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1429 - Hamillers Herz

Titel: 1429 - Hamillers Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beziehen."
    „Bist du da ganz sicher?" fragte Sato Ambush ruhig. Zusammen mit Enza und Notkus hatte er die Kristalle mit einer wohldosierten Mischung aus Fakten und Erfindungen gefüttert. Er wußte, daß er es nicht dabei belassen durfte, daß Hamiller lediglich eigene Fehler erkannte und versuchte, sie abzustellen. Die Haltung der Tube war als passiv zu bezeichnen, und der Pararealist wußte, daß er alles tun mußte, um das zu ändern. Nur wenn Hamiller sich selbst half, konnte davon ausgegangen werden, daß seine Schizophrenie und sein Blindheitsfaktor endgültig beseitigt wurden. Alles andere mußte Stückwerk bleiben. Diese Einschätzung wurde durch die Meßergebnisse bestätigt, die die Kybernetiker gewonnen hatten. „Ich bin völlig überzeugt", beantwortete Hamiller Ambushs Frage. „Darf ich um die nächsten Kristalle bitten?"
    In der Wand entstand eine bekannte Öffnung, und Enza Mansoor nahm die Kristalle heraus und legte sie in ihren Behälter zurück. Sie warf Notkus Kantor einen Seitenblick zu, der ungefähr besagte: Siehst du, er frißt mir aus der Hand. Sie nahm neue Kristalle und legte sie in die Öffnung. Neben ihr erschien ein Schatten.
    Der Siganese hatte den Flügelrotor gegen einen Antigrav siganesischer Bauart ausgetauscht. Vom Rand des Behälters glitt er hinüber auf die Öffnung zu. Ehe Enza reagieren konnte, verschwand der Siganese darin. Die Öffnung schloß sich, und Hamiller begann erneut mit der Kommentierung dessen, was er an neuen Informationen empfing. „Es könnte natürlich auch schizophren sein, wenn ich das akzeptiere, was Sie mir eingeben lassen, Mister Ambush", sagte der Kasten nach einer Weile. „Übrigens danke ich, aber ich benötige keine zusätzliche Zufuhr bionischer Bestandteile, die an einem Antigravgerät hängen. Mir ist der Versuch von Mister Paul nicht entgangen, Zutritt zu meinem Innern zu erhalten. Leider kann ich ihm nicht helfen.
    Er bleibt bei den Kristallen eingeschlossen."
    „Ihm stößt hoffentlich nichts zu, Hamiller!" rief Enza laut. „Keineswegs, Madam. Er wird hinterher höchstens sehr müde sein. Nehmen Sie nun die Kristalle wieder heraus. Ich benötige sie nicht mehr. Ich wünsche, daß Sie mich für ein paar Stunden in Ruhe lassen. Oder für ein paar Tage."
    „Das läßt sich vielleicht arrangieren", sagte Ambush. „Gut, Sir. Falls es bis dahin noch eine CIMARRON gibt!"
    „Was soll das heißen?"
    Ambush beobachtete, wie Enza die Kristalle aus der Öffnung fischte und in den Behälter legte. Danach griff sie nochmals hinein und zog Bearzot-Paul hervor. Der Siganese bewegte sich nicht.
    Enza bettete ihn hastig in ihre Hand. „Notkus!" Ihr Ruf alarmierte die Anwesenden.
    Weiß wie eine Wand lag der Siganese in der Hand der Terranerin. Er stammelte ein paar Worte, die vom Stimmverstärker übertragen wurden und keinen Sinn ergaben. Plötzlich jedoch richtete sich der kleine Körper auf. „Wenn es nie eine Erde gegeben hat, dann wurde auch die BASIS nie gebaut", verkündete der Siganese mit bebender Stimme. „Was wollt ihr von mir? Ihr seid zu blöd, um mir zu helfen. Werft eure Gehirne in den nächsten Konverter.
    Wissenschaftler wollt ihr sein? Versager seid ihr!" Er schluckte und rang nach Atem. „Bearzot, komm zu dir!" hauchte Enza.
    Sie tippte den kleinen Körper vorsichtig an. „Das ist Hamiller, der aus ihm spricht", sagte Sato Ambush nur und richtete die Augen auf die silberne Wand. „Ihr könnt mich nicht beseitigen!" verkündete der Siganese weiter. „Ich werde die CIMARRON zerstören. Eines Tages werde ich sie vernichten. Niemand kann sich mir in den Weg stellen!"
    Notkus Kantor packte den Siganesen und eilte mit ihm hinaus aus der Halle in Richtung der nächsten Medostation
     
    4.
     
    Phang-Troc hatte die Seinen um sich versammelt. Das Ergebnis seiner Bemühungen schmetterte ihn psychisch nieder. Gerade 183 VEI-CHA-Träger hatten sich eingefunden. Von den Bordfahrzeugen des Trimarans besaßen sie noch vier, und mit diesen konnten sie nicht weit kommen. Sie waren zumindest darauf angewiesen, den Rückweg nach Hangay mit Hilfe von Artgenossen zurückzulegen, falls sich solche in die Nähe des Trümmerfriedhofs verirrten. Der Cheni-Tarr hatte einen genau umrissenen Auftrag erhalten, und es galt für ihn nicht unbedingt als sicher, daß Kaiser Thoy-P'ang nach dem Verbleib des Schiffes suchen lassen würde.
    Phang-Troc gab mehrere Befehle.
    Er schickte seine Unterführer los, er selbst zog sich in die kleine Kabine zurück, die in

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