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1423 - Wer ist Advok

Titel: 1423 - Wer ist Advok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Syntronik?"
    „Meine Logik!" korrigierte sie. „Advok kann zu Intelligenzen gehören, die wie wir das Zeitparadoxon erlebt haben. Er kann ein Kartanin, ein Hauri oder eine andere, hangaysche Lebensform sein. Wir wissen nicht genau, wer zusammen mit uns dem Unheil ausgesetzt war."
    „Korrekt!" bestätigte ich beeindruckt. „Und die zweite Möglichkeit?"
    „Er könnte ein biologisch Unsterbliches, oder enorm langlebiges Wesen sein. Im ersten Fall müßte es einen Zellaktivator besitzen. Im anderen Fall müßte seine Volksgattung eine Lebenserwartung von mindestens siebenhundertfünfzig Standardjahren aufweisen. Zur Zeit unseres Expeditionsbeginns sollte er wenigstens das fünfzigste Lebensjahr erreicht gehabt haben. Seine Aussagen vereinbaren sich nicht mit denen eines jüngeren Geschöpfs.
    Seine Reaktion auf die Beschimpfungen des Akonen Gann kel Pokred beweist es."
    Ich kam nicht umhin, ihr spontan zuzustimmen. Sie konnte in der Tat denken! Nun ja - Überraumlogistik war eine Wissenschaft der Überranglogik.
    Darin spielten kompliziert analysierte Emotionen eine maßgebliche Rolle.
    Aaron Silverman unterbrach die beginnende Diskussion mit einer fast lapidaren Bemerkung. „Auf einem von mir ausgemachten Felsplateau steht ein metallischer Gegenstand mit hoher Energieemission. Ein Fünf-D-Strahler! Verständliche Funkimpulse sind nicht zu hören. Das Ding sieht aus, als wollte es sogar einem Unsterblichen an den Kragen gehen."
    „Eine krumme Pansenzecke im Superformat; eine Hyper-Wedschedsch", fügte Ali betont lässig hinzu. „Wenn das nicht etwas für dich ist?"
    Da wurde mir klar, weshalb die Freunde ihre Manöverplätze verlassen hatten. „Wie Advok sieht das Ding aber nicht aus", fügte Silverman hinzu. „Es sei denn, Mayntis biologisch Unsterblicher oder extrem Langlebiger wäre ein ziemlich großer Roboter. Das ist die dritte Möglichkeit, oder?"
     
    *
     
    Ali Ben Mahur war zur Heckschleuse mitgekommen. Er hatte zusammen mit Silverman die neu installierten Beiboot-Aufhängungen und sonstigen Mechanismen überprüft.
    Dort, wo früher die DORIFER-Kapsel ihren Platz gefunden hatte, war zusätzlich zu den vorhandenen Beibooten eine weitere Einheit vom großen Typ „Labell" untergebracht worden. Das Schiff war flach und besaß die Form eines langgestreckten Hufeisens mit sich verjüngender, gradlinig gestalteter Heckpartie.
    Ich hatte die Labell bislang nur einmal benutzt. In unserer Situation waren bewaffnete, überlichtschnelle Fahrzeuge mit Metagrav-Triebwerk und Gravitraf-Hochenergiespeicher angebracht. „Alles bestens", behauptete Ali. „Wir haben nur eine große Labell an Bord.
    Deine KARMINA ist ein ziemlich schmalbrüstiger Gorilla. So hießen doch die großen Affenmenschen, oder?"
    Er grinste mich: in voller Offenheit an.
    Fast glaubte ich, in seinen dunklen Augen etwas wie beginnende Zuneigung zu entdecken. „Umgekehrt, Freund, Menschenaffen!
    Wenn ich Hilfe brauchen sollte, werdet ihr mit der KARMINA eingreifen. Stellt euch darauf ein."
    „Schon alles klar", behauptete er. Ein prüfender Blick traf mich. „Bist du sicher, daß Advok der Große da unten wartet?"
    „Wie groß er ist, werden wir sehen", versuchte ich, das Gespräch zu beenden. „Zu einer Verabredung bringt man keine Begleiter mit. Das ist eine uralte Regel. Du bleibst also hier."
    Er gab es endgültig auf, mich „schützend unterstützen" zu wollen. Den bedauernden Blick auf seinen SERUN ignorierte ich.
    Niemand hatte ihn gebeten, die Montur anzulegen.
    Ali wechselte das Thema und wurde sachlich. „Wir bleiben im stationären Orbit.
    Waffen sind klar. Wenn du wirklich wetzen mußt, verfolgen wir deinen Standort mit dem Aktivatorpeiler."
    „Wetzen?" wiederholte ich verblüfft. „Tostanbegriff", feixte er. „Gut, was?
    Die alten Terrasprachen waren gar nicht übel."
    Ich gab es auf, sein Halbwissen korrigieren zu wollen. Neuerdings war zwischen ihm und Silverman ein Wettstreit um altterranische Redewendungen ausgebrochen. Dabei kamen die unwahrscheinlichsten Dinge zur Sprache.
    Ich betrat die enge Luftschleuse des Bootes und drückte auf den Verschlußknopf des Außenschotts. Dabei berührte ich einen klobigen, an der Seitenwand hängenden Gegenstand. Ehe das Tor sich schließen konnte, rief mir Ali noch zu: „Wir haben dir für den Fall der Fälle eine von Tostans Spezialwaffen in die Werkzeughalterungen der Schleuse eingeklinkt. Er hat die wertvollen Stücke noch vor der Explosion in Sicherheit bringen lassen. Den

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