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1404 - Der Weg in die Hölle

1404 - Der Weg in die Hölle

Titel: 1404 - Der Weg in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entgegen.
    Er hatte sich wieder gefangen. Der kurze Schwindelanfall war vorbei. Mit dem Fuß schob jetzt er die Laterne weiter, bis sie die Mitte des Raums erreicht hatte.
    »Ich denke, Sie gehen dorthin, wo es ein wenig heller ist, Frau Schwarz.«
    »Warum sollte ich das?«
    »Weil ich es so will. Sie haben mir hier im Keller einige recht nette Stunden verschafft, und ich bin so dankbar, dass ich Ihnen dieses Erlebnis auch gönnen möchte.«
    »Was soll das?«
    »Ich werde Sie einschließen. Der Schlüssel wird je noch stecken, denke ich!«
    Ihre Reaktion deutete darauf hin, dass Harry nicht falsch lag. Sie schüttelte den Kopf. »Sie haben nicht gewonnen. Das hat die verfluchte Zigeunerin damals auch nicht geschafft. Man kann nicht besiegen, das schon seit langen Zeiten hier seinen Platz eingenommen hat. Hier haben die Menschen den Weg in die Hölle finden wollen, und wahrscheinlich ist es ihnen gelungen.«
    »Wie nett. Und denen wollen Sie also nacheifern?«
    »Ich will nicht in die Hölle. Ich will nur, dass das Andenken bestehen bleibt. Begreifen Sie das nicht?«
    »Ich denke darüber nach, wenn ich Zeit habe.«
    »Die Toten lassen sich nicht besiegen«, flüsterte sie mit einer Stimme, als wollte sie sich selbst Angst einjagen. »Das sollten Sie wissen, denn Sie haben die vier ja gesehen. Man muss ihnen Respekt entgegenbringen.«
    »Sie vielleicht, nicht ich.«
    »Ich bin nicht die Einzige. Verlassen Sie sich darauf. Hier im Ort leben wir mit den Dingen, und wir haben uns bisher nicht beschweren können.«
    Harry Stahl sah sich nicht unbedingt als Moralapostel an, trotzdem musste er dagegen sprechen.
    »Was wissen Sie denn? Hören Sie auf und geben Sie auf. Sie kommen hier nicht weg.«
    Harry lächelte mokant. »Wetten doch?«
    »Versuchen Sie es.«
    Nach dieser so locker gegebenen Antwort war er schon misstrauisch geworden, aber er sah in seiner Nähe nichts, was auf eine konkrete Gefahr hingedeutet hätte.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog er sich zurück und bedrohte die Frau weiterhin mit seiner Waffe.
    Helene Schwarz tat nichts. Sie drehte nicht durch, sie hielt sogar die Luft an. Doch als Harry den Schlüssel umdrehte, nachdem er die Tür zugezogen hatte, da fing die an zu toben.
    Er machte sich nichts daraus und musste sich erst mal umschauen, wobei er so gut wie nichts sah, denn in diesem verdammten Kellerflur gab es ebenfalls kein Licht. Jetzt war ihm auch klar, warum die Frau die Laterne mitgenommen hatte.
    Harry Stahl wandte sich nach links. Aus dieser Richtung musste die Frau gekommen sein. Schon nach dem ersten Blick huschte ein Lächeln über seine Lippen. Der hellere Schein war einfach nicht zu übersehen. Wahrscheinlich markierte er das Ende des Gangs, aber eine Lampe brannte dort auch nicht. Da hätte der Schein anders ausgesehen.
    Es gab keinen Anlass für große Euphorie. Noch musste er sich hier unten wie ein Gefangener fühlen. Er wusste auch nicht, wo dieser Keller lag. Unterhalb des normalen Hauses, was eigentlich normal gewesen wäre, weil man auch Waren lagern musste? Oder hatte man ihn in einen Keller gesteckt, der an einer anderen Stelle lag?
    Auch möglich, denn alte Bauten in der Art des Gasthauses gab es im Ort mehrere.
    Der Boden bestand aus Lehm. Er war so stark gehärtet, dass zu fest aufgesetzte Tritte sogar Echos hinterließen. Bei Harry hielten sie sich in Grenzen, da er leise ging, fast schlich.
    Das graue Licht war sein Ziel. Er hätte eigentlich schneller laufen können, was er aber nicht tat, denn er bleib vorsichtig. Was gut anfing, konnte leicht aus dem Ruder laufen, was er auf keinen Fall wollte. Zudem beschäftigte Harry der Gedanke, ob Helene Schwarz allein war oder nicht noch andere Personen mir ihr an einem Strang zogen.
    Woher stammte die graue Helligkeit, die nur Tageslicht sein konnte? Er sah es wenig später, als er das Ende des Kellergangs erreichte.
    Er mündete in einen Quergang, der allerdings nur nach rechts weiterging. Zur linken Seite hin war nach einem Meter Schluss. Da endete er vor einer Mauer.
    Dort befand sich auch ein kleines Fenster. Mehr eine breite Luke.
    Nur war sie groß genug, dass sie auch dem Tageslicht einen freien Durchlass verschaffte.
    Harry ging hin und schaute nach draußen. Viel sah er nicht. Es brachte ihn vor allen Dingen nicht weiter. Er sah ein paar Zweige, auf denen der Schnee wie festgeleimter Puderzucker lag.
    Das war es also nicht.
    Dann die andere Seite. Er drehte sich um und ging in die entsprechenden Richtung. Aber

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