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1408 - Ein Tropfen Ewigkeit

Titel: 1408 - Ein Tropfen Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kommandotisch.
    Die Stationen waren diskusförmig und hatten jede einen Durchmesser von 1800 Metern, im Zentrum betrug ihre Höhe 300 Meter. Im Durchleuchtungsmodus war zu sehen, daß es bis zu 54 Decks gab, die durch Rampen und Antigravschächte miteinander verbunden waren.
    Ihre Bezeichnungen lauteten SIRA-I bis SIRA-VIII.
    Sie waren im Jahre 435 NGZ ihrer Bestimmung übergeben worden und hatten zur Zeit der höchsten Betriebsamkeit, so um das Jahr 440 herum, jede eine fünfhundertköpfige Besatzung. Sie kreisten in sicherer Entfernung um Point Siragusa.
    Point Siragusa war nichts anderes als ein Schwarzes Loch mit einer Masse, die das Siebenundsechzigfache der Sonne Sol betrug. „Illu ist zur Legende geworden", fuhr Dahn fort. Seine schlechteste Eigenschaft war es, gesprächig zu sein und nicht zu merken, wenn andere nicht zum Plappern aufgelegt waren. „Zum Inbegriff des ehrgeizigen Wissenschaftlers, der seine Grenzen nicht kennt."
    „Ja, früher hat man den kleinen Kindern mit dem schwarzen Mann gedroht, für Illus Generation wurden die Schwarzen Löcher zum Schreckgespenst", sagte Tifflor geduldig. Über Illu Siragusas Schicksal gab es viele Geschichten, die aber alle Raumfahrergarn waren. Auf die reinen Fakten reduziert, ergab sich folgendes nüchterne Protokoll: Die Siragusa hatte sich während eines Vermessungsauftrags zu nahe an den Gravitationsstrudel des Schwarzen Loches herangewagt und war von diesem verschlungen worden - sie verschwand hinter dem Ereignishorizont des Schwarzen Loches und blieb für immer verschwunden. „Ich habe aus sicherer Quelle gehört, daß sie es so gewollt hat", sagte Dann. „Ihre Idee war es doch, Schwarze Löcher dieser Art auf ihre Eignung als Einstein-Rosen-Brücken zu prüfen. Sie wollte beweisen, daß man Schwarze Löcher mittels dieses Effekts als Transportmedien nutzen konnte. Nun, das hat sie getan und ihre Theorie praktisch bewiesen. Glaubst du auch, daß sie diesen Weg absichtlich gegangen ist, Tiff?"
    „Den Beweis für ihre Theorie ist sie uns schuldig - solange sie verschwunden ist", sagte Tifflor einsilbig.
    Sie befanden sich für fast 24 Stunden im eintönigen Metagravflug, doch so langweilig war es Tifflor wieder auch nicht, als daß er sich die Zeit mit dem Erzählen haarsträubender Geschichten vertreiben wollte - offenbar ganz im Gegensatz zu Bolder Dahn. „Es klingt doch glaubhaft, oder?" fragte Dahn, Zustimmung heischend. „Mir erscheint nur die Version absurd, daß die Siragusa von Fremdwesen entführt worden sein soll, die die Schwarzen Löcher schon seit undenklichen Zeiten als Transportmedien benutzen. Ich frage dich, Tiff, hat man für diese These jemals Beweise gefunden?"
    „Haarsträubender Unsinn."
    „Eben." Dahn nickte bestätigend, blickte auf das holographische Schaubild der acht Diskusstationen, die um das Black Hole kreisten, und sah dann Tifflor forschend von der Seite her an; er hatte offenbar noch nicht genug. „Ob vielleicht Sotho Tyg Ian dahintersteckte?" fragte er lauernd. „Hinter was?" fragte Tifflor geistesabwesend und bereute es sofort. „Hinter Illus Entführung, ihrem Tod, wie immer man ihr Verschwinden bezeichnen will", sagte Dahn. „Stygian könnte doch Wind von diesem Geheimprojekt bekommen haben und einen Konterschlag geführt haben. Immerhin steckte doch der Gedanke hinter dem Projekt, über Point Siragusa einen Weg in die Milchstraße zu finden, um so Stygians Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Das ist doch richtig?"
    „Ja", bestätigte Tifflor. Jetzt hatte er genug. Wenn Dahn nicht das Feingefühl hatte zu merken, daß ihm das Thema unangenehm war, dann blieb ihm nur die Flucht. Tiff sagte geschäftsmäßig: „Bleib auf dem Posten, Bolder. Ich habe etwas zu erledigen."
     
    *
     
    Tifflor traf Nia in der Messe, wo sie mit der Ortungschefm Vanda Taglia, dem Bordarzt, dem Ära-Mediziner Marbong, den alle nur „Bader" nannten, und den beiden Mutanten Ras Tschubai und Fellmer Lloyd zusammen war.
    Vanda war mittelgroß und von durchschnittlicher, eher unscheinbarer Erscheinung, aber sie hatte einen gesunden Mutterwitz. Sie mußte gerade eine ihre Pointen zum besten gegeben haben, denn die anderen lachten herzhaft, bis auf Marbong. „Das ist nicht komisch", hörte Tiff ihn sagen, als er sich zu der Runde gesellte und sich Ersatzkaffee aus dem Spender in eine Tasse goß. Marbong nickte ihm kurz zu und meinte: „Julian wird mir recht geben."
    „Ich habe gerade Bolder so lange recht gegeben, bis es mir zuviel

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