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1414

1414

Titel: 1414 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F Schläpfer
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ist er im Einsatz, zwei Jahre sind keine Zeit, wir sind alle noch am Anfang, vieles ist anders, anspruchsvoller. Ältere Kollegen können wir nicht fragen.»
    Vierzehn Mechaniker und drei Auszubildende halten die Helikopterflotte im Schuss, unterstützt von vierzehn weiteren Mechanikern auf den Basen, die jedoch primär als Rettungssanitäter tätig sind. Für jede Wartung ist ein Teamleader zuständig. Eine kleine Wartung dauert eine Woche, eine grössere um die vier Wochen. Einmal jährlich ist eine umfassende Kontrolle fällig. Kontrolliert wird nach Flugstunden und Kalendertagen. «Ich setze mich ein für die Rega, arbeite in hektischen Zeiten zehn, elf Stunden, vergesse auch mal das Mittagessen – und bin glücklich, wenn der Heli nach einer Revision wieder fliegt.»
    P. S.
Am 17. Oktober 2011 ist David zur Welt gekommen – drei Wochen zu früh, «aber den Ton hat er ziemlich schnell angegeben». Fausta Stüssi-Gillis wird nach den sechs Monaten Babypause wieder zu sechzig Prozent bei der Rega als Luftfahrzeugmechanikerin arbeiten.
    Fausta Gillis, 1978 in Indien geboren, mit neun Monaten als Adoptivkind in die Schweiz gekommen, aufgewachsen in Windisch (AG). Berufliche Stationen: Lehre als Maschinenmechanikerin. Handelsschule, technische Sachbearbeiterin bei Walter Meier AG. Lehre bei der Rega als Luftfahrzeugmechanikerin, danach Lehr- und Wanderjahre, seit 2008 wieder bei der Rega.

Sie vermisst einzig ihren Döschwo
Beatrice Hinder, Assistentin Chefpilot



Beatrice Hinder, seit 22 Jahren rechte Hand
des Chefpiloten Helikopter
    «Früher arbeiteten die Piloten mit einem ‹Flight Operations Manual› von fünfzig Seiten, heute umfasst es gegen tausend. Als ich 1989 zur Rega kam, musste der Pilot einmal im Jahr zu einem Checkflug antreten, heute sind es vier bis sechs Checks. Das geht alles über meinen Tisch.»
    Das Handbuch für die Windenoperation ist auf dreissig Seiten angewachsen. Es legt präzise fest, wer was wann macht – und sagt. Das schreibt teilweise das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) vor, zum Teil der Hersteller des entsprechenden Helikoptertyps. «Vieles legen wir intern fest. Es ist wichtig, dass alle gleich ausgebildet sind, alle dieselbe Sprache sprechen – also alle Einsatzbasen das Gleiche verstehen, wenn XY über Funk etwas mitteilt. Die dichte Reglementierung ist nicht zu umgehen.»
    Nach der KV-Ausbildung in einem Warenhaus in Zürich und verschiedenen Stationen arbeitete Beatrice Hinder in der Spedition und disponierte Lastwagen im In- und Ausland. «Arbeitet mit LKWs, kann aber selber keinen fahren», foppte man sie. «Ist wohl keine Hexerei», dachte sie. War es auch nicht. Den Führerschein Kategorie C hat sie in der Tasche. Ein, zwei Jahre mit einem LKW in der Schweiz herumkurven, diesen Wunsch hegte sie lange. Und sollte sie einmal die Rega verlassen, würde sie wieder den lebhaften Betrieb einer Spedition suchen. Doch es gefällt ihr hier. Der einzige Nachteil sei, dass man innerhalb des Unternehmens kaum eine andere Karriere machen kann: «Wir sind alle Spezialisten.»
    Die Rega war ein Zufall. Sie wollte weg vom Speditionsbetrieb, die Profithaltung störte sie: «Je mehr Diesel wir in die Luft puffen, desto besser geht es der Firma.» – «Eine Stelle, wie für Sie geschaffen», schwärmte die Stellenvermittlerin. «Rega? Fünf ‹Handglismeti›, und ein Heli auf dem Dach? Nichts für mich. Und grad vier Stellen ausgeschrieben? Bei denen stimmt doch was nicht. Ich hatte keinen Schimmer.»
    Die Rega sei ein grösserer Betrieb, meinte die Stellenvermittlerin, zudem werde gerade ein neuer Helikoptertyp eingeführt, deswegen suche der Chefpilot eine Sekretärin. «Gehen Sie hin!» – «Ich ging, stellte mich vor an der Mainaustrasse – und wollte die Stelle. Der damalige Chefpilot wollte mich auch. Ist die Agusta A 109 K2 eingeführt, dachte ich, in drei, vier Jahren, gehe ich dann wieder.»
    Die Einführung war eine «Riesensache». Allein die vertraglichen Verpflichtungen mit dem Hersteller füllten zwei Ordner. Beatrice Hinder betreute das Projekt, organisierte Sitzungen mit zwanzig Leuten aus dem In- und Ausland. Disponierte Checkflüge und Flugschulmeetings. Kümmerte sich um die Dienstpläne der Piloten und Rettungssanitäter auf den Basen. «Wir waren noch nicht so strukturiert, alles war komplizierter, wir hatten kein E-Mail. Man wechselte grad von der Schreibmaschine auf den Computer, der noch nicht viel taugte. Ich hatte ein Textverarbeitungsprogramm, das

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