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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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für Gedanken machte.
    »Ich denke darüber nach, wo wir uns befinden könnten.«
    »Und? Hast du eine Lösung?«
    »Es kann sein.«
    »Sag sie!«, forderte Sophia.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, Sophia, ich behalte es lieber für mich. Ich möchte dich nicht schocken.«
    »Das wirst du auch nicht, wenn du daran denkst, wer hier neben dir steht. Denk an meine Vergangenheit, denk daran, wer ich einmal gewesen bin.«
    »Das weiß ich ja.«
    »Und du akzeptierst es auch?«
    »Sicher. Es fällt mir eben nur schwer.«
    »Bitte, dann…« Sie sprach nicht mehr weiter, weil er mit einer zärtlichen Bewegung über ihr dunkles Haar strich.
    »Es ist alles so fremd und trotzdem irgendwie klar, auch wenn ich meine Probleme habe. Der Sessel kann uns nach Avalon gebracht haben. Aber bitte, nimm das nicht als die absolute Wahrheit an. Ich gehe mal davon aus, dass es so sein könnte.«
    Sophia sagte zunächst nichts. Sie ging nur einen Schritt zurück, um ihn anschauen zu können.
    »Aber das ist doch wunderbar«, erklärte sie. »Avalon! Für viele Menschen ist es ein Traum. Die Insel ist…«
    »Ich habe nur den Verdacht, Sophia, nicht mehr und nicht weniger. Es muss nicht diese Insel sein. Es kann sich auch um etwas anderes handeln. Um einen Ort, der irgendwo in Cornwall oder Wales zu finden ist. Zumindest in einem Landstrich, in dem sich die Legenden über viele Jahrhunderte gehalten haben.«
    Sophia stand da und schaute den Templer an. Ihre Augen waren groß geworden. Sie sah so mädchenhaft aus, aber zugleich war sie eine starke Frau.
    »Es wäre doch alles so wunderbar, Godwin. Wichtig ist, dass wir einen Ort finden, an dem wir heiraten können.«
    »Siehst du einen?«
    »Nein. Aber an was denkst du denn?«
    »Normalerweise heiratet man in einer Kirche. So sehr ich mich auch umschaue, ich sehe keine.«
    Sophia war da optimistischer. »Es wird sich schon ein Ort finden lassen«, erklärte sie.
    »Sehr schön. Aber ich wüsste gern, wie es weitergeht.«
    »Ich auch.« Sie tippte ihn an. »Nur stelle ich mir eine andere Frage. Dass wir hier gelandet sind, muss einen Grund haben. Ich glaube nicht, dass wir noch lange suchen müssen. Ich denke, dass der Ort unserer Hochzeit nicht weit entfernt ist.«
    »Hier auf dem Hügel?«
    »Kann man es wissen?«
    Godwin wusste nichts mehr zu sagen. Er nahm sich vor, Sophia das Feld zu überlassen. Und sie, die sich sehr wohl fühlte, umfasste seine Hand und zog ihn einfach mit sich. Es spielte keine Rolle, wohin sie gingen, wichtig war nur, dass sie wegkamen und irgendeinen Menschen fanden, bei dem sie sich Rat holen konnten.
    Der Templer hatte sich noch immer nicht mit der Hochzeit abfinden können. Je länger er jedoch mit Sophia zusammen war, umso stärker gelangte er zu der Überzeugung, dass es für sie nichts anderes gab, als ihn zu heiraten.
    War sie wirklich einmal die Heilige gewesen, die auf den Namen Maria Magdalena gehört hatte, die von einigen Menschen hoch verehrt wurde und von anderen verteufelt worden war, als die Kirche sich in ihrer restriktiven Phase befunden hatte?
    Sie hatte es plötzlich eilig und lief vor. Dabei hob sie die Arme an und machte einen glücklichen Eindruck.
    »Ja!«, rief sie laut. »Ich spüre es…«
    »Was spürst du?«
    Sophia lief noch einige Schritte weiter und blieb dann stehen. »Ich spüre, dass wir unserem Ziel nahe gekommen sind. Sehr nahe sogar.«
    »Aber wo ist es denn?«
    »Nah, Godwin, sehr nah.« Sie bewegte ihre Arme und auch die ausgestreckten Finger. »Hier, glaube ich. Ja, ja, ich spüre es deutlich. Hier mussten wir hin. Der Sessel hat Schicksal gespielt.«
    Er wollte noch fragen, wie sie das genau meinte, als etwas Unheimliches geschah.
    Es begann mit einem leichten Absacken der Frau. Der Boden schien plötzlich seine Festigkeit verloren zu haben. Sie sackte ein Stück ein, schrie aber nicht, sondern schaute angespannt nach vorn.
    Es passierte, ehe der Templer eingreifen konnte. Der Untergrund gab unter ihr nach, und noch bevor sie etwas dagegen tun konnte, hatte sich die Erde geöffnet und sie verschlungen…
    ***
    »Sophiaaa…!«
    Godwin de Salier hörte sich schreien, und doch hatte er das Gefühl, dass der Schrei aus dem Mund eines anderen gekommen war.
    Er konnte es nicht fassen, dass Sophia verschwunden war. Nichts hatte ihr Verschwinden angekündigt. Sie war nur an eine bestimmte Stelle getreten, und dann hatte der Boden unter ihr nachgegeben.
    Er wusste nicht, wie lange er starr auf dem Fleck gestanden hatte, aber es war

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