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141 - Dämonenbilder sieht man nicht

141 - Dämonenbilder sieht man nicht

Titel: 141 - Dämonenbilder sieht man nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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genug. Vor allem auf Frank hatten sie mehrere Gläser gehoben, und dann auf die Beute, die zwar nicht üppig ausgefallen war, aber immerhin für einige Zeit ein sorgloseres Leben bescherte.
    „Autsch!" Mit einem Aufschrei ließ Toni das Feuerzeug fallen. Er hatte sich die Finger verbrannt. „Laß… es gut sein…", stammelte Harry schwerfällig. „Wir sind… gleich da."
    Ungeschickt bohrte er mit dem Schlüssel im Schloß herum, bis er es endlich schaffte und, vom eigenen Schwung getragen, in den Korridor taumelte. Toni folgte ihm wesentlich langsamer.
    „Falsch… hicks… falsche Wohnung", stöhnte Harry. „Da vorne… brennt Licht."
    Tatsächlich fiel gedämpfte Helligkeit aus dem Wohnzimmer.
    „Unsinn", erwiderte Toni heftig. „Bei dir brennt's."
    Gemeinsam, sich gegenseitig die Arme um die Schultern gelegt, stolperten sie weiter. „Pst!" machte Harry erschrocken, als eine Bodenvase klirrend zerbrach.
    Dann sahen sie die Ursache der Helligkeit vor sich.
    „Ui", sagte Toni nur.
    „Oweiowei." Harry schlenkerte mit der Hand in der Luft herum, als hätte er sich die Finger verbrannt. „Wir haben ganz schön einen über den Durst getrunken."
    „Diese Höhle ist nicht dein Wohnzimmer", stellte Toni fest. „Komm, laß uns gehen."
    „Warum denn?" Harry zerrte den Komplizen und Zechkumpan einfach mit sich. „Ich… will wissen, ob das… echt ist."
    Eine andere, fremde Welt nahm sie gefangen. Sie schritten nicht über flauschigen Teppichboden, sondern über harten Stein. Zögernd, staunend, und zugleich voller Furcht. Schwarze Kerzen, die ein unwirkliches Licht verbreiteten, säumten ihren Weg. Weit vor ihnen ragte das Standbild einer vielarmigen Göttin auf.
    „Du … die kenne ich", lallte Harry.
    „Vom Bild", bestätigte Toni. „Von deinem… nein, von unserem Meisterwerk."
    „Dann haben wir uns im Bild verirrt." Harrys schrilles Gelächter wurde in vielfachem Echo zurückgeworfen. Er schüttelte sich ab, straffte sich und schritt weiter.
    Alles war so, wie er es in Erinnerung hatte.
    „Nicht alles", murmelte er vor sich hin. An den steinernen Altar gelehnt, begann er die Menhire zu zählen, die zur Linken der Statue aufragten. Es bedurfte zweier Anläufe, um ihn erkennen zu lassen, daß es sich um sieben große Steine handelte.
    „Schön", wandte er sich schließlich zu Toni um. „Aber wo sind wir wirklich?"
    „In meinem Reich", ertönte es.
    Auf dem Altar lag ein ausgebleichter Totenschädel. Mit einer heftigen Bewegung wollte Harry ihn zur Seite wischen, doch es gelang ihm nicht. Seine Hand durchdrang die Knochen nahezu mühelos. „Das war Carlos", meldete sich die Stimme wieder.
    Harald Branner benötigte. eine Weile, um zu begreifen. „Der Hehler?" fragte er dann und starrte den Totenschädel aus weit aufgerissenen Augen an. „Das ist ein schlechter Scherz." Erneut versuchte er, die Knochen zur Seite zu schieben. Es gelang ihm so wenig wie zuvor.
    „Carlos und euch beide habe ich für eine große Aufgabe vorgesehen", sagte die dumpfe Stimme, die von überall und nirgends zu kommen schien.
    „Wer bist du?" wollte Toni wissen, der die Folgen seines Rausches allmählich überwand.
    „Nennt mich Luguri, den Fürst der Finsternis. Und bereitet euch darauf vor, zu sterben. Euer Blut wird die Näpfe der Menhire füllen und mir euer Wissen und eure geheimsten Gedanken verraten." „Der meint es ernst, Harry. Laß uns abhauen."
    Aber Toni kam nicht weit. Vermummte Gestalten versperrten ihm den Weg. Eine schweigende, unheimliche Phalanx, die unerbittlich näher rückte.
    Toni schrie auf. Unter den weit herabgezogenen Kapuzen sah er Augen wie Katzenaugen glühen. Der Rausch verflog endgültig. Wenngleich er nicht begriff, wo er sich befand und wie er an diesen Ort gelangt war, die drohende Gefahr war unverkennbar.
    Aus dem Stand heraus schnellte er sich vor. Irgendwie mußte er an den Vermummten vorbei. Seine Fäuste schlugen zu. Zugleich nahm er eine Woge eisiger Kälte wahr, die nach ihm griff.
    Zwei der Kuttenträger gingen zu Boden. Das heißt, nur die Umhänge sanken schlaff in sich zusammen, als hätte nie jemand in ihnen gesteckt.
    Aber die Augen waren noch da. Augen, die grausam blickten, die dicht nebeneinander in der Luft schwebten. Ihr Blick ging unter die Haut.
    Toni erschauderte. Schritt für Schritt wich er zurück, bis er den harten Stein des Altars im Rücken verspürte. Er wollte schreien, doch die Stimme versagte ihm den Dienst.
    Kräftige Fäuste packten ihn und zerrten ihn

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