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141 - Nacht der Höllenkäfer

141 - Nacht der Höllenkäfer

Titel: 141 - Nacht der Höllenkäfer
Autoren: Larry Brent
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Art und Weise, wie Stevens reagierte und antwortete, ließ bei George
Landon nicht den geringsten Verdacht aufkommen, daß der junge Mann log.
    Der Wissenschaftler brachte alle
Einzelheiten, die ihm durch Pete Stevens bekanntgeworden waren, zur Sprache.
    Die Erkenntnis war erschreckend. Der Student
litt eindeutig unter großen Erinnerungslücken.
    Worauf waren sie zurückzuführen?
    Das konnte kein Zufall sein! Pete Stevens war
kerngesund und verfügte bis vor wenigen Stunden noch über einen klaren Geist.
    »Nun hören Sie mir gut zu«, sprach Landon
beruhigend und gleichzeitig drängend auf Stevens ein.
»Wir müssen herausfinden, was mit Ihnen los ist, Pete. Da stimmt doch etwas
nicht. Das müssen Sie doch selbst zugeben. Wie war das mit dem komischen Käfer?
Was haben Sie bei der Zerlegung entdeckt und in welchem Behälter haben Sie die
Teile gelegt, um sie mir schließlich zu zeigen? «
    Stevens atmete tief durch. Seine Brust hob
und senkte sich. Sein Gesicht war wie aus Stein gemeißelt. »Ich weiß nichts von
einem Käfer, Professor .«
    »Okay. Versuchen wir es anders. Es besteht
doch überhaupt kein Zweifel daran, daß Sie den ganzen Nachmittag nicht im Haus
der Gardeners gewesen sind, nicht wahr? «
    »Das ist richtig .«
    »Für ihre Abwesenheit muß es also einen Grund
gegeben haben. Sie sind mit dem Gedanken weggefahren, sich mit mir im Motel
»Juanita« zu treffen. Ich weiß - davon wissen Sie nichts mehr. Sie müssen aber
in den letzten Stunden irgendwo gewesen sein. Wo sind Sie gewesen, Pete, und
was haben Sie gemacht ?«
    Der Biologiestudent zögerte nicht mit der
Antwort. »Das Ganze hat eine einfache Erklärung, Professor. In der letzten
Nacht hat sich in dem Haus meiner zukünftigen Schwiegereltern ein furchtbares
Verbrechen ereignet. Heute um die Mittagszeit ging es drunter und drüber.
Mehrere Male tauchte die Polizei im Haus auf und stellte immer wieder neue
Fragen. Unablässig ging das Telefon. Ich konnte die Trauer und den Schmerz, den
die Familie ertragen mußte, nicht mehr länger mitansehen. Ich weiß, das klingt egoistisch.
Eigentlich hätte es an mir gelegen, Trost zu spenden. Aber da bin ich nicht der
richtige Kerl dafür. Um es ganz einfach zu sagen: Ich bin vor den
Schwierigkeiten davongerannt und ziellos in der Gegend herumgefahren, nur um
auf andere Gedanken zu kommen. Ich weiß nicht, ob Sie das verstehen können .«
    »Doch das verstehe ich .«
    »Und einfach darin liegt die ganze Erklärung
für mein Verhalten .«
    Alles, was Stevens sagte, war klar und
überzeugend vorgebracht.
    Prof. Landon nickte ernst. »Ich muß Ihnen einfach
glauben. Es bleibt mir gar nichts anderes übrig - obwohl sich alles in mir
dagegen sträubt. Ich bin deshalb so schnell zu Ihnen gekommen, weil ich Ihre
Entdeckung mit eigenen Augen sehen wollte. Das Ganze klang nämlich gar nicht so
absurd, wie man im ersten Moment denken könnte. Als ich Sie so sprechen hörte
...»
    »Ich habe Ihnen keinerlei Mitteilung
gemacht«, warf Pete Stevens sofort ein.
    »Ja, ich weiß. Das muß ich erst noch
verdauen. Deswegen hat es wohl auch keinen Sinn, mit Ihnen über das zu diskutieren,
woran ich denken mußte, als ich Sie sprechen hörte .« George Landon zuckte die Achseln und griff nach seinem halbgefüllten Glas.
-»Eines jedoch läßt sich nicht wegleugnen: einer von uns hat den Bezug zur
Wirklichkeit verloren. Entweder ist all das, was ich Ihnen gesagt habe, aus der
Luft gegriffen und meine Einbildung - oder Sie haben aus einem bisher noch
unerfindlichen Grund alles vergessen, was Sie bis vor wenigen Stunden noch
wußten .«
    Sie redeten aneinander vorbei und kamen sich
nicht näher.
    Pete Stevens verließ schließlich das
»Valencia«. George Landon begleitete den Studenten bis zum Ausgang.
    Stevens sah seinen Professor mit einem
seltsamen Blick an.
    Landon lächelte schmerzlich. »Einer hält den
anderen für verrückt. Was soll man da machen? Es ist schon eine merkwürdige
Situation, die wir beide heraufbeschworen haben .«
    »Schade«, zuckte Pete Stevens die Achseln. »Ich hätte Ihnen gern weitergeholfen .« George Landon, der Stevens wiederum eingehend
betrachtete, meinte: »Vielleicht haben Sie nochmal die Chance. Warten wir es ab .. .«
    Diese Bemerkung war nicht dazu angetan, die
Situation zu klären. »Ich weiß nicht, wie Sie das meinen, Professor .«
    »Machen Sie sich nichts draus, Pete! Ich weiß
es selbst nicht. Ich weiß überhaupt nichts mehr. Aber alle Dinge im Leben
finden schließlich doch
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