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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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meinen Mann seit - drei Tagen nicht mehr
gesehen. Er ist nicht da, Mister Brent! Er hat mir auch keine Nachricht
hinterlassen, ob und was ich Ihnen ausrichten soll und ob und wann er
zurückkommen würde.«
     
    *
     
    Iwan Kunaritschew war spät zu Bett gekommen stand aber
ebenfalls früh auf und nahm nach der Toilette im Lokal sein Frühstück ein. Er
hoffte, auf Cathy zu treffen, die im Haus Mädchen für alles war. Sie wischte
und putzte, bediente die Gäste, kochte und wusch ab.
    Er hatte das mollige, rotblonde Girl mit den
Sommersprossen bei seiner Ankunft flüchtig wahrgenommen. Das von ihm belauschte
Gespräch zwischen Cathy und dem Wirt beschäftigte ihn jedoch so sehr, daß er
hoffte, Cathy darauf ansprechen zu können. Orlep hatte eindeutig eine Bedrohung
ausgesprochen.
    Er hatte die Alraun erwähnt...
    Von einer Alraun hatten auch die beiden Eindringlinge
in seinem Zimmer gesprochen. Ihr Durchstöbern dort hatte offensichtlich allein
dem Zweck gedient, eine versteckte Alraunwurzel in seinem Zimmer zu finden. Wie
immer sie auch dort hingekommen war, das konnte er nicht wissen. Und was für
eine Bedeutung sie für bestimmte Menschen hatte, konnte er nur ahnen, wenn er
sich wiederum die erste Begegnung mit Lord Somorrynn vor Augen hielt.
    Auch in dessen Leben und in dem seiner Familie
spielten sieben Alraunwurzeln eine entscheidende Rolle.
    In der Küche war es noch still. Da das »Mountain
House« soweit abseits von der normalen Verkehrsstraße lag, war das leiseste
Geräusch in der Luft zu vernehmen. Diese Geräusche bestanden in erster Linie
aus dem Zwitschern der Vögel und dem leisen Rauschen des Windes in den Bäumen.
    Hin und wieder lief durch das alte Haus ein leises
Knacken. Das stammte aus den alten Wänden oder den hölzernen Dielenböden, in
denen der Holzwurm nagte.
    Die Tür mit der Aufschrift »Privat« war verschlossen.
Vorsichtig drückte Iwan die Klinke, um sich davon zu vergewissern.
    Auch Mrs. und Mr. Orlep schienen noch zu schlafen.
Offenbar rechneten sie auch nicht damit, daß ihr einziger Gast so früh aus dem
Bett stieg.
    Da ging der Russe noch mal auf sein Zimmer.
    Vorsichtig tastete er Zentimeter für Zentimeter jener
Wand ab, an der sich die beiden Fremden versucht hatten. Gab es hinter der
Tapete, hinter der Bodenleiste oder unterhalb der Decke - ein geheimes
Versteck, in dem etwas verborgen war?
    Mit dem Knöchel seines rechten Mittelfingers klopfte
Iwan vorsichtig und aufmerksam die Wand ab.
    Dann stieß er auf eine Stelle, die sich seltsam hohl
anhörte.
    Hier hinter der Tapete gab es einen Hohlraum?!
    Iwan Kunaritschew klappte sein Taschenmesser auf und
schnitt ein handgroßes Quadrat in die alte Tapete, genau an der Stelle, wo das
Klopfgeräusch sich anders anhörte.
    Die ursprüngliche Wand bestand aus schmalen,
ineinandergreifen Brettern in hellbrauner Farbe, teilweise mit einem Verputz
versehen.
    Genau an der Stelle, wo Iwan Kunaritschew die Tapete
herausgeschnitten hatte, befand sich eine handgroße Klappe. Ein Astloch darin
machte es möglich, sie nach außen zu ziehen. Dahinter lag ein Hohlraum ein
winziger, hölzerner Tresor... und in ihm lag ein einzelnes Objekt.
    Vorsichtig griff Iwan Kunaritschew danach und nahm es
heraus.
    Es war - eine etwa acht Zentimeter große, verzweigte
Alraunwurzel, die menschenähnlich geformt war...
     
    *
     
    War dies eine der sieben Wurzeln, von denen Lord
Somorrynn in jener Nacht in New York gesprochen hatte?
    Kunaritschew war sich dessen fast sicher.
    Er betrachtete das geheimnisvolle Gebilde in seiner
Hand und mußte daran denken, daß es für die Familie der Somorrynns eine große
Bedeutung besaß. Sie alle hatten dadurch Glück und Reichtum herbeigeschworen
und durch diese magischen Wurzeln erhalten. Doch so ganz ungefährlich war das,
was die Vorfahren des jetzt noch lebenden Lord Somorrynn getan hatten, nie
gewesen. Aus den Worten, die Somorrynn seinerzeit in geistiger Verwirrung von
sich gegeben hatte, war jedenfalls zu entnehmen gewesen, daß es insgesamt
sieben verschiedene Alraunwurzeln gegeben hatte, die nun in der achten
Generation in Somorrynn-Castle wieder vereint werden sollten. Und genau gegen
diese Absicht, gegen diese Vorschrift seiner Ahnen, wehrte Somorrynn sich...
    Die Augen des Russen verengten sich. Iwan Kunaritschew
preßte die Lippen zu einem harten Strich zusammen und faßte einen Entschluß.
    Das Geheimnis der Alraunwurzel war gleichzeitig das
Geheimnis des Zustandes im Leben Lord Somorrynns. Daran gab es

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