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1425 - Medusas Vermächtnis

1425 - Medusas Vermächtnis

Titel: 1425 - Medusas Vermächtnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschaffen.«
    »Ich spreche da von einem dritten Schlangenmotiv.«
    Bisher war mir der Galerist recht locker erschienen. Das änderte sich nun. Er sah aus, als wollte er vor mir zurückweichen. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen, und sein Blick nahm eine gewisse Schärfe an. Er schüttelte den Kopf und schien ziemlich irritiert zu sein.
    »Stimmt das nicht?«, fragte ich gedehnt.
    »Nicht dass ich wüsste. Das tut mir Leid, aber mit Ihrer Behauptung habe ich schon meine Probleme. Wenn Cornelia ein drittes Bild gemalt hätte, dann hätte sie es mir, ihrem Galeristen, doch als Erstem mitgeteilt. Meinen Sie nicht auch?«
    »Ja, davon sollte man eigentlich ausgehen.« Ich lächelte wieder.
    »Ich frage mich nur, warum sie mich eingeweiht hat und nicht Sie. Das will mir nicht in den Kopf, denn ich kenne sie kaum. Erst heute habe ich ihre Bekanntschaft gemacht.«
    Das Misstrauen blieb im Blick des Galeristen. Er fühlte sich offensichtlich unwohl und kam mir ein wenig vor wie ein Mensch, der ein schlechtes Gewissen hatte und bemüht war, seine Notlügen glaubwürdig klingen zu lassen.
    »Also, von einem dritten fertigen Bild weiß ich nichts. Ich habe nur von ihr gehört, dass sie eines malen wird. Sie geht geistig schwanger damit. Und wie ich sie kenne, wird es wieder ein Schlangenmotiv sein. Doch darüber muss sie noch nachdenken.«
    »Vielleicht eine Medusa?«, fragte ich.
    Da hatte ich ihn aber erwischt. Der Galerist zuckte zusammen wie unter einem Stromstoß, trat etwas von mir weg und schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an.
    »Wie kommen Sie denn gerade auf eine Medusa?«, flüsterte er.
    »Es kam mir so in den Kopf. Dürer hat eine gemalt. Da Vinci auch, und so dachte ich daran, dass eine Schlangenliebhaberin, die sich künstlerisch betätigt, einfach über die Sagengestalt stolpern muss. Finde ich zumindest, wobei ich mich natürlich auch irren kann.«
    »Sie irren sich bestimmt. Über ein Medusenbild haben wir nicht gesprochen.«
    »Vergessen Sie es, Herr Schultz. Es war auch nicht mehr als eine flüchtige Idee.«
    »Natürlich.« Er schaute auf seine Uhr. »Oh, es wird Zeit für mich. Ich darf die Eröffnungsveranstaltung nicht verpassen. Das werden Sie verstehen.« Er deutete zum Ausgang hin, und ich verstand die Geste. Der Mann wollte mich von seinem Stand weghaben. »Sie sind auch bei dieser Eröffnung?«
    »Ich könnte hingehen, aber ich muss mich noch ein wenig umsehen. Bei ihnen habe ich das getan. Da ist alles in Ordnung.«
    »Darauf können Sie sich verlassen.«
    Ich wünschte ihm noch viel Spaß und entfernte mich von seinem Stand. Meine Gedanken und Überlegungen drehten sich um das zuletzt geführte Gespräch. Durch meine Bemerkungen hatte ich den guten Michael Schultz schon sehr ins Schwitzen gebracht. Er wusste ganz gewiss mehr, er gab es nur nicht zu.
    Jedenfalls hatte ich sein Misstrauen geweckt. Er würde gezwungen sein, etwas zu unternehmen. Genau wie ich. Und damit wollte ich auf keinen Fall zu lange warten…
    ***
    Als Michael Schultz den kleinen Saal erreichte, spürte er schon die Feuchtigkeit in seinen Achselhöhlen und auch im Nacken. Die Veranstaltung hatte noch nicht begonnen. Die meisten Gäste standen noch beisammen und unterhielten sich über Kunst und über die Erwartungen, die sie mit dieser Messe verknüpften.
    Gerard Goodrow hatte sich bereits hingesetzt. Er hatte seinen Platz am Ende einer Reihe gefunden. Ein Stuhl neben ihm war frei, auf den der Galerist rutschte.
    »Du siehst nicht gut aus, Michael.«
    »Stimmt. Mir geht es auch nicht gut.«
    »Wegen des Toten?«
    Der Galerist winkte ab. »Ja, auch, aber mehr indirekt. Ich hatte Besuch.«
    »Von wem?«
    Schultz wollte antworten, doch er brachte kein Wort hervor.
    »He, von wem?«
    »Du hast den Mann doch noch gesehen, als du vom Stand weggegangen bist. Er interessierte sich für Cornelias Bilder.«
    »Sei doch froh.«
    »Wenn alles normal gewesen wäre, schon. Aber dem war leider nicht so. Er ist Engländer, wohl bei Art Loss angestellt, und hat davon gesprochen, dass es noch ein drittes Schlangenbild gibt.«
    Nach dieser Bemerkung zuckte der Agent heftig zusammen. »Ein – drittes Bild?«
    »Ich lüge nicht.«
    »Woher weiß er das?«
    »Angeblich von Cornelia selbst, mit der er gesprochen hat. Nur glaube ich das nicht. Sie wird sich gehütet haben, etwas über das dritte Bild zu erzählen.« Schultz beugte sich näher. »Oder hast du da etwas erzählt, Gerard?«
    »Nein, das habe ich nicht.« Der Agent hob beide

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