142 - Die Vampir-Maschine
Feiglingen geschieht!« Er ließ den Kopf los. »Komm, Droosa! Es wird Zeit, daß wir uns in Sicherheit bringen!«
***
Ich feuerte, obwohl mir schwarzer Rauch die Sicht nahm. Ich ballerte einfach nach vorn, denn dort lief Robin Lodd, den meine geweihte Silberkugel niederstrecken sollte.
Er war da. Ich hörte seine Schritte. Leider auch, nachdem ich geschossen hatte. Also hatte ihn meine Kugel verfehlt Jetzt sah ich ihn, und ich schoß sofort wieder, aber er verschwand in einem Quergang. Der beißende Rauch legte sich unangenehm in meine Atemwege. Mir tränten die Augen.
Vielleicht wäre es klüger gewesen, den Rückzug anzutreten, denn wenn das Feuer weiter mit dieser Geschwindigkeit um sich griff, war Flucht unter Umständen bald nicht mehr möglich.
Aber ich brachte es nicht über mich, Robin Lodd laufenzulassen. Er war allem Anschein nach zu Mortimer Kull unterwegs. Ein weiterer Grund für mich, nicht umzukehren.
Irgendwann mußte ich zum letztenmal mit Professor Kull Zusammentreffen. Vielleicht war es heute soweit. Vielleicht gelang es mir diesmal, ihm für immer das grausame Handwerk zu legen.
Die Rechnung, die ich ihm präsentieren wollte, war schon ziemlich hoch. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die er mir eingebrockt hatte, waren da noch Adrian Hooker, Irene Hastings und Robin Lodd, die schwer zu Buche schlugen.
Lodd, der Vampir, stieß eine Tür auf.
Ich sah Mortimer Kull. Lodd hatte seinen Herrn und Meister erreicht, aber Kull wollte nichts von ihm wissen. Er hatte im Augenblick andere Sorgen.
Neben Kull stand Droosa, der Teuflische. Er blickte mich mit seinen großen, starren Augen feindselig an, doch ich ließ mich nicht einschüchtern.
Ich hatte sie hier alle auf einem Haufen.
So eine Gelegenheit kam nicht so bald wieder, darauf konnte ich mich verlassen. Ich mußte sie eiskalt nützen.
***
»Es ist vorbei«, sagte Anthony Ballard zu Lory Alexander. Das Mädchen hockte zitternd und schluchzend auf dem Boden und starrte auf den vernichteten Untoten.
»Er… er wollte mich…« stammelte sie. »Er war ein…«
»Sie brauchen keine Angst mehr zu haben«, sagte der Hexenhenker. »Er kann Ihnen nichts mehr tun.«
»Aber wieso war er ein…« Sie konnte das Wort nicht aussprechen. Es wollte ihr einfach nicht über die Lippen.
»Ein Vampir«, sagte Anthony Ballard.
»Ja«, hauchte Lory Alexander. »Woher kam er?«
»Das weiß ich nicht. Sie sollten sich damit nicht weiter auseinandersetzen. Miß…«
»Alexander. Lory Alexander.«
»Ich bin Anthony Ballard. Glauben Sie, daß Sie aufstehen können?«
Das Mädchen blickte auf den Vampir und konnte sich nicht bewegen. Der Hexenhenker holte eine Decke und warf sie über die Leiche. Auch den Kopf deckte er zu.
Anthony Ballard streckte ihr die kräftige Hand entgegen, und sie griff vertrauensvoll danach. Draußen war Kampflärm zu hören.
»Was ist da los?« fragte Lory Alexander mit belegter Stimme.
»Hier ist so manches faul. Miß Alexander«, antwortete der Hexenhenker. »Meine Freunde sind soeben im Begriff, reinen Tisch zu machen.«
Frank Berryl erschien und blickte sich gehetzt um. Er sah die Kampfspuren und den zugedeckten Toten, wollte wissen, was das alles zu bedeuten hatte.
Anthony Ballard gab ihm eine vage Erklärung und überließ Lory Alexander dann seiner Obhut. Hier wurde er nämlich nicht mehr gebraucht.
Aber anderswo…
***
Daryl Crenna, Brian Colley und Bruce O’Hara hatten die Situation unter Kontrolle. Jene, die sich von Kulls Befehl anstacheln ließen, hatten keine Chance gegen das festgefügte Trio.
Einer paßte auf den anderen auf. Sie schlugen jeden Angriff zurück - und immer mehr Feinde in die Flucht. Aber sie setzten sich noch nicht ab.
»Vielleicht braucht Tony Hilfe«, sagte Pakka-dee.
Sie eilten zum Computerraum, aus dem Boram und Fystanat traten.
»Wo ist Tony?« fragte Pakka-dee aufgeregt.
»Er lief Robin Lodd nach«, antwortete Fystanat. »Lodd hat das Manuskript bei sich. Tony wird versuchen, es ihm wegzunehmen.«
»Und Lodd wird versuchen, es Mortimer Kull auszuhändigen«, sagte Daryl Crenna. Er wandte sich an Thar-pex. »Wo finden wir Kull und seinen Cyborg, Speedy?«
»Folgt mir«, sagte Brian Colley, der groß und blond war wie ein Germane.
OdS-Leute mit automatischen Waffen in den Händen stellten sich ihnen plötzlich in den Weg. Boram und Speedy griffen die Feinde an - der eine mit dem Nessel-Gift, der andere setzte seine unvorstellbare Schnelligkeit ein.
Vier Gegner waren es, doch
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