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1413 - Aufstand der Toten

1413 - Aufstand der Toten

Titel: 1413 - Aufstand der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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heraus.
    Bevor er die Tür öffnete, bückte er sich, um einen Blick durch das Schlüsselloch zu werfen. Einen Menschen sah er nicht, dafür die Hälfte eines Betts, ein Stück Wand und ein Fenster.
    Okay, die Person saß sicherlich an einer anderen Stelle.
    Suko wollte nicht in das Zimmer stürmen. Er wusste, dass er mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen musste.
    Deshalb ging er sehr langsam und auch behutsam vor, als er die Tür öffnete. Diese Klinke ließ sich leicht bewegen. Sie glitt nach unten, und Suko konnte die Tür nach innen drücken. Kaum war der Spalt handbreit, da meldete er sich.
    »Bitte, wer immer Sie auch sind, Sie brauchen keine Furcht vor mir zu haben…«
    Er ging nicht weiter und wartete auf die Antwort. Das Schluchzen hörte auf. Es erklang keine Stimme, die ihm eine Frage gestellt hätte, und so wurde die Stille zur Last.
    Suko schob die Tür weiter nach innen. Er war auf alles vorbereitet, und er hatte jetzt freie Sicht.
    Ein Doppelbett.
    Ein Mann sah zu ihm hoch.
    Er hatte ein Gewehr in den Händen, und Suko fiel noch auf, dass er hohe Schnürschuhe trug.
    Der Mann schrie.
    Und dann schoss er!
    ***
    Suko hatte sich auf alles eingestellt, und das war verdammt gut so.
    Hinzu kam, dass er über bessere und schnellere Reflexe verfügte als die meisten Menschen.
    Schauen, erkennen und handeln – das alles schaffte er in einem Sekundenbruchteil. Der Schuss krachte, und Suko befand sich bereits auf dem Weg von der Tür weg.
    Er hechtete zu Boden. Er hörte nicht das Pfeifen der Kugel und spürte auch ihren heißen Todeshauch nicht. Er rollte sich um die eigene Achse und hörte den Schrei des Mannes.
    Suko sprang noch und huschte zur Seite.
    Der Mann befand sich noch auf dem Bett. Er war zum Fußende gekrochen, um einen besseren Schusswinkel zu haben. Dass Suko sich bereits an seiner Seite befand, erkannte er zu spät. Bevor er das Geweht herumschwenken konnte, wurde der Lauf von einem kräftigen Schlag zur Seite gewischt, und die Waffe wurde ihm aus den Händen gerissen.
    Suko schleuderte sie weg. »Ich denke, das reicht!«
    Der Mann auf dem Bett gab keinen Laut von sich. Er war regelrecht erstarrt und saß auf dem Bett, wobei er den Blick nach vorn gerichtet hatte. Ob er seinen Besucher jedoch klar erkannte, war fraglich, denn der Mann stand noch immer unter Schock.
    Er war nicht mehr jung. Jenseits der fünfzig. Auf seinem Kopf bildete das graue Haar ein wildes Durcheinander. Das breite Gesicht war totenbleich und von kaltem Schweiß bedeckt. Weit geöffnete Augen, hinzu ein ebenfalls nicht geschlossener Mund, aus dem keuchende Laute hervordrangen. Graue Stoppeln bedeckten die Wangen und das Kinn.
    Suko drückte die Tür zu. Er befand sich in einem Eheschlafzimmer, hatte einen Stuhl entdeckt und zog ihn zu sich heran.
    Der Mann auf dem Bett würde nur schwer zu seinem normalen Zustand zurückfinden, und deshalb musste Suko behutsam vorgehen, wenn er an Informationen gelangen wollte.
    »Sie sind Ethan Scott?«
    Nicken.
    »Das ist gut. Mein Name ist Suko, Inspektor Suko, und ich komme von Scotland Yard.«
    Es gibt Menschen, die bei dem Begriff abwinken oder ein schlechtes Gewissen bekommen. Hier lief das nicht so ab. Ethan Scott sagte zunächst nichts, wiederholte dann aber flüsternd den Begriff und zwinkerte wie ein Erwachender.
    »Sie können mir vertrauen.«
    Der Landwirt zog die Nase hoch. Seine Augen hatten noch immer keinen normalen Blick. Es sah aus, als würde er durch Suko hindurchblicken.
    Suko brauchte Geduld, um den Panzer zu durchbrechen. Scott wischte über sein Gesicht, und die Lippen fingen an zu zucken.
    Schließlich überwand er sich und flüsterte mit kaum verständlicher Stimme: »Sie gehören nicht zu ihnen – oder?«
    »Richtig.«
    Scott überlegte. »Aber… sie waren hier. Ja, sie waren hier im Haus.«
    »Wer?«
    »Die Kreaturen, die Gestalten, die Toten… Sie drangen ins Haus ein. Sie zerrissen unseren Hund und warfen ihn in den Kamin. Es war grauenvoll. Ich hörte die Schreie meiner Frau und die meiner Schwiegertochter. Ich bin gerannt, um mein Gewehr zu holen. Zu dritt waren sie. Ich habe auf sie eingeschlagen, ich habe sie weggetrieben, und mein Sohn hat mir geholfen.«
    »Was ist mit Ihrer Frau und der Schwiegertochter?«
    »Sie sind beide weg«, flüsterte Scott. »Sie sind losgerannt. Ich weiß nicht wohin.«
    »Und was passierte mit den drei Gestalten?«
    Scott flüsterte eine Antwort, die Suko nicht verstand. Er musste noch mal nachhaken und erfuhr, dass sie

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