1413 - Aufstand der Toten
Vater davon abgeraten hatte. Doch Peter hatte sich einfach verpflichtet gefühlt, dieser grauenvollen Bande auf den Fersen zu bleiben.
Wichtig war jedenfalls, dass seine Frau und seine Mutter die Flucht hatten antreten können, und Peter wollte dafür sorgen, dass die Gestalten nicht mehr zurückkehrten.
Er hatte noch keinen Plan, wie er das anstellen sollte. Es kam auch nicht auf die Sekunde an. Er wollte zunächst mal herausfinden, wo sie sich aufhielten. Sie würden sich nicht in Luft auflösen. Irgendwo mussten sie hergekommen sein, und er wollte ihr Versteck finden.
So war er ihnen auf den Fersen geblieben und hatte dabei auch das ungewöhnliches Verhalten der Vögel entdeckt, sich darum allerdings nicht weiter gekümmert.
Die Gestalten waren nur ein kurzer Stück über die Felder geflohen, dann hatte ihnen der Wald den nötigen Schutz gegeben. Er breitete sich dort aus, wo sich auch aus dem tief ins Land reichenden Fjordarm ein kleiner See gebildet hatte, der wie ein riesiger Tropfen in der Landschaft lag. Es war nicht das einzige Gewässer in der Nähe, aber das vom Hof der Scotts aus am nächsten erreichbare.
Peter Scott befand sich innerhalb des Waldes, aber er würde es nicht mehr schaffen, auch nur noch zehn Meter zu laufen. Er musste einfach pausieren.
Auch diesen Wald hatte der Sturm nicht verschont. Einige Bäume waren umgerissen worden und lagen als Hindernisse im Weg. Man würde sie irgendwann wegräumen. Im Moment allerdings waren sie noch vorhanden, und auf einem davon ließ sich Peter Scott nieder.
Kaum hatte er Platz genommen, da erwischte ihn auch der Schwindel. Der Wald drehte sich um ihn, er riss seinen Mund auf, er holte fast schon verzweifelt Luft und stöhnte dabei auf, als litte er unter einem besonders starken Druck.
Der Schwindel verging. Er sah die Welt wieder klarer und konnte auch durchatmen. Nichts bewegte sich in seiner Nähe, zumindest nichts Fremdes. Der Wald hielt ihn umfangen wie ein Schutz.
Das war die eine Seite. Es gab auch noch eine andere, und der traute er nicht.
Er hatte noch gesehen, dass auch die Zombies zwischen den Bäumen verschwunden waren, und so konnte er sich vorstellen, dass sie in der Nähe ein Ziel hatten.
Der Wald wäre perfekt gewesen. Er war nicht eben dunkel, aber auch nicht hell. Licht und Schatten schufen ein Wechselspiel. Helle Flecken wechselten sich mit dunklen Schatteninseln ab, sodass Peter das Gefühl hatte, von einem riesigen Gemälde umgeben zu sein und so etwas wie einen Mittelpunkt zu bilden.
Er saß da und stellte mit Zufriedenheit fest, dass die Normalität allmählich zurückkehrte. Er musste sich nicht nur auf sich konzentrieren, jetzt war auch die Umgebung wieder wichtig. Als er sich auf seinem Platz drehte, schaute er wie zufällig gegen seine leeren Hände. Ein krächzendes Lachen verließ dabei seinen Mund. Er dachte an das Gewehr, das sie zu Hause liegen hatten. Er hätte es mitnehmen können, doch er hatte es seinem Vater überlassen.
Er selbst war der Meinung gewesen, sich wehren zu können. Jetzt suchte er nach einem Stock, der dick und handlich genug war, um ihn als Schlagwaffe zu benutzen.
Er fand einen entsprechenden Ast nicht weit entfernt am Boden liegend. Wie für ihn gemacht. Zudem lag er auch noch gut in der Hand. Er war kein Allheilmittel, aber eine gewisse Sicherheit gab er ihm schon. So richtig fassen konnte Peter Scott es noch immer nicht.
Andere Menschen im Wald bewaffneten sich, um sich damit irgendwelche Tiere vom Leib zu halten. Bei ihm war es anders. Er musste damit rechnen, dass die verfluchten Zombies in den Wald eingedrungen waren, sich versteckt hielten und auf ihre Chance lauerten.
Nachdem er sich seine ›Waffe‹ geholt hatte, blieb er stehen. Er drehte sich auf der Stelle und versuchte dabei, sich voll und ganz zu konzentrieren.
Es war nicht unbedingt still. Geräusche gab es immer. Er spürte den leichten Wind nicht nur, er hörte ihn auch als leises Säuseln. Er fühlte sich umgeben wie von einem großen Dom, dessen Mauern allerdings Lücken bekommen hatten.
Hin und wieder schaute er in die Höhe. Er betrachtete das Geäst, und es fiel ihm auf, dass sich relativ viele Vögel dort aufhielten. Als wären sie Wächter, die auf seine Sicherheit bedacht waren.
Die meisten Tiere hockten auf den Ästen und schauten nach unten.
Hin und wieder erhoben sich einige, aber sie flogen nie zusammen in eine bestimmte Richtung.
Und noch etwas fiel ihm auf. Es war der Geruch, der ihn umgab.
Das war
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