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140 - Zombies auf der Reeperbahn

140 - Zombies auf der Reeperbahn

Titel: 140 - Zombies auf der Reeperbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Blättern war geradezu ein
Prachtgewächs, und Martens fragte sich unwillkürlich, woher die Pflanze das
Licht nahm, um so prächtig zu gedeihen.
    Hinter dem riesigen Gummibaum führte steil
und gewunden eine Treppe ins obere Stockwerk. Dort lagen die Zimmer der
Mädchen. Die Stufen knarrten leise, und Martens, der geduckt bis zum Ende der
Treppe lief und sich hinter dem riesigen Gewächs versteckte, sah, daß es sich
bei den beiden, die nach oben gingen, um Piet Termans und seine Begleiterin
handelte.
    Martens wartete, bis sie um die Ecke
verschwunden waren, und folgte ihnen dann. Davor aber konnte er es sich nicht
verkneifen, ein Blatt des Baumes zu berühren. Da fand er heraus, daß es sich um
einen aus Plastik geformten Baum handelte. Er war einem echten täuschend
ähnlich nachempfunden.
    Geduckt lief Martens nach oben. Aber er
fürchtete nicht, daß deshalb jemand nachsah, wer jetzt noch käme. Hier
herrschte gewohnheitsmäßiges Kommen und Gehen.
    An der Ecke blieb Martens stehen und spähte
vorsichtig in die andere Richtung.
    Drei Türen weiter Verschwand die Blondine mit
ihrem Freier im Zimmer. Leise klappte die Tür ins Schloß.
    Martens durchquerte den Gang.
    Hinter zwei Türen, an denen er vorüberkam, hörte
er Stimmen. Die meisten Zimmer waren um diese Zeit noch leer. Erst bei
vorgeschrittener Stunde würden sie sich langsam füllen.
    Martens lief bis zu der Tür, hinter der Piet
Termans verschwunden war.
    » ... also sehr gesprächig«, hörte er die
Stimme der Dirne, »bist du gerade nicht, Bist du stumm oder hast du ’nen Tick?
Ich habe dich hier noch nie gesehen ...« Tür und Wände waren dünn, so daß man
jedes einzelne Wort gut verstehen konnte. »Ja, die Moneten kannst du mir schon
mal geben.
    Dann bin ich wenigstens sicher, daß ich die
kriege. Genügend Scheine hast du mir ja gezeigt, damit könntest du die ganze
Nacht bei mir verbringen, wenn du das willst. Hast wohl ’nen besonders
großzügigen Kapitän, wie? Oder hast du etwas aus fernen Ländern mitgebracht,
was du auf dem Kiez versilbern konntest ?«
    Es war so still nach diesen Worten, daß
Martens selbst das Knistern der Scheine hörte, die abgezählt wurden.
    »Mann, du bist großzügig. Dafür werd’ ich
besonders lieb zu dir sein . .. Aahh, wenn du nur gesprächiger wärst. Mir fällt
dein Schweigen auf den Wecker, aber schön, wenn das deine Masche ist und du
nicht anders kannst. Soll ich dich ausziehen oder besorgst du das allein ?«
    Das Rascheln von Kleidern war zu hören.
    Klaus Martens blickte schnell nach beiden
Seiten, stellte fest, daß niemand in der Nähe war, der ihn sehen konnte, und
beugte sich dann schnell zum Schlüsselloch hinunter.
    Es war zum Glück nicht zugehängt, und er
konnte mühelos ins Zimmer blicken.
    Genau der Tür gegenüber stand das Bett.
    Die Blondine saß darauf und schälte sich aus
ihrer hauteng anliegenden Kleidung.
    Halb auf der Seite stand reglos Piet Termans .
    Reglos nur noch in diesem Moment, im nächsten
nämlich änderte sich das.
    Die Blondine stieg aus ihrem Slip, als
Termans Rechte plötzlich nach vorn zuckte.
    Er umklammerte das Handgelenk der Frau, die
einen nahtlos gebräunten Körper hatte. Offenbar fand sie genügend Zeit, die
Sonnenbank zu benutzen.
    Die Blondine lachte gurrend und flog dem
Freier in die Arme .. . aber dann wurde das Gurren zum
Schreckensschrei.
    Klaus Martens, der sein Auge ans
Schlüsselloch preßte, glaubte, seinen Sinnen nicht mehr trauen zu können.
    Mit der gebräunten Blondine ging eine
schreckliche Verwandlung vor.
    Von ihren schlanken, glatten Armen verschwand
das Fleisch, als würde jemand langsam ein Projektionsbild erlöschen lassen. Was
übrig blieb, waren bleiche Knochen.
    Eine neue Halluzination?
    Martens wollte es nicht glauben. Das alles
paßte vielmehr zu einem schrecklichen Geheimnis, das die »Anja T .« mitgebracht hatte.
    Er mußte der Strichbiene zu Hilfe kommen, ehe
sie völlig zum Skelett wurde. Die Kraft, die Piet Termans offensichtlich wie
ein Vampir aus ihr saugte, mußte umgehend gestoppt werden!
    Martens schlug die Klinke herab . . .
    Die Tür war abgeschlossen!
    Er verlor wertvolle Sekunden, nahm einen
Anlauf und warf sich dann mit ganzem Körpergewicht gegen das Türblatt.
    Es barst, und das dünne Holz zersplitterte,
als wäre eine Bombe explodiert.
    Die Tür flog nach innen, und Martens wurde
durch seinen eigenen Schwung förmlich ins Zimmer katapultiert.
    Er flog dem Seemann entgegen, der
blitzschnell herumwirbelte und die

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