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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen waren, um uns einen Sarg auszusuchen.
    »Sind wir nicht«, sagte ich. »Aber Sie sollten wissen, mit wem Sie es zu tun haben.«
    Er hörte unsere Namen und nickte nur. Auch dass wir von Scotland Yard waren, konnte ihn nicht erschüttern.
    Da es in diesem Ausstellungsraum nur zwei Klappstühle gab, auf denen die Käufer Platz nehmen konnten, um sich die Särge anzusehen, führte Orlando uns durch eine Tür in ein Nebenzimmer, das so etwas wie sein Büro war.
    Hier roch es nicht nur nach Holz, sondern hauptsächlich nach Zigarrenrauch. Ein dunkler Torpedo qualmte vor sich hin. Orlando hatte ihn in einen Aschenbecher gelegt.
    Hier gab es eine rot gestrichene Holzbank für Besucher. Sie war breit genug, um zwei Menschen Platz zu bieten, und Orlando nahm hinter seinem Schreibtisch Platz.
    »Jetzt sagen Sie, was Sie von mir wollen. Ich bin mir keiner Schuld bewusst.«
    Ich sprach ihn mit harmlos klingender Stimme an. »Es geht eigentlich nur um ein Alibi, das ist alles.«
    »Um meines?«
    »Sicher.«
    Er fing an zu lachen. »Das ist ein Ding. Ich kann Ihnen sagen, wo ich gewesen bin.«
    »Hören Sie sich zunächst die Frage an.«
    »Gut.« Er holte die Zigarre wieder aus dem Ascher und qualmte einige Wolken, die den Raum zwischen ihm und uns vernebelten.
    »Wo waren Sie heute Morgen in der Zeit zwischen fünf und sieben Uhr?«
    »Im Bett!«
    Es reichte, mehr sagte er nicht. Eine glatte und spontane Antwort.
    Ohne Schnörkel.
    »Das ist sicher?«
    »Klar.«
    »Gibt es Zeugen?«
    »Nein, die gibt es nicht. Ich habe allein im Bett gelegen und bin gegen sieben Uhr aufgestanden. In meiner Firma beginnen wir recht zeitig. Das muss auch so sein, denn die Konkurrenz schläft nicht. Alles klar so weit, meine Herren?«
    »Für uns nicht«, meinte Suko.
    »Warum nicht?«
    »Weil wir andere Informationen haben.«
    Mason Orlando gab keine Antwort. Er schüttelte leicht den Kopf, verengte die Augen und schaute uns an, ohne etwas zu fragen.
    Wir ließen ihn schmoren. Ich schaute mir die Inneneinrichtung seines Büros an. Es herrschte ein ziemliches Durcheinander. Akten, die eigentlich in die Regale an den Wänden gehört hätten, lagen auf dem Boden. Der Computer stand auf einem Nebentisch, damit auf dem Schreibtisch Platz für Kataloge war. An den Wänden hingen Plakate, auf denen ebenfalls Särge abgebildet waren, und zwei Minisärge dienten als Becher für Kugelschreiber und Bleistifte.
    Es hätten nur noch künstliche Leichen gefehlt, die in der Ecke standen oder durch das Fenster glotzten.
    Die Zeit dauerte ihm zu lange. Er wurde nervöser. Bevor er sprach, verzog er einige Male die Lippen. »Verdammt, was soll das denn? Warum sagen Sie nichts?«
    »Wir wollten Ihnen die Chance geben, nachzudenken.«
    »Ich war im Bett!«
    »Da sind Sie sich sicher?«
    »Ja, Mr Sinclair!«
    »Und wie kommen Sie dann in eine U-Bahn-Station, in der Uniform eines Angestellten und mit einem Sack über der Schulter? Den Sack haben Sie vor einer Bank abgelegt und sind dann verschwunden. Er war nicht leer. Er enthielt genau das, was für Sie nicht fremd ist, nämlich eine Leiche.«
    Orlando schwieg. Nur seine Augen weiteten sich. Er öffnete auch den Mund, sprach aber kein Wort.
    »Was sagen Sie dazu?«
    »Unsinn, Inspektor. Woher haben Sie das denn?«
    »Es gibt einen Zeugen.«
    »Toll. Und wer soll mich gesehen haben?«
    »Eine Kamera. Es ist alles so aufgezeichnet worden, wie wir es Ihnen gesagt haben«, erklärte Suko. »Aber es gibt noch etwas, das sehr wichtig ist. Diese Leiche im Sack war keine. Der so genannte Tote lebte noch. Man kann ihn auch als Zombie bezeichnen, der dort abgelegt worden ist. Aber wir wüssten auch einen anderen Namen. Bomben-Zombie, denn er war mit einer Bombe bestückt, die bei der Explosion eine verdammt niederträchtige Nagelladung verteilte. Man kann von Glück sagen, dass es keine Toten und nur einen Verletzten gegeben hat.«
    Mason Orlando hatte zugehört. Man konnte seinen Gesichtsausdruck als versteinert bezeichnen. Die Lippen lagen fest aufeinander.
    Atem holte er durch die Nase, und mit seinem Blick schien er uns fressen zu wollen.
    »Und das alles glauben Sie?«, flüsterte er schließlich.
    »Nein«, sagte ich. »Wir wissen es, Mr Orlando. Und jetzt sind wir verdammt gespannt darauf, was Sie uns zu sagen haben. Warum haben Sie den ungewöhnlichen Toten vor der Bank in der Station abgelegt? Nur das wollen wir von Ihnen wissen. Ich muss Sie nicht daran erinnern, was hier in London geschehen ist. Zwei

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