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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas passieren können. Genau das bereitet mir auch jetzt noch Probleme.«
    »Wir haben uns an die Regeln gehalten.«
    »Klar, mein Freund. Trotzdem brauche ich jetzt einen Schluck. Und bitte kein Wasser.«
    »Verstehe.« Goodrow ging auf die Minibar zu. »Was denn? Whisky, Cognac oder…«
    »Ist egal.«
    »Gut.«
    Goodrow nahm keines der vorgeschlagenen Getränke. Er hatte die beiden Fläschchen mit dänischem Aquavit entdeckt.
    Die Männer leerten sie in einem Zug.
    Michael Schultz schüttelte sich kurz und fragte dann mit leicht rauer Stimme: »Wie geht es weiter?«
    »Nun ja, wie besprochen.«
    »Und das heißt?«
    »Das Bild muss auf die Messe. Wir hatten abgemacht, dass ich es mitbringe und dir überlasse. Du nimmst es mit und schließt es am Stand ein.«
    »Ja, ja…«, erklang die matte Antwort.
    So hatte Goodrow den Galeristen noch nie erlebt. Er schien völlig von der Rolle zu sein.
    »Es kann nichts passieren, wenn wir uns an die Regeln halten, Michael. Das hast du doch hier gesehen.«
    »Ich weiß Bescheid.« Schultz grübelte vor sich hin. »Und wie geht es mit dir weiter?«
    »Ich komme ebenfalls zur Messe. Bei der Vernissage bin ich dabei.«
    »Erst am Abend?«
    »Nein, schon früher.«
    »Dann kannst du doch das Bild mitbringen.«
    »Aber du bist der Galerist.«
    »Ich gebe dir eine Bescheinigung.«
    »Hast du Angst?«
    Michael Schultz fühlte sich in die Defensive gedrängt. »Nein, wie kommst du darauf? Ich habe nur ein komisches Gefühl. Und dem Abend sehe ich mit großer Besorgnis entgegen. Nicht allein wegen des Bildes, sondern wegen Cornelia, die erscheinen will. Das ist das Problem. Eine Selbstporträt soll das Bild sein. Himmel, das ist doch der reine Wahnsinn! Stell dir mal vor, da erscheint jemand mit Schlangen auf dem Kopf. Was würden die Menschen sagen?«
    Goodrow fing an zu kichern. »Die denken, dass wir Karneval haben. Wäre ja hier nichts Besonderes.«
    Michael Schultz stand auf. »Vielleicht gewinne ich auch meinen Humor zurück.«
    Der Agent stellte sich ihm in den Weg. »Nimmst du das Bild nun mit oder nicht?«
    Schultz verdrehte die Augen. »Ja, ich nehme es mit. Ich stelle es weg, und ich verspreche dir, dass ich es mir nicht anschaue.«
    »Das würde ich dir auch nicht raten.«
    Schultz hob den rechten Zeigefinger. »Aber eines kann ich dir versprechen, mein Freund. Ich werde mir einige Spiegel besorgen, die ich in meinem Stand aufhänge.«
    »Tu das, wenn es dich beruhigt.«
    »Darauf kannst du dich verlassen.«
    Goodrow holte das eingepackte Bild wieder aus dem Schrank hervor. Durch den Griff an der Oberseite des schmalen Koffers konnte es bequem getragen werden.
    »Fährst du mit nach unten, Gerard, oder bleibst du im Zimmer?«
    »Ich bleibe hier oben. Ein bisschen Schlaf wird mir gut tun.«
    »Jetzt?«
    »Klar.«
    Schultz schüttelte den Kopf. »Du hast vielleicht Nerven.«
    »Die braucht man hier auch. Oder nicht?«
    Der Galerist winkte nur ab. »Bis später dann…«
    ***
    »Ich freue mich für Sie, John, dass Sie einen angenehmen Flug hatten«, vernahm ich die Stimme von Sir James aus dem Handy. »Ansonsten muss ich Sie enttäuschen. Es haben sich hier keine neuen Spuren gefunden. Nichts weist auf einen bestimmten Menschen hin, der von dem Einbruch hätte profitieren können. Es ist ein Bild gestohlen worden, das vermuten wir. Leider ist das alles. Wir wissen nicht mal, welches, denn laut der Liste der Spedition fehlt keines. Tanners Leute haben jedoch Spuren von einer Wolldecke gefunden, in der ein Bild oder etwas Ähnliches eingewickelt gewesen sein könnte, obwohl die Spedition für die anderen Bilder keine Wolldecken verwendet hat.«
    »Aber man muss davon ausgehen, dass die ganze Sache irgendetwas mit der Medusa zu tun hat, Sir. Wie sonst hätte ein Mensch versteinern und dann sterben sollen? Ich weiß es nicht.«
    »Das ist wohl wahr. Obgleich ich Probleme habe, das zu vermitteln, abgesehen von Chief Inspektor Tanner.«
    »Dann scheint die Musik doch wohl hier zu spielen.« Ich gestattete mir ein knappes Lächeln. »Ich vermute, ich bin hier genau richtig.«
    »Und wann gehen Sie auf die Messe?«
    »Heute Abend. Zur Eröffnung natürlich. Jetzt werde ich mir erst mal einen Kaffee gönnen und etwas essen. Sollte sich etwas Wichtiges ereignen, gebe ich Ihnen Bescheid.«
    »Abgemacht.«
    Ich klappte das Handy wieder zu und war froh, dass ich noch Zeit hatte. Mein Magen meldete sich tatsächlich. Es gab hier zwar einen Service rund um die Uhr, den allerdings wollte

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