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140 - Im Land der Feuerdrachen

140 - Im Land der Feuerdrachen

Titel: 140 - Im Land der Feuerdrachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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sondern auch der Wissenschafts-Octavian Anthony Hawkins und Valery Heath, die Octavian für Außenbeziehungen. So viel Einigkeit war selten. Anscheinend hatten sich die vier vorab getroffen und auf eine gemeinsame Linie geeinigt.
    Einzig Dave McKenzie, der die Runde komplettierte, war seine Meinung nicht am Gesicht abzulesen.
    Aruula, die Matt sicher unterstützt hätte, nahm nicht an der Sitzung teil. Sie verweilte immer noch auf den 13 Inseln. Das hatte Aiko bei seiner Einladung natürlich nicht wissen können.
    »Der General hat Recht«, nahm Josephine Warrington den Ball ihres obersten Militärs auf. »Möglicherweise sind die Vorkommnisse in Japan nur ein Ablenkungsmanöver, das uns zu einer Schwächung unserer Kräfte verleiten soll.«
    Matt fühlte einen Anflug von Ärger aufsteigen, unterdrückte ihn jedoch, ohne es sich anmerken zu lassen. Für seinen Geschmack dachten die Engländer viel zu sehr und viel zu oft nur an sich selbst und zu wenig an die weltumspannende Gemeinschaft. Allerdings gab es auch Gründe dafür.
    Schließlich entstammten sie einer Zivilisation, die sich über Generationen hinweg nicht weiter als eine Tagesreise vom eigenen Bunker entfernen konnte. Von einzelnen EWAT-Expeditonen abgesehen, waren sie selbst in den letzten Jahren nie über Südengland hinaus gekommen.
    Nipoo lag für sie in einem anderen Universum, und die Menschen, die dort lebten, waren ihnen vollkommen fremd.
    Matt hingegen hatte schon viele Winkel dieser barbarischen Welt bereist, und wenn ihn auch nicht gerade Freundschaft mit General Fudoh verband, so verstand er doch die Gründe, aus denen die Japaner in Meeraka eingefallen waren.
    Er fühlte mit den Menschen, deren Schreckensschreie sie in Aikos Funkmeldung gehört hatten. Und er war davon überzeugt, dass hinter der ganzen Sache mehr steckte als nur ein Ablenkungsmanöver.
    »Niemand verlangt, das London Truppen entsendet«, sagte er eine Spur schärfer als eigentlich geplant. »Amarillo übernimmt die volle Last der humanitären Unterstützung, und das ist auch in Ordnung. Unsere EWATs sind viel zu langsam. Bis sie Nipoo erreicht hätten, wäre sowieso alles zu spät.«
    General Yoshiro fuhr in seinem Sessel auf. Dass schlecht über seine Earth-Water-Air-Tanks geredet wurde, empörte ihn sichtlich. Um Matt zurechtzuweisen, nahm er sogar die Sonnenbrille ab. Seine kleinen braunen Augen funkelten böse.
    Der beabsichtigte Effekt büßte allerdings an Wirkung ein, weil er die Lider zusammenkneifen musste, um sich vor der einfallenden Sonne zu schützen.
    »Meine Anwesenheit in London ist zurzeit nicht zwingend notwendig!« Matt hob die Stimme an, um klar zu machen, dass er nicht unterbrochen werden wollte. »Ich habe mich deshalb entschlossen, Aikos Einladung anzunehmen. Ich werde vor Ort nach dem Rechten sehen. Zum Nutzen für uns alle, wie ich hoffe.«
    Dass ihm diesen Entschluss niemand in London verbieten konnte, weil er keinem englischen Kommando unterstand, war ohnehin klar. Das betonte er nicht extra. Er wollte diese Karte auch nicht zu deutlich spielen, um erst gar nicht die Frage aufkommen zu lassen, mit welchem Recht er dann an entscheidenden Sitzungen teilnahm.
    Letztlich speiste sich sein Einfluss natürlich aus den Erfahrungen, die er im Laufe der vergangenen Jahre gesammelt hatte, aber dieses Recht beruhte auf dem guten Willen der Community und konnte ihm jederzeit wieder entzogen werden.
    Ihren angespannten Zügen nach zu urteilen, erwog die Prime gerade ohnehin, Matt daran zu erinnern, dass sich aus seinen eingeräumten Rechten auch gewisse moralische Pflichten ergaben. Doch bevor sie sich zu einer entsprechenden Rede durchringen konnte, ergriff Dave McKenzie das Wort.
    »Die Mimikri-Fähigkeiten der Riesenqualle, die uns die Japaner geschildert haben, kommen mir ziemlich bekannt vor. In Torkur sind wir einer Mutation der Daa’muren begegnet, die sehr ähnlich aussah.«
    Diese Ankündigung löste allgemeine Verblüffung aus.
    Außer bei Mer’ol, der wissend nickte.
    »Richtig, daran habe ich auch gleich gedacht«, pflichtete er bei. »Das war vor zweieinhalb Rotationen, als du, Quart’ol und ich zum Kratersee gereist sind. Aber wenn ich mich recht entsinne, wurde das Monstrum, das Torkur in seiner Gewalt hatte, von den daa’murischen Flugrochen vernichtet.«
    »Richtig«, gestand der Wissenschaftler, doch die Augen hinter seinen runden Brillengläsern blitzten, als hätte er nur auf diesen Einwand gewartet. »Aber ich verfolge die Theorie, dass

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