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141 - Ein Killer namens Ballard

141 - Ein Killer namens Ballard

Titel: 141 - Ein Killer namens Ballard Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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was auf dich zukommt.«
    Lance Selby preßte die Lippen fest zusammen und trotzte dem Blick des schwarzen Druiden.
    »Ich halte sehr viel von der Kraft des Voodoo-Zaubers«, sagte Reenas. »Ich wollte sie schon lange mal an einem verhaßten Feind ausprobieren. Nun ergibt sich endlich die Gelegenheit dazu.« Der schwarze Druide legte die Lehmfigur beiseite und nahm eine Schere in die Hand.
    »Ich benötige irgend etwas von dir«, sagte Reenas. »Haare, Fingernägel…«
    Er schnitt dem Parapsychologen blitzschnell eine Haarlocke ab. Lance Selby zuckte unwillkürlich zusammen.
    »Als ich noch ein Junge war, hatte ich Mitschüler, die fingen Fliegen und rissen ihnen die Flügel aus«, knurrte Lance Selby. »Dieses grausame Spiel machte ihnen ungeheuren Spaß. Wenn ich sie dabei erwischte, verprügelte ich sie.«
    Reenas lachte. »Und nun bist du es, dem die Flügel ausgerissen werden. Du würdest mich auch gern verprügeln.«
    »Mehr als das. Ich möchte dich zur Hölle schicken - für immer.«
    »Dein Wunsch wird nicht in Erfüllung gehen«, sagte der schwarze Druide und nahm die Lehmfigur wieder zur Hand. Er drückte das Haarbüschel in die weiche Masse, und Lance Selby beschlich ein ganz eigenartiges Gefühl.
    Reenas schuf mit einem magischen Spruch eine Verbindung zwischen der Figur und dem Parapsychologen.
    Lance Selby hatte den Eindruck, als würde es ihn auf einmal zweimal geben. Er stand nicht nur zwischen den Stachelflammen. Reenas hielt ihn gleichzeitig auch in der Hand.
    Der schwarze Druide legte die Lehmfigur noch einmal weg. Er holte lange, blitzende Metallnadeln, und als er die Figur wieder aufnahm, wußte Lance Selby, daß die Voodoo-Folter begann.
    ***
    Tony Ballard und Linda Potter befanden sich im VIP-Raum, der zum Bersten voll war. Stimmengewirr brandete gegen die Wände. Film- und Fernsehkameras waren aufgebaut, grelle Scheinwerfer wurden versuchsweise eingeschaltet, die Mikrofone, die auf Adrian Hooker und die Leute, die ihn begleiteten, warteten, wurden noch schnell getestet. Die Fotografen beschäftigten sich mit ihren Apparaten. Manche verwendeten Objektive mit unglaublichen Brennweiten, als befänden sie sich auf einer Fotosafari und könnten sich nicht nahe genug an das scheue Wild heranpirschen.
    »Ist dieser Mensch so einen gewaltigen Rummel wert?« fragte Linda Potter. »Ich meine, was ist er denn schon so Besonderes? Er ißt das gleiche wie wir, schläft auch nur in einem Bett, atmet dieselbe Luft. Wir machen ihn eigentlich erst zum Superstar. Wenn wir ihn nicht so in den Himmel heben würden -wir, die Medien, meine ich -, würde kein Hahn nach ihm krähen .«
    »Sie hätten nicht herkommen sollen«, sagte Tony Ballard.
    »Der ›City Chronicle‹ hat mich geschickt.«
    »Man hätte sich für jemand anderen entschließen sollen. Sie sind voreingenommen.«
    »Aber ich werde objektiv berichten, das habe ich schon gesagt.«
    Bewegung an der Tür.
    »Ich glaube, er kommt«, sagte Linda und zückte Notizblock und Kugelschreiber. Sie sah Tony Ballard erstaunt an. »Sie haben ja gar nichts zum Schreiben mit.«
    » Brauch ’ ich nicht«, erwiderte er.
    »Merken Sie sich etwa alles, was Hooker sagt?«
    »Er wird nicht allzuviel sagen«, bemerkte Tony Ballard, und ein harter Ausdruck kerbte sich um seine Lippen.
    Der US-Star und seine Freunde nahmen an einem langen Tisch, der auf einem Podium stand, nebeneinander Platz.
    Hooker wirkte aufgekratzt und spritzig. Er schien sich großartig zu fühlen und begrüßte die Journalisten wie gute Freunde. Er schmierte allen Unmengen von Honig ums Maul und sprach davon, wie sehr es ihm am Herzen liege, uneigennützig Gutes zu tun. Es gebe so viele arme Menschen auf der Welt, denen geholfen werden müsse, und wer solle ihnen helfen, wenn nicht er, Adrian Hooker.
    »Es war mir sehr wichtig, Ihnen das vorweg zu sagen«, sprach Hooker in die Mikrofone. »Und nun bin ich gerne bereit, Ihre Fragen zu beantworten, liebe Freunde. Mr. Porofsky wird mich dabei nach besten Kräften unterstützen. Ehrlich gesagt, er kennt sich in vielen Dingen besser aus als ich. Ich bin der Künstler. Alles, was mich belasten könnte, hält Mr. Porofsky von mir fern. Seine Antworten sind demzufolge meine Antworten. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis, Ladies und Gentlemen.«
    Die Journalisten schossen ihre ersten Fragen ab. Manchmal waren Pfeile mit Widerhaken dabei, doch sie vermochten Hooker nicht zu verletzen.
    Nicht einmal jene Pfeile, deren Spitzen vergiftet waren, konnten dem

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