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1420 - Der Geisterhenker

1420 - Der Geisterhenker

Titel: 1420 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber er hatte seinen Plan geändert.
    Er hatte sich offenbar von der Durchsuchung der Wohnung etwas versprochen. Was es war, darüber wollte Suko nicht nachgrübeln, denn er musste sich auf den Verkehr konzentrieren.
    Er hatte sich einen Wagen von der Fahrbereitschaft geben lassen und fuhr so schnell wie möglich durch die Stadt. Das sich drehenden Blaulicht auf dem Dach erleichterte ihm die Fahrt. Trotzdem hatte er manchmal das Gefühl, als würde er überhaupt nicht von der Stelle kommen.
    Die Wohnung lag in einem Bezirk, der nicht eben zu den preiswertesten zählte. Unweit der Themse hatte man in den letzten Jahren neue Häuser hochgezogen. Geschäftsleute und kleine Firmen konnten hier ihre Büros einrichten und solvente Mieter die oberen Etagen bewohnen, von denen aus sie einen Blick auf das große Millenniumrad hatten, das inzwischen zu einem weiteren Wahrzeichen Londons geworden war.
    Suko erreichte sein Ziel. Das Blaulicht kreiste nicht mehr, als er auf den Parkplatz an der Rückseite des Hauses rollte und dabei den Rover seines Freundes sah.
    Er war also da!
    Ein Stein fiel Suko nicht vom Herzen, weil er nicht wusste, in welch einer Verfassung sich sein Freund und Kollege befand. Nach dem Aussteigen eilte er mit langen Schritten auf die Haustür zu. Er rechnete damit, dass sie verschlossen war, doch genau das war sie nicht. Sie war zwar nicht verkeilt worden, um offen zu bleiben, sie wurde von einem Mann gehalten, der auf der Schwelle stand und sich nicht entscheiden konnte, ob er das Haus nun verlassen wollte oder nicht.
    Er hörte die Schritte des Chinesen und drehte den Kopf. Misstrauen stahl sich in den Blick des Mannes mit dem hellen Anzug.
    »Wer sind Sie?«
    Suko wollte klare Fronten haben und präsentierte seinen Ausweis.
    »Ach. Scotland Yard also.«
    »Genau. Ist das schlimm für Sie?«
    »Nein, genau das Gegenteil. Ich – ich…«, er begann zu stottern.
    »Ich bin nur verdammt unsicher und weiß nicht, was ich tun soll.«
    »Sagen Sie es mir.«
    »Ja – ich habe einen Schuss gehört!«, flüsterte der Mann.
    Sukos Gesichtszüge verhärteten sich. »Wann haben Sie ihn gehört?«
    »Das kann ich Ihnen nicht so genau sagen. Ein paar Minuten ist das schon her.«
    »Und der Schuss klang hier im Haus auf?«
    »Ja.«
    »Wo genau?«
    »Im Parterre. Aus der Wohnung der Rechtsanwältin Beth Ingram. Ich habe selbst mal einige Jahre beim Militär verbracht, deshalb kenne ich mich aus, was dieses Geräusch angeht.«
    Für Suko stand fest, was er tun würde. »Okay, das sehe ich mir mal näher an.«
    »Aber die Wohnungstür ist zu.«
    »Noch«, sagte er Inspektor. Dann fasste er den Mann an der rechten Schulter und drehte ihn um. »Und Sie werden jetzt so schnell wie möglich von hier verschwinden. Das ist für Ihre Gesundheit besser. Danke auch, dass Sie mich informiert haben.«
    »Schon gut, schon gut…«
    Der Mann lief so schnell nach draußen, dass er beinahe gestolpert und gefallen wäre.
    Suko aber wandte sich der Wohnung der Anwältin zu…
    ***
    Ich war ja nicht zum ersten Mal niedergeschlagen worden, und es gab auch wieder dieses typische Erwachen, das ich ebenfalls kannte.
    Ich stieg aus einer dunklen Tiefe hoch, bis ich schließlich eine Oberfläche erreichte und die Folgen des Niederschlags zu spüren bekam.
    Es lag an den verdammten Schmerzstichen, die meinen Kopf durchzogen, ein Zentrum hatten und sich von dort aus auf die Reise machten.
    Manche Menschen sollen ja einen Schädel aus Eisen haben. Das war bei mir leider nicht der Fall. Ich erlebte alles bis zum Schluss durch und manchmal glaubte ich, dass mir der Kopf auseinander springen würde. Hinzu kam die leichte Übelkeit, zu der sich noch eine Kreislaufschwäche gesellte.
    Auf dem Boden liegen bleiben wollte ich nicht. Deshalb versuchte ich, mich aufzusetzen. Es war nicht ganz einfach. Ich musste mich mehrmals abstützen, weil ich irgendwie auf der Suche nach einem Halt die Richtung nicht fand.
    Ich versuchte es an einem in der Nähe stehenden Sessel. Dort robbte ich hin, und dann bedurfte es einer wahren Energieleistung, um ihn zu erklettern.
    Als das hinter mir lag, war ich froh, sitzen zu können. Mit dem Rücken drückte ich mich gegen die Lehne, biss die Zähne zusammen und verspürte den Wunsch, wieder abzutauchen.
    Ich blieb sitzen. Ich holte auch Luft, pumpte meine Lungen voll und legte die Arme auf die Lehnen, wobei ich die Finger krümmte und mich im Stoff festkrallte.
    Allmählich kam ich zu einer gewissen Ruhe. Nur heftig

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