Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
für ihn und auch
für Larry Brent keinen Zweifel mehr. Doch wie die Dinge zusammenhingen und
warum Somorrynn sich durch die Wurzel bedroht fühlte - das war noch nicht
geklärt. Nur wenn man das wußte, konnte man dafür sorgen, seinem Dasein die
Angst zu nehmen, unter der er permanent stand.
    Kunaritschew steckte die menschenähnlich gebildete
Wurzel kurzerhand in sein Jackett, verschloß das kleine Fach in der Holzwand
wieder, feuchtete das herausgeschnittene Tapetenquadrat an und klebte es
paßgerecht auf die Stelle, an der er es herausgeschnitten hatte.
    Er machte das so geschickt, daß wenige Augenblicke
nach Abtrocknen der Feuchtigkeit kaum mehr die Flickstelle zu erkennen war. Wer
nicht wußte, daß hier eine Manipulation vorgekommen war, der würde den Flicken
in der Tapete auch gar nicht wahrnehmen.
    Nachher, wenn X-RAY-7 aufbrach, um angeblich seiner
Angelleidenschaft zu frönen, wollte er die Gelegenheit nutzen, kurz mit Larry
Brent über seinen Fund zu sprechen.
    Iwan packte sein Angelzeug zusammen und stapfte über
die hölzernen Stufen nach unten. Das Ächzen in den Dielen und das Knirschen
seiner Schritte hallten unüberhörbar durch das kleine Haus.
    Als Kunaritschew den Gastraum durchquerte, wurde im
Hintergrund die Tür geöffnet.
    Der Wirt stand vollständig angezogen auf der Schwelle
und blickte dem Russen entgegen. »Hallo - good morning, Mister Kunaritschew!«
rief er jovial.
    Orlep kam auf ihn zu. »Dann hab ich doch richtig
gehört. Es war mir, als wäre jemand die Treppen hochgegangen.«
    Iwan nickte. »Richtig. Ich war schon mal unten.«
    »So früh schon auf den Beinen? Und ich dachte, Sie
wollten sich hier mal richtig ausruhen...«
    Kunaritschew lachte leise. »Das ist manchmal einfacher
gesagt als getan. Steckt man im Alltagsstreß, dann wünscht man sich manchmal
'ne Stunde länger auf dem Ohr zu liegen. Hat man dann Ferien - ist man früher
wach, als einem lieb ist. Daß ich wie ein unruhiger Geist durch das Haus
schleiche mag auch mit dem zusammenhängen, was wir gestern abend erlebt
haben...«
    Orlep blickte ihn ernst an. »Ja, das von gestern
abend«, murmelte er. »Das tut mir leid. Ein unerklärlicher Vorgang... ich habe,
nachdem ich mich von Ihnen verabschiedet habe, noch versucht, die Polizei
anzurufen.«
    »Und?«
    Ein Achselzucken. »Die Leitung war gestört. Tot!
Irgend etwas ist da faul. Und deshalb bin ich jetzt auf den Beinen. Ich werde
wohl oder übel nach Alford fahren müssen, um die Störung in der Telefonleitung
zu melden. Irgend jemand muß ja schließlich kommen, um sie zu reparieren.«
    Alles hörte sich vernünftig und überzeugend an.
Dennoch konnte Iwan Kunaritschew das, was Orlep da sagte, nicht glauben.
    »Das ist merkwürdig«, entgegnete er überrascht.
    »Was finden Sie merkwürdig?« reagierte James Orlep
sofort. »Als ich mich hinlegte, war es mir, als hörte ich laute Stimmen
irgendwo hier unten. Es hörte sich an wie ein - Streit.«
    »Ja - das kam auch noch hinzu. Die Sache mit Cathy...
Sie hat da irgend etwas falsch gemacht. Ich habe mich so sehr darüber geärgert,
daß ich sie aus dem Bett holte und mit ihr schimpfte. Es tut mir leid, daß Sie
das gehört haben, Mister Kunaritschew. Aber auch ich war mit meinen Nerven
gestern abend ziemlich am Ende. Das müssen Sie verstehen...«
    X-RAY-7 nickte. »Selbstverständlich, Mister Orlep. Wir
sind schließlich alle nur Menschen.
    »Wir haben zwar noch nicht mit Ihnen gerechnet - aber
Sie bekommen selbstverständlich sofort Ihr Frühstück«, ließ der Inhaber des
>Mountain House< ihn wissen. »Ich werde sofort meiner Frau Bescheid
geben.«
    »Ah, so ist das. Ihre Frau ist fürs Frühstück
zuständig - fürs Mittagessen wiederum Cathy.« Iwan Kunaritschew sagte das
einfach so dahin, um eine Reaktion Orleps zu provozieren.
    »Nein, Mister Kunaritschew, so ist das nicht.
Normalerweise hat sich Cathy auch um das Frühstück zu kümmern. Doch heute
morgen ist sie nicht da. Ich habe sie vor einer Stunde weggeschickt, um das zu
erledigen, was sie gestern vergessen hat.«
    Wieder eine Lüge! Iwan wäre es nicht entgangen, hätte
jemand vor einer Stunde das Haus verlassen. Vor einer Stunde war er längst
wach.
    Doch er sagte nichts.
    X-RAY-7 stellte sein Angelzeug in die Ecke neben dem
Tisch, an dem er Platz nahm, und mußte nur wenige Minuten warten, bis Kaffee
und original englisches Frühstück von Mrs. Orlep gebracht wurden.
    In Anbetracht von Kunaritschews Körperumfang hatte
sich die Wirtsfrau auf die

Weitere Kostenlose Bücher