Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1420 - Der Geisterhenker

1420 - Der Geisterhenker

Titel: 1420 - Der Geisterhenker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
und wir müssen uns fragen, wen er sich als nächstes Opfer aussucht.«
    »Einer aus unserem Kreis wird es sein. Wen hasst Saladin am meisten?«
    »Keine Ahnung. Eigentlich alle.«
    Suko kniff ein Auge zu. »Und wie sieht es mit Glenda Perkins aus, wenn ich dich mal so direkt frage?«
    Für einen Moment verschlug es mir den Atem. Zugleich spürte ich die Hitzewelle in mir hochsteigen. Die Kehle wurde mir eng, und als ich sprach, flüsterte ich nur.
    »Ja, das könnte sein. Durch sie hat er sich ja überlistet gefühlt. Er hasst sie.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Dann ruf sie an.«
    Suko zögerte keine Sekunde. Er ging allerdings in ein anderes Zimmer, weil er den Türgong hörte und zunächst öffnen wollte. Es war klar, dass Phil Baker und seine Mannschaft eingetroffen waren.
    Der Kollege kam zu mir. Er wollte mich ansprechen, aber er sah mit einem Blick, in welch einer Lage ich mich befand. Was ich innerlich spürte, blieb auch äußerlich nicht verborgen.
    »Das hat Sie ja tief getroffen, Mr Sinclair.«
    »Ja.«
    »Brauchen Sie Kopfschmerztabletten?«
    »Wäre nicht schlecht.«
    »Ich habe immer welche bei mir. Leider bin ich etwas wetterfühlig. Zumeist helfen dann zwei Tabletten.«
    »Mehr werde ich auch nicht nehmen. Die verdammten Stiche im Kopf will ich weghaben.«
    »Sie sollten sich trotzdem hinlegen.«
    Ich musste lachen. »Wenn das alles so einfach wäre. Der Killer läuft frei herum. Sie wissen, was das bedeutet?«
    »Sicher.«
    Jemand brachte mir einen Schluck Wasser. Mit ihm zusammen verschwanden die beiden Tabletten in meinen Magen, und ich hoffte, dass zumindest die starken Stiche nachließen.
    Suko telefonierte noch immer in einem der anderen Räume. Ich wollte ihn nicht stören, ebenso wenig wie die Kollegen, die sich um Jim Fieldman kümmerten…
    Das Sitzen hatte mir zwar gut getan, aber lange hielt ich es nicht aus. Deshalb stand ich auf und verspürte gleich wieder die Schwäche in meinen Gliedern. Ein leichter Schwindel war auch noch vorhanden. Automatisch bewegte ich mich vorsichtig. Vor dem Fenster blieb ich stehen und schaute nach draußen.
    Da hatte sich nichts verändert. Vor meinen Augen breitete sich die normale Welt aus. Wenn ich sie so sah, konnte ich mir kaum vorstellen, dass sich dort jemand herumtrieb, der darauf aus war, auf archaische Art und Weise Menschen mit einem Beil umzubringen.
    Aber es gab nichts, was es nicht gab. Trotzdem war die Welt für mich nicht nur schlecht. Gutes und Schlechtes hielten sich in der Regel die Waage, und dass sie zur negativen Seite hin kippte, waren zum Glück Ausnahmen.
    Phil Baker hatte eigentlich Recht gehabt, wenn er sagte, dass ich mich hinlegen sollte. Nur war das nicht drin. Ich musste auf den Beinen bleiben und konnte mir nicht erlauben, mich auszuruhen.
    Das würden Saladin und der Henker auch nicht.
    Ich machte mir Sorgen um meine Freunde, die damit eigentlich nichts zu tun hatten. Nur weil wir uns gut verstanden, konnten sie leicht zur Beute des Henkers werden.
    Reichten die Warnungen aus?
    Das war die große Frage. Glauben würden sie Suko, denn jeder wusste, dass wir mit derartigen Dingen nicht spaßten.
    Mein Freund und Kollege kehrte zurück ins Zimmer. Er stellte sich neben mich ans Fenster.
    »Geht es dir besser, John?«
    Ich winkte nur ab. »Lass mich aus dem Spiel. Andere Personen sind wichtiger. Hast du alle erreicht?«
    »Fast.«
    »Wen nicht?«
    »Bill Conolly. Er hat sein Handy abgestellt, weil er bei einem mehr oder weniger wichtigen Menschen ist, um dort ein Interview zu führen. Sheila versprach, ihm Bescheid zugeben, und sie wird zurückrufen, wenn sie ihn erreicht hat.«
    »Gut!«
    Sukos Lippen zeigten ein Lächeln. »Und dann habe ich noch jemandem Bescheid gesagt, der mir eingefallen ist.«
    »Oh – und?«
    »Sir James.«
    Meine Augen weiteten sich für einen Moment. »Verdammt, du hast Recht. An ihn hatte ich gar nicht gedacht. Was sagte er denn? Wie hat er reagiert?«
    »Er nahm die Warnung erst. Wie auch die anderen. Jane Collins hat sich sogar gefreut. Sie und Justine hoffen jetzt, dass sich Saladin und der Henker um sie kümmern, aber den Gefallen wird man ihnen wohl nicht tun. Die suchen sich ein anderes Ziel.«
    »Hast du einen Verdacht?«
    Suko hob die Schultern. »Keinen genauen, da bin ich ehrlich. Aber wer ist das schwächste Glied in der Kette?«
    »Keine Ahnung. Eigentlich würde ich ja Glenda Perkins so einschätzen, aber daran kann ich nicht so recht glauben. Sie besitzt Kräfte, die auch Saladin hat,

Weitere Kostenlose Bücher