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1428 - Zombie-Bomben

1428 - Zombie-Bomben

Titel: 1428 - Zombie-Bomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und beide bemerkten wir seinen fiebrigen Blick.
    »Kommen Sie mit!«
    Wieder gingen wir hinter ihm her. Diesmal mussten wir uns ducken, um den herabhängenden dünnen Zweigen der Weide auszuweichen. Mit Handbewegungen bahnten wir uns einen Weg und blieben auf der anderen Seite des Baums stehen.
    Auch hier blickten wir auf Rasen, wenn auch mit drei Unterbrechungen, denn an diesen Stellen sah es aus, als hätte jemand Löcher gegraben.
    Orlando stand zwischen uns, noch immer die Schultern angehoben und den Kopf nach vorn gebeugt.
    »Hier ist es.«
    »Sie meinen die Aushube?«, fragte Suko.
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    »Da haben sie gelegen.« Er stöhnte auf und wischte über sein Gesicht. »Genau da. Drei Tote…«
    »Die Sie aus der Erde geholt haben!«
    Er nickte.
    »Und warum?«
    Es verging Zeit, bis er die Antwort für sich formuliert hatte. »Das ist so eine Sache und etwas kompliziert, denn ich habe sie nicht nur aus der Erde hervorgeholt, sondern zuvor auch eingegraben, wenn Sie so wollen.«
    »Bitte?«, fragte ich.
    »Ja, verdammt, so ist es gewesen. Ich habe sie auch vergraben und dann wieder aus der Erde geholt.«
    »Warum vorher eingegraben?«
    Er hatte wieder Probleme, eine Antwort zu geben. »Das will ich Ihnen sagen«, erklärte er schließlich stöhnend. »Es ist alles so passiert, weil ich – weil ich – nun ja, ich habe für jemanden gearbeitet und dafür gesorgt, dass irgendwelche Menschen verschwinden.«
    Die Dinge klärten sich. Er hatte ja bereits aus diesem Grund vor Gericht gestanden, und plötzlich sahen wir klarer.
    »Für wen taten Sie das?«
    »Es ist jemand gewesen, ich meine – ich habe für mehrere Organisationen die Aufträge übernommen.«
    »Mafia?«, fragte ich.
    »Nein – oder auch. Aber in diesem Fall waren es Russen. Mehr kann ich nicht sagen.«
    Russen also. Ich hüstelte in meine Hand. Dass ich es mir schon gedacht hatte, wollte ich nicht eben behaupten, aber besonders überrascht war ich auch nicht.
    »Wann haben Sie die Leichen vergraben?«, wollte Suko wissen.
    »Vor gut einer Woche.«
    »Und wann holten Sie sie wieder hervor?«
    »Das liegt zwei Tage zurück«, flüsterte er. »In der Nacht habe ich die Gräber geöffnet. Um einen Toten habe ich mich selbst gekümmert und ihn zur Station gebracht. Was mit den beiden anderen passiert ist, das kann ich nicht sagen.«
    Wir fassten uns nicht an die Köpfe. Aber wir standen auch nicht herum und dachten an gar nichts. Das hatte hier schon alles seinen Sinn, und mir fiel ein, dass der Tote eine Nagelbombe am Körper verborgen gehabt hatte.
    Als ich Mason Orlando darauf ansprach, hob er beide Hände an.
    »Nein, das nehme ich nicht auf meine Kappe. Damit habe ich nichts zu tun. Das müssen Sie mir einfach glauben. Irgendwo ist auch bei mir eine Grenze. Ich habe die Terroranschläge verflucht. Ich habe die verdammten Mörder gehasst wie alle anderen Menschen auch, und es wäre mir nicht in den Sinn gekommen, mich mit diesen Verbrechern auf eine Stufe zu stellen. Das müssen Sie mir wirklich abnehmen. Ich kann Ihnen da nichts sagen. Es ist einfach nur schrecklich, weil mir ja gewisse Erinnerungen fehlen. Da existiert wirklich ein Loch in meinem Gedächtnis. Sie können darüber lachen oder nicht, aber es ist leider der Fall. Wie ich das erklären soll, weiß ich nicht.«
    »Gut«, sagte ich. »Nehmen wir es mal so hin. Sie haben also die Toten aus den Gräbern geholt und einen eingepackt.«
    »Ja.«
    »Haben Sie die anderen beiden hier liegen lassen?«
    Er überlegte einen Moment und nickte einige Male. »Das kann sein, das kann aber auch nicht sein.«
    »Wie dem auch sei. Wir müssen davon ausgehen, dass wir es mit drei lebenden Toten zu tun haben. Einen haben wir gefunden, die beiden anderen nicht. Sie sind also noch unterwegs.«
    »Davon gehe ich aus.«
    »Und Sie wissen nicht, wohin sich die zwei anderen lebenden Toten gewandt haben könnten?«
    »Nein. Ich weiß auch nicht, wer sich um sie gekümmert hat.«
    Es brachte uns nicht weiter, wenn wir an der Trauerweide stehen blieben und über seine Erinnerungslücken diskutierten.
    Suko machte einen Vorschlag. »Ich denke, dass wir zurück zum Yard fahren sollten.«
    »Dafür bin ich auch.«
    »Was geschieht mit mir?«
    »Wir werden Sie mitnehmen, Mr Orlando«, erklärte ich. »Sie werden Gast von Scotland Yard sein.«
    Seine Reaktion überraschte uns. »Sie werden lachen, aber darüber bin ich sogar froh.«
    »Warum?«
    »Weil mein Leben eine ganz andere Richtung genommen hat und

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