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1401 - Das Blutversprechen

1401 - Das Blutversprechen

Titel: 1401 - Das Blutversprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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du?«, fragte Suko.
    »Ein komisches Gefühl, wenn ich ehrlich bin. Ich kann mir vorstellen, dass Godwin nicht mehr hier ist.«
    »Ach. Aber man hätte ihn gesehen, wenn er das Kloster verlassen hätte.«
    »Ja, ja, das schon. Wenn er den normalen Ausgang genommen hat. Ich weiß nicht, wie es an der Rückseite aussieht. Der Garten bietet eine Fluchtmöglichkeit.«
    »Und warum hätte er verschwinden sollen, wo er uns doch erwartet?«
    »Genau das ist das Problem.«
    Wir brauchten nur noch ein paar Schritte zu gehen, um die Tür zu Godwins Refugium zu erreichen. Ich war zwar nicht unbedingt nervös, doch eine gewisse Spannung spürte ich schon in mir. Wer zu dem Templerführer wollte, der musste anklopfen, denn eine Klingel oder etwas Ähnliches in dieser Richtung gab es nicht.
    Suko klopfte gegen das Holz. Und zwar so laut, dass er damit auch einen Schläfer geweckt hätte.
    Eine Reaktion erlebten wir nicht.
    Suko schaute mich an.
    »Noch mal.«
    Diesmal klang das Klopfen noch lauter, und jetzt hätte man uns öffnen müssen. Auch das passierte nicht. So blieb uns nichts anderes übrig, als die Tür selbst zu öffnen.
    Mit einem angespannten Gefühl betraten wir den Raum, der das Arbeitszimmer unseres Freundes war. Wir sahen seinen Schreibtisch, die Regale mit den Büchern an den Wänden, den Computer und auch den Knochensessel, der vor dem Fenster stand.
    Nur Godwin sahen wir nicht, und auch nichts von seiner Besucherin, dieser geheimnisvollen Frau.
    »Nichts«, murmelte Suko und ging auf die zweite Tür zu. »Ich seh mal im Nebenzimmer nach.«
    »Tu das.«
    Er verschwand darin, ließ mich allein zurück, und ich konzentrierte mich auf meine Umgebung, weil ich das Gefühl hatte, etwas herausfinden zu können oder zu müssen.
    Jeder Mensch ist irgendwie sensibel. Der eine mehr, der andere weniger. Das trifft auch auf mich zu. Ich stand in einem leeren Büro.
    Es war außer mir kein Mensch vorhanden, und ich hatte trotzdem den Eindruck, dass es noch nicht lange her gewesen war, dass sich jemand zwischen diesen Wänden aufgehalten hatte.
    Das kann man spüren oder fühlen. Es kribbelte irgendwie bei mir, und ich konzentrierte mich auf den Geruch, der mich umgab.
    Ja, es roch nach Mensch. Erklären konnte ich den Geruch nicht, aber ich ging davon aus, dass sich in diesem Raum vor nicht allzu langer Zeit jemand aufgehalten hatte.
    Und jetzt war diese Person verschwunden. Oder vielleicht beide, denn es war möglich, dass unser Freund Godwin seine Begleiterin hierher gebracht hatte.
    Suko hatte die Tür zum Nebenzimmer nicht geschlossen. Ich sah ihn, als er wieder zurückkehrte und die Schultern hob. »Nichts zu sehen, John. Es ist leer.«
    »Das dachte ich mir. Aber hast du denn das Gefühl gehabt, dass sich im Raum bis vor kurzem jemand aufgehalten hat?«
    Er lächelte. »Du auch?«
    »Ja, hier.«
    »Man kann es spüren, nicht?«
    »Richtig.«
    Wo steckte unser Freund? Was hatte ihn dazu veranlasst, seinen Bereich zu verlassen, wo er doch wusste, dass wir unterwegs waren? Wir mussten davon ausgehen, dass er triftige Gründe gehabt hatte. Oder war es nicht freiwillig geschehen? Hatte es trotz der Sicherheitsmaßnahmen jemand geschafft, sich in das Haus zu schleichen? Oder hatte er sich mit der Frau etwa ein Kuckucksei ins Nest gelegt?
    Das war durchaus möglich. Frauen sind wunderbare Geschöpfe, aber ich kannte auch welche, die diesen Namen nicht verdienten und ihre eigenen Ziele verfolgten, die nicht immer ehrbar waren.
    Suko hob die Schulter an. »Da stehen wir nun und sind ratlos. Was sollen wir tun?«
    »Ich habe keine Ahnung.«
    »Alarm schlagen?«
    »Noch nicht.«
    »Auf was wartest du denn?«
    »Ich möchte alle Möglichkeiten ausschöpfen. Es kann sein, dass er in den Garten gegangen ist.«
    Um das herauszufinden, gingen wir zu einem der beiden Fenster.
    Es war nicht das, vor dem der Knochensessel stand, sondern das zweite. Wir öffneten es, und unser Blick fiel in den Klostergarten, der ein winterliches Aussehen hatte, denn das prächtige Grün war verschwunden, und es gab auch keine bunten Blumen.
    Wir sahen die Kapelle am Ende des Gartens, die den Überfall ebenfalls überstanden hatte, aber eine Menschenseele war nicht zu entdecken. Deshalb zogen wir uns wieder zurück.
    Als Suko das Fenster schloss, fragte er: »Was stimmt hier nicht, John? Sind wir zu spät gekommen?«
    »Keine Ahnung. Aber es muss mit der Frau zusammenhängen«, sagte ich. »Für mich gibt es keine andere Möglichkeit. Sie kann ihn

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