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1419 - Mandragoros Mörderfee

1419 - Mandragoros Mörderfee

Titel: 1419 - Mandragoros Mörderfee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unterzutauchen, und so sahen beide, wen wir da brachten.
    Sofort drückte die Frau ihren Sohn an sich. Als wir sie passierten, war sie ähnlich bleich wie der Tote.
    In der Tür stand die Sprechstundenhilfe. Sie schaffte es nicht mehr, ihren Mund zu schließen. Vor ihr blieben wir stehen.
    »Wo können wir den Toten ablegen?«
    Sie musste erst schlucken, dann konnte sie antworten. »In – in – den letzten Raum, den Sie ja kennen. Ich – ich – gebe Dr. Bogart Bescheid.«
    »Tun Sie das.«
    Wir legten den toten Ken Bullock auf die Liege, auf der er schon als lebender Mensch gelegen hatte. Jetzt war er starr und würde nichts mehr sagen können. Wie zum Hohn ragte der Pfeil aus seinem Nacken. Wer ihn abgeschossen hatte, musste perfekt mit der Waffe umgehen können.
    Wir hörten die Schritte des Arztes.
    Dr. Bogart kam und blieb stehen, als wäre er gegen ein Hindernis gerannt, als er den Toten auf der Liege sah. Das Gesicht des Mannes zeigte blankes Entsetzen. Er starrte nur auf den Pfeil und schüttelte dann langsam den Kopf. Schließlich wandte er sich uns zu und flüsterte: »Wie konnte das passieren?«
    »Es war ein Schuss aus dem Hinterhalt«, erklärte Suko. »Wir haben ihn leider nicht verhindern können.«
    Der Arzt schnaubte durch die Nase. »Wenn ich vor kurzem noch an einen Zufall geglaubt habe, als Sie den Mann zu mir brachten, so sehe ich das jetzt anders. Wahrscheinlich sind Sie nicht zufällig hier in Bandon…«
    »Das stimmt.«
    »Und was ist der Grund Ihres Erscheinens?«
    »Wir gehen einem bestimmten Verdacht nach«, sagte Suko.
    »Ah ja. Und welchem?«
    »Darüber können wir leider im Moment nichts sagen.«
    Für diese Antwort erntete Suko einen verständnislosen Blick. Dabei deutete der Arzt auf den Pfeil. »Man hat ihn also auf diese Art und Weise getötet. Das ist recht ungewöhnlich, denke ich mal. Könnte das für Sie nicht eine Spur sein?«
    »Das wollten wir Sie fragen.«
    »Wieso?«
    Suko lächelte. »Sie, Dr. Bogart, sind hier im Ort ein bekannter Mann. Ich denke, dass Sie auch die meisten der Bewohner gut kennen. Deshalb würde es uns interessieren, ob Ihnen ein Mensch bekannt ist, der gut mit Pfeil und Bogen umgehen kann.«
    »Hier aus dem Ort?«
    »Ja.«
    »Nein«, erklärte der Arzt spontan. »Da ist mir niemand bekannt. Ich habe mich allerdings auch nie mit Bogenschützen beschäftigt. Außerdem gibt es hier keinen Verein, und ich wüsste auch keinen in der Nähe. Im anderen Ort oder so. Bogenschießen gehört nicht hierher. Ich stehe wie Sie vor einem Rätsel.«
    »Das glaube ich Ihnen.«
    »Aber Sie wollen den Mörder finden, nicht?«
    »Ja«, bestätigte ich. »Und wir werden ihn auch finden. Wir haben erst mal nur eine Bitte.«
    »Die wäre?«
    »Wir werden unsere Kollegen in Cork anrufen und ihnen einiges erklären. Zudem möchten wir ihnen sagen, dass sie den Toten hier abholen. Er muss untersucht werden und kann nicht hier liegen bleiben. Er braucht das Kühlfach.«
    »Ja, ich verstehe.« Dr. Bogart schüttelte den Kopf. »Begreifen kann ich es trotzdem nicht.«
    »Keine Sorge«, sagte ich, »damit haben auch wir unsere Probleme.«
    »Und das hier«, flüsterte der Mann im weißen Kittel. »Wer tut so was?«
    Ich hatte einen Verdacht, aber den sprach ich nicht direkt aus.
    »Wie gut kennen Sie Cora Shannon?«
    »Die Bootsverleiherin?«
    »Ja, genau die.«
    »Das weiß ich nicht so recht. Ich hatte bisher nicht viel mit ihr zu tun.«
    »Stammt sie denn von hier?«
    »Nein.« Dr. Bogart räusperte sich. »Ich weiß nur, dass sie eine Irin ist. Sie kam vor etwa zwei Jahren nach Bandon, glaube ich. Und da hat sie den Bootsverleih übernommen. Kontakt hatte ich nie mit ihr.« Er lachte vor sich hin. »Ich bin einfach nicht mehr jung genug, um an einer Rafting-Tour teilzunehmen.«
    »Ist auch nicht jedermanns Sache.«
    »Sie sagen es.« Er räusperte sich. »Mal eine andere Frage. Kennen Sie die Frau denn?«
    »Ja, ich bin ihr beim Bootsverleih begegnet.«
    »Und?«
    »Sie scheint sehr energisch zu sein. Cora Shannon weiß genau, was sie will, denke ich.«
    »Ja, das hört man von ihr.« Dr. Bogart lächelte weise. »Deuten Ihre Fragen darauf hin, dass Sie einen bestimmten Verdacht haben?«
    Ich breitete die Arme aus. »Das haben wir nicht gesagt. Mrs Shannon ist schon eine interessante Person. Außerdem hat sich Ken Bullock bei ihr das Boot geliehen. Wir müssen einfach irgendwo mit unseren Ermittlungen beginnen, Doktor. Es gibt ein Geheimnis in dieser Gegend. So viel steht

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