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1420 - Der Geisterhenker

1420 - Der Geisterhenker

Titel: 1420 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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übermittele.«
    »Ich werde es tun.«
    »Das ist gut.«
    Wieder einmal hatte Saladin es geschafft, einen fremden Menschen allein durch seinen Blick unter seine Kontrolle zu bringen. Er war der Meister, und er war überglücklich, wenn er Menschen in seinem Sinne manipulierte.
    Er lächelte und nickte zugleich. Dann trat er einen kleinen Schritt nach hinten, verfolgt von dem starren Blick des hypnotisierten Polizisten, der sich Sekunden später wunderte, als er sah, was vor seinen Augen geschah. Der kleine Raum blieb nicht mehr so, wie er ihn kannte. Er schien sich zu verändern, zusammenzuziehen, und dann erlebte er etwas, was er niemals begreifen würde.
    Die Gestalt seines Besuchers zog sich vor seinen Augen zusammen. Sie war plötzlich nicht mehr zu sehen. Wie vom Erdboden verschluckt.
    Jim Fieldman war wieder allein.
    Er stand noch einige Sekunden auf dem Fleck. Dann setzte er sich wieder hin.
    Er war noch ein Mensch, aber er wirkte wie eine Marionette oder wie jemand, der im Begriff war, ein Zombie zu werden…
    ***
    Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass Saladin nach dem Gelächter nichts mehr sagen würde, aber das traf nicht zu. Er legte nur eine kurze Pause ein.
    »War das ein Schock, Sinclair?«
    »Er hielt sich in Grenzen.«
    »Dann sage ich es noch mal deutlicher: Der Henker gehört mir. Das heißt, er tut, was ich will. Und wenn ich ihn losschicke, sind die Überlebenschancen der Opfer verdammt gering, das solltest du auch wissen. Der Geisterhenker kann endlich seinen Traum erfüllen und da weitermachen, wo andere Menschen ihn stoppten, ohne ihn zu kennen. Sie wussten nicht, wen sie sich da geholt hatten. Sie haben gedacht, dass mit seinem Tod alles erledigt wäre, aber sie irrten. Es geht weiter, oder es fängt von Neuem an. Du kannst es dir aussuchen.«
    »Warum tötete er seine Tochter?«
    »Ja, warum wohl? Weil sie ihn im Stich gelassen hat. Genau das ist der Grund.«
    »Verstehe.«
    »Er rächt sich. Er wird sich alle holen. Er wollte zurück in die Staaten, aber dann kreuzten sich unsere Wege, und ich habe ihn für mich gewinnen können.«
    »Trotzdem werde ich ihn jagen, Saladin. So wie ich dich immer jagen werde.«
    »Oh, das weiß ich. Das hast du oft genug versprochen. Es macht mir sogar Spaß, das zu hören. Ich freue mich sehr auf unsere Auseinandersetzung. Das Leben ist spannend, sogar bis zum Tod…« Er lachte wieder, dann legte er auf.
    Ich stand da und schluckte den bitter schmeckenden Speichel. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Im Moment war mein Kopf leer, aber sein Versprechen durfte ich auf keinen Fall unterschätzen. Er würde seinen Geisterhenker losschicken. Saladin war mächtig. Der leider beste Hypnotiseur der Welt, und er würde…
    Ach verdammt, ich wollte nicht weiter darüber nachgrübeln, denn jetzt war es wichtig, dass ich einige Menschen warnte. Saladin hatte es ja nicht nur auf mich abgesehen. Da gab es noch meine Freunde, die ihm ebenfalls im Weg standen.
    Und sie musste ich warnen. Suko, Shao, die Conollys und so weiter. Auch Jane Collins und selbst Justine Cavallo.
    Saladin war leider wieder zu einer negativen Hochform aufgelaufen. Ich traute ihm im Prinzip alles zu, aber er war auch jemand, der gern allein vorging, was seinem Ego entgegenkam.
    Nun hatte er es sich anders überlegt. Er hatte sich einen Helfer gesucht und ihn leider in der Gestalt des Geisterhenkers gefunden.
    Wer von den beiden gefährlicher war, der Henker oder Saladin, das konnte ich nicht sagen.
    Ich hätte mich noch gern länger mit dem Zimmer beschäftigt. Das konnte ich jetzt vergessen. Andere Dinge waren wichtiger. Ich musste mich auf Saladin konzentrieren, um über ihn an den Henker heranzukommen, der als Geist aus dem Jenseits erschienen war.
    Es gefiel mir auch nicht, dass Saladin es geschafft hatte, meine Träume zu manipulieren. Das war etwas, was mich gewaltig störte.
    Hatte er es inzwischen geschafft, seine Macht zu erweitern?
    Ich musste die Dinge genau abwägen. Bisher konnte ich nur sagen, dass mir Saladin und der Henker immer einen Schritt voraus waren.
    Ich würde zuerst Suko anrufen, dann konnte er einen Rundruf starten und die anderen aufklären.
    Ich wollte das Handy hervorholen, aber ich stoppte in der Bewegung, weil die Tür zum Wohnraum geöffnet wurde.
    Fast hätte ich meine Beretta gezogen, so nervös war ich mittlerweile, doch ich ließ sie stecken, als ich sah, dass der Kollege Fieldman das Zimmer betrat.
    »Ist alles okay bei Ihnen?«, fragte er.
    »Ja,

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