Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1407 - Klauenfluch

1407 - Klauenfluch

Titel: 1407 - Klauenfluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
die Schultern.
    »Du weißt es nicht?«
    »Der Sessel…«
    Saladin verlor die Beherrschung. Er sprang auf Godwin de Salier zu, packte ihn und schüttelte ihn. »Ich weiß, dass es der verdammte Sessel gewesen ist! Das habe ich mit eigenen Augen gesehen. Aber ich will wissen, wohin sie sich aus dem Staub gemacht hat!«
    »Ich weiß es nicht.«
    Saladin ließ ihn los. Er schleuderte ihn bis gegen die Wand, wo sich Godwin fing. Der Templer strich über sein Gesicht und blickte nach vorn. Dort stand der Hypnotiseur und schaute ihn an. Godwin hätte normalerweise seine gesamte Gestalt sehen müssen, aber für ihn waren nur die Augen wichtig, deren Blicke auf ihn gerichtet waren. Er fühlte, dass er unter der Kontrolle dieses Unmenschen stand, und er hörte auch dessen Stimme, die nicht mehr war als ein Flüstern, aber in seinem Kopf alles einnahm, ohne dass er sich dagegen wehren konnte.
    »Die Wahrheit! Ich will die Wahrheit wissen! Und du wirst sie mir sagen!«
    »Ja!«
    »Du kannst nicht lügen. Du wirst alles tun, was ich dir befehle. Es gibt keinen anderen Weg.«
    »Das weiß ich!«
    Saladin streckte den rechten Zeigefinger aus und flüsterte: »Wo ist sie?«
    »Ich kann es nicht sagen!«
    »Wo?«
    »Ich weiß es nicht!«
    Beide Antworten waren tonlos gegeben worden, und Saladin fragte nicht mehr nach. Er dachte daran, selbst einen Fehler begangen zu haben. War dieser Templer stark genug, um seinen Kräften zu widerstehen?
    Er konnte es kaum glauben. Es wäre etwas völlig Neues für ihn gewesen. Das hatte es bisher noch nie gegeben. Ein Mensch, der sich gegen ihn wehrte?
    Er hatte sich und seine Kräfte nie in Frage gestellt, aber in diesem Fall schien er an seine Grenzen gestoßen zu sein. Er wollte auch nicht mehr weiter fragen.
    »Gut«, sagte er. »Es ist alles gut. Ich werde es noch mal selbst testen.«
    »Ja, das kannst du. Der Sessel macht, was er will. Man kann ihm nichts befehlen.«
    »Wo kann sie sein?«
    »Vielleicht auf der Insel…«
    »Auf welcher Insel?«
    »Avalon.«
    »Was?«
    »Ja, es ist der Weg dorthin.«
    »Unsinn!« Saladin wollte es nicht glauben. Sehr heftig schüttelte er den Kopf. »Welche Möglichkeit gibt es noch?«
    »Vielleicht in der Höhle. In der alten Höhle, die es schon seit mehr als zweitausend Jahren gibt. Dort war sie auch in ihrem ersten Leben. Ich kenne die Höhle. Wir haben dort geheiratet.«
    »Schön. Und wo finde ich die Höhle?«
    »Irgendwo an der Küste. Ich kenne den genauen Ort selbst nicht. Sie liegt zu einsam.«
    Saladin hatte einige Fragen gestellt und auch entsprechenden Antworten erhalten. Jetzt aber winkte er mit einer nahezu wütenden Bewegung ab.
    Plötzlich war er an seine Grenzen gelangt. Selbst seine erstaunlichen Fähigkeiten, sich wegteleportieren zu können, brachten ihn nicht weiter. Das zu erkennen, fiel ihm verdammt schwer, und wütend schüttelte er den Kopf.
    Dann verengte er die Augen, bevor er seine Drohung unverhohlen aussprach. »Wenn ich hier reingelegt werden soll, dann habt ihr euch geirrt – alle! Ich werde euch unter meine Kontrolle zwingen! Und ich kann euch alle zu Blutsaugern machen! Da brauche ich nur einem Freund und Verbündeten Dracula II Bescheid zu geben. Das weißt du, Godwin de Salier. Und deshalb solltest du verdammt genau überlegen, ob dir nicht doch noch etwas einfällt.«
    »Ich habe alles gesagt.«
    Es sah so aus, als wollte Saladin es nicht glauben. Er zog die Schultern hoch, sein Blick bekam wieder etwas Lauerndes und Böses, bis er sich Sekunden später allerdings entspannte.
    »Es ist okay. Sie ist weg, an welchem Ort auch immer. Aber ich werde versuchen, ihr zu folgen. Ich muss sie haben. Ich brauche das verdammte Buch!«
    Mit einer scharfen Bewegung drehte sich Saladin um. Sein neues Ziel war der Sessel, der aus Knochen bestand.
    Auf ihn nahm er Platz…
    ***
    »Warum hat sich eigentlich dein Kreuz in der Nacht gemeldet und an den Buchstaben gestrahlt?«, fragte mich Suko.
    »Darüber habe ich auch nachgedacht.«
    »Wie schön. Und?«
    »Es kann sein, dass sich mein Kreuz in dem Augenblick meldete, als die Horror-Reiter erschienen und Kontakt mit Sophia Blanc aufnahmen. Das sehe ich bisher als einzige Lösung an.«
    »Nicht schlecht.«
    »Finde ich auch. Aber wir werden die Wahrheit hoffentlich im Kloster erfahren.«
    »Das sind ja Worte der Wahrhaftigkeit«, meinte Suko.
    Den Schock des Angriffs hatten wir recht gut verdaut, und vor uns lag praktisch die letzte Strecke. Ich kannte die Landschaft zu allen

Weitere Kostenlose Bücher