Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sie von unseren Freunden geholt werden.«
    »Freunde?« Harry grinste schief. »Wer kann das wohl sein?«
    »Gehen Sie wieder zurück.«
    Harry Stahl gehorchte. Er ging einen Schritt nach hinten. Die Flamme des Feuerzeugs erlosch, denn sie hatte bereits eine heiße Spur an seinem Daumen hinterlassen.
    Schlagartig wurde es finster. Die Gestalten auf der Treppe verwandelten sich in schwarze Figuren, die wirkten, als wären sie dem Schattenreich entsprungen.
    Harry zog die Pistole. Es gab für ihn nur den Weg der Gewalt, denn die fünf Alten – drei Männer und zwei Frauen – würden alles daransetzen, dass er in diesem Keller blieb.
    Ob sie sahen, was er in der Hand hielt, war ihm nicht klar. Aber er sagte es ihnen mit aller Deutlichkeit.
    »Ich denke nicht daran, hier im Keller zu bleiben. Ich halte eine Schusswaffe in der Hand, und wenn es sein muss, dann werde ich mir den Weg freischießen. Große Lust habe ich dazu nicht. Nur gibt es Grenzfälle. Ein solcher Fall ist jetzt eingetreten. Ich will, dass ihr den Weg freimacht!«
    »Nein!«
    Harry hatte damit gerechnet. Kaum war die Antwort verklungen, sah er weiter oben auf der Treppe eine Bewegung. Was der Mann oder die Frau dort tat, erkannte er nicht, bis plötzlich der Lichtstrahl einer Lampe durch die Dunkelheit schnitt. Es huschte im Zickzack von einer Seite zur anderen, traf die Wand, auch Körper, glitt über den Boden und erwischte Harrys Gesicht, der seinen Kopf zur Seite drehte, sich aber so hinstellte, dass die Alten die Pistole sehen konnte.
    »Das ist kein Bluff!«
    Der helle Kegel warf einen schimmernden Reflex, als er die Beretta traf. Harry besaß zwei Schusswaffen. Die Beretta war mit geweihten Silberkugeln geladen, seine Dienstwaffe mit normaler Munition.
    Von oberhalb meldete sich eine scharfe Flüsterstimme. Dabei war nicht mal festzustellen, ob ein Mann oder eine Frau sprach.
    »Er kann uns nicht alle töten! Nein, das kann er nicht. Wir werden bei unserem Plan bleiben!«
    Das war die reine Hetze. Harry wusste auch, dass sie auf fruchtbaren Boden fallen würde. Er merkte, dass sein Herz schneller schlug.
    Die Lage spitzte sich zu. Die Gestalten auf der Treppe waren so fanatisch, dass ihnen ihr eigenes Leben so gut wie nichts mehr wert war. Darauf musste er sich einstellen, aber wollte er wirklich töten?
    In einer Lage wie dieser noch nicht. Er war kein Killer, aber er würde sich auch nicht abschießen lassen, und er tat das, was ihm plötzlich durch den Kopf schoss.
    Eine schnelle Bewegung nach vorn. Der blitzschnelle Griff mit der linken Hand. Einen Moment später hatte er sich den Sprecher geholt. Er zerrte ihn von der Stufe weg, umklammerte ihn mit der Linken, hörte ein Gurgeln, weil er den Hals für einen Moment zu tief eingedrückt hatte, behielt den Klammergriff bei und presste dem Kerl die Mündung der Waffe gegen die rechte Stirn.
    Alles war so schnell gegangen, dass die anderen nichts hatten dagegen unternehmen können. Sie standen wie Ölgötzen und mussten sich erst auf die neue Lage einstellen.
    »Alles klar?«, fragte Harry leise.
    »Was soll das?«, fragte jemand von oben. Es war der Mann, der sie Lampe hielt und ihnen den Strahl entgegenschickte, genau in das verzerrte Gesicht des Gefangenen, der leise vor sich hinröchelte.
    »Wenn ihr den Weg nicht freigebt, werde ich euren Freund hier erschießen. Es reicht eine Kugel!«
    Harry hoffte, das Richtige zu tun. Es war natürlich ein Bluff, aber die alten Leute waren sicherlich nicht so verbohrt, dass sie einen der ihren in den Tod schickten.
    Sie überlegten, sie schauten sich an, was Harry zu lange dauerte, denn er fragte: »Was ist?«
    »Du kannst nicht gewinnen.«
    »Das lass allein meine Sache sein.«
    Eine leise Frauenstimme klang auf. »Ja, warum nicht? Er kann gehen. Ich will nicht, dass Walter getötet wird.«
    Jemand kicherte. »Nur weil er dein Mann ist? Denk daran, was wir uns geschworen haben. Wir gehen den Weg gemeinsam, auch wenn er verdammt steinig ist!«
    »Nein, er soll nicht sterben!«
    Harry hörte zu. Es lief auf eine Auseinandersetzung hinaus, die er aber nicht abwarten wollte. Er rückte sich seine Geisel zurecht und drückte ihr das linke Knie ins Kreuz.
    »Jetzt gehst du vor, und es ist verdammt egal, was dabei passiert. Hast du verstanden?«
    Die Antwort bestand aus einem Laut, den Harry nicht verstand, aber der Typ hatte begriffen und tappte auf die erste Stufe zu.
    Sofort verstummte auf der Treppe die Diskussion. Harry hatte die vier anderen Personen in

Weitere Kostenlose Bücher