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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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hindurch und bohrten sich in das Holz des Buschwerks, ohne jedoch ein
menschliches Ziel zu erreichen.
    Für X-RAY-7 war es lebensnotwendig, keine Sekunde
länger an der Stelle zu bleiben, wo er im Moment lag.
    Er rollte sich herum, kam auf die Beine und lief
geduckt zum nächsten Baumstamm, hinter dem er Schutz suchte.
    Der unheimliche Todesschütze der vergangenen Nacht war
erneut aufgetaucht und hatte ihn nur um Haaresbreite verfehlt. Er mußte sich
noch in der Nähe befinden...
    Iwan hielt den Atem an und lauschte. Seine Augen
befanden sich in steter Bewegung und suchten die unmittelbare Umgebung
aufmerksam ab.
    Da gab es kein verdächtiges Geräusch mehr, da zeigte
sich niemand, von dem auch nur ein Zipfel wahrzunehmen gewesen wäre.
    Nach einer Weile löste Kunaritschew sich aus dem
Schutz des Stammes. Der Russe war gespannte Aufmerksamkeit, er wußte, daß er.
sein Leben riskierte, wenn er jetzt leichtsinnig wurde.
    Iwan behielt besonders die Nähe der Böschung im Auge.
Wenn er die Flugrichtung des Pfeils berücksichtigte, der ihn hätte treffen
sollen, dann konnte er nur von dort geschossen worden sein.
    Schritt für Schritt verließ er seinen Angelplatz,
hielt die Smith & Wesson-Laser inzwischen in der Rechten und starrte in das
Zwielichte Dickicht.
    Iwan suchte die Nähe der Böschung ab. Wie ein Geflecht
ragten zahlreiche, gewaltige Wurzeln über den Rand des Erdreiches hinaus und
bildeten über dem Bach ein regelrechtes Dach.
    Auf den dicksten Wurzeln war es sogar möglich, wie auf
einer Treppe nach unten zu gehen, ohne auf der Böschung
    abzurutschen und ins Wasser zu fallen.
    Das war es! Der Schütze hatte hier unmittelbar hinter
oder im Wurzelgeflecht gehockt, ihm aufgelauert und von hier aus seinen Pfeil
auf ihn abgeschossen.
    Der Schuß war sehr tief angesetzt gewesen.
    Vorsichtig stieg er auf dem nach unten führenden
Wurzelgeflecht in die Tiefe und sah sich die Umgebung an der Böschung genauer
an.
    Der weiche Boden war rundum aufgewühlt, als hätte
jemand mit mehreren Zweigen gleichzeitig im Sand gestochert.
    Der vorbeiströmende Bach machte einiges wieder eben,
konnte aber nicht alle Spuren beseitigen.
    Neugierig trat Kunaritschew näher. Die Böschung fiel
so sanft ab, daß man unterhalb der dachförmig vorspringenden Baumwurzel bequem
Spazierengehen konnte.
    Ein idealer Ort, wo Kinder , spielen konnten -
aber auch ein hervorragender Platz, um einen Killer als Versteck zu dienen...
    Das dichte Wurzelgewirr bildete eine Welt für sich. Es
formte einen richtiggehenden Tunnel, der direkt an der Böschung klebte. ,
    Einige Öffnungen in dem Geflecht waren so groß, daß
bequem ein Mensch durchschlüpfen konnte, ohne irgendwo anzustoßen.
    Gerade die eine Öffnung hatte es in sich. Sie führte
genau zu einem dunklen ovalen Loch, das seitlich von der Böschung in die Erde
führte.
    Ein Geheimgang!
    Wie sehr sich doch die Bilder glichen. Unwillkürlich
gingen Kunaritschew diese Gedanken durch den Kopf. Ein geheimer Stollen, der in
das Zimmer der Herberge führte - in dem schließlich ein Mensch durch eine
Meucheltat getötet wurde. Ein geheimer Stollen, der hinausführte in das Bett
des Baches - von dem aus auf ihn, Kunaritschew, geschossen wurde!
    X-RAY-7 duckte sich und spähte von der Seite in die
Öffnung. Schwarz gähnte ihn die Tiefe des Stollens an. In der Dunkelheit konnte sich jemand verstecken, und er bot sich
dagegen dar wie auf einem silbernen Tablett.
    Die Situation ähnelte in frappierender Weise jener der
vergangenen Nacht.
    Iwan blieb seitlich hinter dem Wurzelgeflecht stehen
und rief in den Stollen. »Hallo! Ist da jemand?«
    Seine Stimme verhallte.
    Er erwartete keine Antwort, sondern achtete vielmehr
darauf, ob nicht irgendein Geräusch seinen geheimnisvollen Gegner verriet.
    Doch weder das eine noch das andere geschah.
    »Wenn Sie sich irgendwo im Dunkel verbergen - kommen
Sie sofort heraus! Ich gebe Ihnen eine Minute Zeit. Wenn Sie dann nicht hier
vor mir auftauchen, werde ich in den Schacht schießen...«
    Kunaritschew betonte jedes einzelne Wort.
    Präzise wartete er die angekündigte Minute ab. Dann
aktivierte er die Smith & Wesson-Laser. Insgesamt fünf Strahlen setzte er
in die Dunkelheit ab. Nur auf diese Weise war es ihm möglich, den eventuell
gefährlichen Gegner einzuschüchtern oder kampfunfähig zu machen.
    Er hörte keinen Hilferuf, auch sonst keinen Schrei,
der ihm bewiesen hätte, daß der unheimliche Schütze sich dort hinten verbarg.
    Es sah ganz so aus, als ob er

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