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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich merkte, dass etwas passierte.
    Ich war da, der Sessel war es ebenfalls. Wir spürten uns gegenseitig, aber ich bekam auch mit, dass der Sessel mich praktisch übernahm. Ich hatte nichts mehr zu sagen. Ich merkte, dass Wärme in meinen Körper strömte und bis in den Kopf glitt. Meine eigenen Gedanken wurden ausgeschaltet, und so verlor ich auch meinen Willen.
    Die Welt um mich herum verschwand, obwohl ich die Augen offen hielt. Das Zimmer mit Suko in der Mitte zog sich zusammen, und ich spürte auch nicht mehr den Druck der Sitzfläche, als hätte mich der Sessel abgestoßen und in eine andere Zeit geschleudert.
    Die Augen hielt ich offen.
    Ich sah trotzdem nichts, hörte ein huschendes Geräusch, und die Normalität war verschwunden…
    ***
    »Wo sind wir?«, fragte Sophia.
    Sie erntete ein Lachen. »Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser. Aber ich weiß es nicht.«
    »Wir leben.«
    »Klar.«
    »Das ist erst mal positiv.«
    Der Templer war froh, dass seine Begleiterin es so sah, und er freute sich auch darüber, dass sie keine Furcht zeigte, obwohl die Umgebung keinem von ihnen bekannt war.
    Alles war anders. Sie befanden sich nicht in einem Haus, sondern in der freien Natur. Grüne Hügel, von deren Kuppen man sicherlich eine weite Sicht hatte. Ein ruhiger Himmel, der sich wie ein unendliches Dach über das Land spannte.
    Wind, der gegen ihren Körper wehte und ein leichtes Frösteln verursachte.
    Godwin hatte den Arm um seine neue Begleiterin gelegt. »Jetzt sind wir hier, aber ich kenne den Ort nicht. Ist er dir vielleicht bekannt?«
    »Nein, den habe ich noch nie gesehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich von ihm geträumt habe. Allerdings gehe ich davon aus, dass er eine besondere Bedeutung für uns hat.«
    »Das müssen wir herausfinden.«
    »Mich hat es hierher gedrängt«, flüsterte sie ihm zu. »Und es muss einen Grund geben.«
    »Kennst du ihn?«
    »Ich bin deine Braut, Godwin de Salier.«
    »Ja, das sagst du.«
    »Und du musst es akzeptieren. Ich bin deine Braut, aber das möchte ich nicht länger bleiben, sondern deine Frau werden. Und deshalb sollten wir heiraten.«
    Der Templer schwieg. Er wusste nicht, was er dazu sagen sollte.
    Der letzte Satz hatte ihn völlig durcheinander gebracht, und deshalb lenkte er ab.
    »Zunächst sollten wir feststellen, wo wir uns befinden. Dann können wir weitersehen.«
    »Wir befinden uns an einem heiligen Ort«, erklärte Sophia. »Ich spüre dies. Ergeht es dir nicht auch so?«
    Der Templer hob die Schultern. »Komisch ist es schon, das gebe ich zu. Aber ich weiß nicht, ob man hier von einem heiligen Ort sprechen kann. Es ist einsam, es ist eine Gegend, die wir vielleicht nicht in Frankreich finden, und ich empfinde das Klima sogar als angenehm, als würde hier Frühling sein.«
    »Vielleicht ist es das auch.« Sophia nahm seinen Arm. »Komm, lass uns gehen.«
    »Sehr schön. Und wohin?«
    »Zu unserem Hochzeitsplatz.«
    Der Templer schluckte. Immer wenn die Hochzeit erwähnt wurde, verspürte er leichtes Magendrücken. Er wollte jedoch keinen Stress und keine Diskussion, deshalb hielt er sich zurück. Die Hügel hatten sie gesehen. Sie wirkten wie große Buckel, und es gefiel ihm, dass sie einen der Hügel erklimmen wollten, um sich einen entsprechenden Überblick zu verschaffen. Godwin wollte wissen, wo er sich befand, denn so sehr er auch versuchte, sich zu erinnern, dieses Land und diese Umgebung waren ihm unbekannt. Er dachte daran, dass er ein Mensch war, der aus der Vergangenheit stammte, und plötzlich konnte er sich vorstellen, dass er mitten in diese Zeit hineingeraten war, denn jemand wie er wusste genau, was Magie alles bewirken konnte.
    Er ging weiter über das dichte Gras, das einen Teppich bildete. Sie sahen keinen Menschen auf ihrem Weg zur Hügelkuppe. Der Anstieg gestaltete sich nicht schwierig, da der Hügel sehr flach war.
    Keiner von ihnen geriet außer Atem, und als sie die Kuppe erreicht hatten, erhielten sie auch den Überblick, den sie sich gewünscht hatten.
    Weit flog ihr Blick über das Land hinweg, und sie glaubten, in der Ferne das Meer zu sehen, dessen Wellen an der Küste gebrochen wurden und hohe Schaumkämme erzeugten.
    Nur einen Menschen sahen sie nicht. Ein leeres und ein grünes Land, und Godwin kam der Vergleich mit der irischen Insel in den Sinn. Oder aber mit einer anderen Insel, wobei er bei dem Gedanken daran schon eine Gänsehaut bekam.
    Die übersah seine Begleiterin, aber sie fragte schon, was er sich

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