1423 - Der Flirt mit dem Satan
tun. Wir mussten die kleine Wohnung durchsuchen. Möglicherweise entdeckten wir einen Hinweis auf den Club. Sogar Justine half uns. Sie hatte die tote Elsa Dunn auf dem unteren Dach liegen gelassen.
Jetzt schaute sie in den wenigen Schränken nach. In dieser Nacht klebte das Pech wirklich an unseren Händen, denn wir fanden nichts, was uns weitergebracht hätte.
»Das wird bei Susan Gilmore auch so sein, befürchte ich«, sagte Jane mit leiser Stimme.
»Willst du aufgeben?«, fragte die Cavallo.
Jane schaute mich an.
Von mir erhielt sie die richtige Antwort. »Bestimmt nicht…«
***
Es stellte sich heraus, dass auch bei Susan Gilmore nichts zu finden war, und so fuhr ich zurück in meine Wohnung. Dabei geriet ich schon in den morgendlichen Verkehr. Die Sonne zeigte sich im Westen und würde bald ihre blendende Helligkeit über die Stadt schicken und die Menschen wieder zum Schwitzen bringen.
Ins Büro wollte ich nicht gehen. Mir fehlte der Schlaf. Bevor ich mich langlegte, sprach ich noch mit Suko und weihte ihn in die Vorgänge der vergangenen Nacht ein.
Er schaute mich dabei an, sah meine übermüdeten Augen und versprach, vom Büro aus nachzuforschen, ob etwas über diesen seltsamen Flirt-Club bekannt war.
»Genau darum hatte ich dich bitten wollen.«
»Sehen wir uns denn noch?«
»Sicher. Du kannst ja meinen Kaffee trinken, den Glenda für mich kochen will.«
»Mal sehen, ob ich dafür auf meinen Tee verzichte.«
Ich für meinen Teil haute mich jedenfalls ins Bett. Trotz der aufregenden Vorgänge der letzten Nacht fand ich tatsächlich Schlaf. Ein Zeichen dafür, wie kaputt ich war.
Ich wurde nicht durch einen Wecker aus dem Schlaf geholt und auch nicht durch das Telefon. Ich schlug von allein die Augen auf.
Ich schaute auf die Uhr und stellte fest, dass es schon zehn Uhr am Morgen war.
Die Sonne schien in meine Wohnung. Da musste ich nur durch die offene Schlafzimmertür in den kleinen Flur blicken, der hell erleuchtet war.
Ich stand auf und ging ins Bad. Dabei dachte ich wieder an die Vorgänge in der vergangenen Nacht. Beim Duschen kamen mir hin und wieder Ideen. In diesem Fall würde ich wohl Pech haben. Auch Suko hatte noch nichts herausgefunden, sonst hätte er längst angerufen. Es sei denn, er wollte mich nicht stören, aber das konnte ich mir nicht vorstellen.
Ich betrat das Bad und stand wenig später unter den prasselnden Strahlen. Eine tolle Idee kam mir nicht. Sie kam mir eigentlich erst, als ich mich abtrocknete, denn da schoss mir ein Name durch den Kopf.
Bill Conolly!
Mein ältester Freund und Kupferstecher, einer, der seine Nase überall hatte, der von Informationen und Beziehungen lebte, der als Reporter hoch angesehen war und sich stets Themen aussuchte, die außerhalb der Norm lagen, war unter Umständen derjenige, der etwas über den Flirt-Club wusste oder mir zumindest den Weg zeigen konnte, wie ich an Informationen gelangte.
Noch nicht richtig angezogen, rief ich ihn an. Er hob ab und nicht seine Frau Sheila.
»Da hast du Glück gehabt, John. Ich wollte gerade verschwinden.«
»Ist es sehr wichtig?«
Bill lachte mir ins Ohr. »Es kommt ganz darauf an, was du mir zu bieten hast, alter Junge.«
»Ich hänge fest.«
»Ach…«
»Ja, da gibt es ein Problem, mit dem ich nicht fertig werde. Es kann sein, dass du mehr weißt oder mir zumindest den Weg weisen kannst.«
»Hört sich interessant an.«
»Ich würde auch zu dir kommen.«
»Kannst du gern, aber du wirst mir zuvor sagen, worum es geht.«
»Um den Teufel und einen Flirt-Club.«
Es geschah selten, dass es Bill die Sprache verschlug. Hier aber wusste er keine Antwort.
»Kannst du das wiederholen?«
Ich tat es und fügte noch hinzu, dass mir der Flirt-Club am wichtigsten war.
»Ja, gut – ähm…«
Der Antwort entnahm ich, dass Bill in diesem Fall keine Informationen aus dem Ärmel schütteln konnte. Deshalb schwächte ich meine Bitte ab und erklärte, dass es nur ein Versuch war.
»Okay, das habe ich begriffen. Und worum geht es dir bei diesem komischen Club wirklich?«
»Das werden ich dir später erklären, wenn ich bei dir bin.«
»Gut, wie lange dauert es?«
»Ich bin noch in meiner Wohnung.«
»Da kann ich mir ja Zeit lassen.«
»Wie du meinst. Bis später.«
Vor meiner Abfahrt musste ich noch mit Suko telefonieren, weil ich sichergehen wollte, ob er etwas herausgefunden hatte oder nicht.
Ich erwischte ihn an seinem Arbeitsplatz.
»Nein«, sagte er zur Begrüßung. »Einfach nur tote
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