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1415 - Letzte Station Hölle

1415 - Letzte Station Hölle

Titel: 1415 - Letzte Station Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Verwesungsgestank zusammen, und ich vernahm auch ein Kratzen aus diesem verdammten Raum.
    Ich trat hinein.
    Das Licht wanderte an den leeren Wänden entlang, die plötzlich nicht mehr leer waren, denn an einer von ihnen bewegte sich etwas.
    Eine Öffnung entstand. Ein viereckiger Ausschnitt wurde zur Seite geschoben wie eine Klappe.
    Zugleich fiel mir etwas anderes auf. Rechts von mir war ein platschendes Geräusch zu hören.
    Ich leuchtete hin.
    Es war eine recht lange Strecke, denn dieser Raum war dreifach so groß wie die meisten anderen. Ich hatte ihn bisher nicht bis in den letzten Winkel durchsucht, doch was ich jetzt im Licht der kleinen Leuchte sah, das war auch für mich neu.
    Auf der Erde hockte ein nach Leichengeruch stinkendes Wesen mit einem riesigen Kopf!
    ***
    Es war kein reines Erscheinen, es war ein Auftritt. Perfekt wie auf einer Bühne.
    König und Königin traten auf, und im Gesicht des Königs lag das scharfe Grinsen wie festgefressen. So hatte es sich Dracula II vorgestellt, und so war es auch gekommen.
    Marek steckte in der Falle. Gut bewacht von Mallmanns Freunden, den Wölfen. Sie würden jeden Fluchtversuch vereiteln. Es würde ihm auch nicht gelingen, sie aus dem Weg zu räumen, dafür war er einfach nicht stark genug.
    Marek und Marlene standen dicht beisammen. Ihre Körper berührten sich, als wollten sie sich auf diese Art und Weise so etwas wie einen kleinen Schutz geben.
    Sie sprachen nicht und schauten nur zu. So sahen sie, dass Dracula II zuerst den Keller betrat. Er sagte nichts, schaute nur, grinste und nickte.
    Nach ihm überwand auch Justine Cavallo die letzte Treppenstufe.
    Für einen Moment blieb sie stehen, und sie bewegte leicht den Kopf, um alles mit ihren Blicken erfassen zu können.
    Marek kannte sie. Justine Cavallo sah aus wie immer. Hautenges Leder-Oufit, der Ausschnitt, der ihre Brüste provozierend anhob.
    Das makellose Gesicht ohne eine Falte, die perfekt geschwungenen Lippen, die sich allerdings geöffnet hatten, sodass die Spitzen der beiden Blutzähne hervorlugten und ein jeder erkennen konnte, wer – was – diese Frau mit den hellblonden Haaren tatsächlich war.
    Sie schaute Marek an.
    Er erwiderte ihren Blick. Beide kannten sich. Durch seine Freunde hatte der Pfähler einiges über sie erfahren, aber er wusste noch immer nicht, wie er sie einschätzen sollte.
    Sie lebte bei Jane Collins, aber sie war nach wie vor ein Vampir.
    Und er glaubte nicht, dass aus einer Blutsaugerin ein Mensch werden konnte. Er hatte auch nicht gehört, dass sie sich von etwas anderem ernährte als von dem Blut der Menschen.
    Frantisek schaute ihr in die Augen. Darin war nichts zu lesen. Kein Gefühl. Nichts Positives und auch nichts Negatives. Man konnte diesen Blick als neutral und als kalt beschreiben.
    Marlene hatte sich so weit gefangen, dass sie eine Frage stellen konnte.
    »Wer ist diese Blonde?«
    »Justine Cavallo«, gab Marek flüsternd Auskunft.
    »Und weiter?«
    »Ich habe keine Ahnung, was sie genau ist. Aber sie trinkt das Blut der Menschen, und es sieht ganz so aus, als würde sie auf der Seite des Supervampirs stehen.«
    »Toll. Dann haben wir es mit zwei Gegnern zu tun.«
    »Ich kann es nicht leugnen, hoffe aber, dass es nicht so sein wird.«
    »Wieso?«
    Marek winkte ab. »Lass uns erst mal abwarten.«
    »Wie kannst du nur so ruhig sein?«
    »Das denkst du nur.«
    Mallmann und auch Justine hatten bisher kein Wort gesagt. Sie stellten sich nur in ihren bestimmten Positionen auf. Von dort aus hatten sie den besten Überblick.
    Die Wölfe rührten sich kaum. Sie waren die perfekten Bewacher.
    Nur hin und wieder öffneten sie ihre Mäuler, und dann sah es so aus, als würden sie gähnen.
    Das glaubte Marek nicht. Er merkte, dass seine Sicherheit verschwand. Es waren einfach zu viele Feinde, die ihm die Falle gestellt hatten. Es wunderte ihn nur, dass Saladin fehlte. Den Grund kannte er nicht. Er wollte sich auch keine weiteren Gedanken darüber machen und konzentrierte sich auf Mallmann.
    Dessen Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das alles andere als freundlich war. Es zeigte die typische Eiseskälte eines Blutsaugers, der sich darauf freute, den Lebenssaft eines Menschen trinken zu können. Das würde das Blut eines Frantisek Marek sein.
    Marek hasste es zu sehen, wie Mallmann seine Lippen schürzte und sie dann mit einem schmatzenden Geräusch zusammenzog.
    Mallmann war in seinem Element. Er war der große Sieger. Nichts würde ihn mehr von einem Festmahl abhalten

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