eintrag und las ihn gleich nochmal. Dann
überlegte sie laut: »Die Moons treffen sich im griechischen Restaurant.
Atalanta war ein griechisches Mädchen. Glaubst du, da besteht vielleicht eine
Verbindung?«
»Schon
möglich«, schätzte Oz. »Vielleicht ist eine der Moons der Geist von Atalanta?«
Sowas
gibt’s nur in Sunnydale!, dachte Buffy mürrisch. »Kann schon sein. Aber es gibt
drei Moons und bloß eine Atalanta. Und warum sollte sie auf Kerle sauer sein?«
»Sie
hat beim Rennen gegen einen Mann verloren und musste ihn heiraten. Ganz
offensichtlich wollte sie das aber nicht unbedingt.«
»Richtig«,
sagte Buffy und fuhr sich mit den
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