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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Unterhaltung mit dem zweiten Mann am Tisch beendet und schaute mir entgegen.
    Seinen Gesprächspartner hatte ich schon gesehen, wenn auch nur von hinten. Und zwar zusammen mit Cornelia in der Hotelhalle. Er war kleiner als sein Gegenüber. Er hatte dunkles Haar und er war sehr agil, das merkte man an seinen Bewegungen.
    Der Größere der beiden Männer erhob sich. »Kann ich Ihnen behilflich sein, mein Herr?«
    Ich hob die Schultern. »Möglich. Sind Sie Michael Schultz?«
    »In Lebensgröße, wenn Sie so wollen.« Er lächelte plötzlich.
    »Dann hat mich Cornelia ja doch richtig geschickt.«
    Jetzt zeigte er Überraschung. »Oh, Sie kennen die Künstlerin persönlich?«
    »Ja, das Vergnügen hatte ich.«
    »Und?«
    Ich hob die Schultern. »Sie schickte mich zu Ihnen. Hier könnte ich Bilder von ihr sehen.«
    »Das stimmt. Zwei habe ich ausgestellt.«
    Ich drehte den Kopf. »Wo…«
    »Kommen Sie!« Er fasste mich am Arm und zog mich mit sich. Wir gingen in eine bestimmte Richtung auf eine recht breite helle Wand zu. Doch dort hingen die beiden Bilder nicht, sondern an einer Seitenwand, die ich erst zu Gesicht bekam, als wir eine in den Stand hineinragende Querwand passiert hatten. So war eine Ecke entstanden, und auf dieser Fläche hingen zwei der von Cornelia gemalten Bilder.
    »Das sind sie!«
    Ich wollte etwas erwidern, aber der zweite Mann kam mir zuvor.
    »Ich gehe schon mal los«, sagte er zu dem Galeristen.
    »Ist gut, Gerard.«
    Ich horchte auf, denn ich hatte Gerards Stimme gehört. Er hatte zwar deutsch gesprochen, doch er war kein Deutscher. Ich tippte auf Amerikaner oder auf einen Landsmann von mir, und ich dachte natürlich sofort an den Diebstahl in London.
    »Ist Ihr Mitarbeiter Engländer?«
    »Ja. Oder nein. Er ist Amerikaner, aber er hat lange Zeit in London gelebt. Jetzt hat er die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen und lebt hier in Köln. Nur ist er nicht mein Mitarbeiter, sondern ein Agent, der Künstler vertritt.«
    »Auch Cornelia?«
    »Sie haben es erfasst. Aber Sie sind auch kein Deutscher, wie man hört.«
    »Richtig. Ich komme ebenfalls aus London.«
    »Und was treibt Sie her?«
    »Ich bin für Art Loss tätig.«
    Michael Schultz bekam große Augen. »Ah – verstehe. Sie sind auf der Suche nach gestohlenen Bildern.«
    Ich lächelte. »So ungefähr.«
    »Und? Haben Sie schon eines gefunden?«
    Ich setzte das kleine Versteckspiel fort. Ob er mir glaubte, war fraglich. Solange er mich nicht auf bestimmte Dinge ansprach, wollte ich ihn in dem Glauben lassen.
    »Bisher ist mir nichts aufgefallen. Ich denke auch nicht, dass ich etwas finden werde. Aber man kann ja nie wissen.«
    »Da haben Sie Recht. Hier bei mir werden Sie jedenfalls nichts zu beanstanden haben.«
    »Das glaube ich auch.« Ich wies auf die beiden Werke der Malerin Cornelia. »Interessant und ungewöhnlich, zwei Bilder in verschiedenen Malstilen zu schaffen.«
    »Sie sagen es. Dafür ist sie bekannt, und ich bin sehr froh, sie in meiner Galerie zu haben.«
    »Das glaube ich Ihnen gern.« Ich konzentrierte mich wieder auf die Bilder. Innerlich aber schwenkten meine Gedanken in eine andere Richtung.
    Etwas Verdächtiges, das auf eine Medusa hingewiesen hätte, war auf den beiden Werken nicht zu sehen. Hier hatten die Schlangen ihren Platz, wo sie auch hingehörten. Sie wuchsen nicht auf irgendwelchen Menschenköpfen.
    »Haben Sie denn Interesse an den Bildern?«
    »Sie meinen privat?«
    »Sicher.«
    Ich hob die Schultern an und spielte den überlegenden und nachdenklichen Käufer. »Schlecht sind sie nicht, wenn ich das mal so laienhaft ausdrücken darf. Aber Schlangen sind nicht eben meine besten Freude. Außerdem werden sich die Bilder in einem Preissegment bewegen, das für mich zu hoch ist.«
    Schultz lächelte säuerlich. »Preiswert sind die beiden Werke nicht gerade, das muss ich schon zugeben. Wir kommen da auf eine fünfstellige Eurosumme.«
    »Eben. Aber sie werden sicherlich einen Sammler und Liebhaber finden, weil sie so außergewöhnlich sind.«
    »Genau erfasst.«
    »Gibt es denn noch mehr Bilder mit diesem Schlangenmotiv?« Ich näherte mich allmählich dem Kern meiner Fragerei.
    »Nein, bisher nicht. Es sind nur diese beiden. Sie hat sehr lange daran gearbeitet.«
    »Komisch, Herr Schultz.«
    »Was ist daran komisch?«
    Ich setzte ein Lächeln auf, um dem Gespräch die Schärfe zu nehmen. »Cornelia hat mir von einem dritten Bild berichtet, das sie gemalt hat…«
    »Sie hat schon viele Werke

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