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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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zwei weitere Schaumstöße aus, um den Brand völlig zu ersticken.
    Zu einem unförmigen, mit einer weißen Kruste überzogenen Haufen geschmolzen, tropfte der Monitor vor sich hin.
    Rei jubelte innerlich auf. Das Feuer war aus. Sie hatte es geschafft.
    Ein lautes Prasseln, wie von Fleisch, das in der Pfanne brutzelte, riss sie vorzeitig aus ihrem Triumph.
    »Geh weg da, Rei!«, warnte jemand von hinten.
    Im gleichen Moment entdeckte sie es schon selbst.
    Zwischen Schleuse und Rahmen sickerte blassgelber Schleim hervor. Der Moloch hatte die angeblich säureresistenten Dichtungen zerfressen. Ungehindert drang die amorphe Masse nun durch den engen Spalt.
    Die ersten Schlieren verkohlten zwar auf dem erhitzten Schott, doch die Flüssigkeit sickerte beständig nach. Nicht etwa stumpf in die Tiefe, nein, waagerecht am Innenholm entlang. Wie ein intelligentes Wesen suchte sie sich den Weg des geringsten Widerstandes.
    Schmerz spielte dabei keine Rolle. Bedenkenlos opferte es so viel Substanz wie nötig, um der übrigen Masse Einlass zu verschaffen. Und das Reservoir, aus dem der Moloch schöpfte, war riesig.
    Rei taumelte zurück, als sie die Lache sah, die, allen Gesetzen der Schwerkraft trotzend, um den Holm herum floss und der Decke entgegen strebte.
    Sofort hielten Kazuya und Osamu mit dem Flammenwerfer drauf.
    Unter der einströmenden Hitze begann die Lache sofort zu erstarren und Blasen zu werfen. Zu einer dunkelbraunen Kraterlandschaft verbrannt, blieb sie kleben. An dieser Stelle wurde der Vormarsch gestoppt, doch an vielen anderen schwoll er dafür umso stärker an.
    Blitzschnell bildeten sich mehrere faustgroße Blasen, die laut knallend zerplatzten. Ein milchig glänzender Sprühregen fegte durch den Vorraum. Eiskalt klatschte er Rei ins Gesicht und überzog ihre schützend empor gerissenen Hände. Osamu und eine zweite Technikerin wurden ebenfalls getroffen.
    Als Rei die Tropfen in Panik fortzuwischen versuchte, spannten sich klebrige Fäden zwischen ihrer Wange und den Fingerkuppen. Überrascht riss sie die Hand zur Seite.
    Gleißender Gesichtsschmerz war die Folge.
    Vor ihren Augen explodierte ein wahres Feuerwerk glühender Punkte. Der Blick klärte sich wieder, doch das dumpfe Pochen an der Wange blieb. Ungläubig starrte sie auf ein münzgroßes Stückchen Haut, das an den blutigen Fingerkuppen klebte.
    Rei begann zu schreien.
    Zum Glück wurde sie im gleichen Augenblick von harten Händen gepackt und zurück gezerrt. Sie sah noch, wie der Flammenstrahl im Kreis zu wandern begann, um weitere Blasen zu verbrennen, bevor sie zerplatzen konnten.
    Aber was nützte das schon? Die brennbare Flüssigkeit im Tank ging irgendwann zu Neige, doch über ihnen waberten mehrere hundert Kubikmeter des Säure speienden Molochs.
    »Schnell, zu den Wassereimern. Wir müssen den Auswurf von dir abwaschen.« Es war Shinji Ikari, die ihr half.
    Ausgerechnet Shinji, das Modepüppchen mit dem frechen Fransenhaarschnitt. Das miese Stück Dreck, das ihr ständig das Leben schwer machte und um Kazuya herum scharwenzelte.
    »Los, hierhin, wo die Eimer stehen!«
    Shinji schöpfte mit einer Kanne Wasser und goss es Rei über Gesicht und Hände. Doch so viel sie auch über die betroffenen Stellen kippte, die Säure ließ sich einfach nicht abspülen. Sie hatte sich längst untrennbar mit der Haut verbunden und verursachte einen schaumigen Ausschlag, der nach allen Seiten hin rasend schnell größer wurde.
    Rei spürte, wie ihr die Beine unter dem Körper wegknickten. Man fing sie jedoch auf und bettete sie sanft zu Boden.
    »Sanitäter!«, brüllte Shinji durch den Gang. »Wir brauchen einen Sanitäter!« Danach versuchte sie der Säure mit einem Schwamm zu Leibe zu rücken. Auch das half nichts. Die Flecken wuchsen trotzdem weiter an. Der fremde Organismus breitete sich aus. Nicht nur an der Oberfläche, nein, er drang auch tief ins Fleisch ein und ließ sich durch die Blutbahnen zu den inneren Organen tragen. Rei konnte förmlich spüren, wie die klebrigen Fäden sie durchzogen. Nicht mehr lange, und das Geflecht würde alles andere überwuchern.
    »Geschafft!«, hörte sie Kazuya lauthals schreien. »Der Moloch zieht sich zurück!«
    »Na endlich!« Shinji sprang auf und rannte nach nebenan, um das Wunder mit eigenen Augen zu sehen.
    Und was ist mit mir? dachte Rei wütend. Ich bin wohl wieder völlig egal, was? Obwohl sie Kazuya insgeheim anhimmelte, löste sein Triumph nicht die geringste Freude bei ihr aus. Röchelnd lag Rei am

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