Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
ihren
Händen das kahle Gestein abzutasten und an der Wand entlangzuschleichen, auf
der Suche nach einem Ausgang.
    Sie war hier hereingekommen - also mußte es auch
irgendwie hinausgehen.
    Sie durfte keine Angst haben... ich bin vollkommen in
Ordnung... versuchte sie sich einzureden. Durch das Erlebnis mit dieser
Riesen-Alraun hat mein Verstand jedoch einen Knacks bekommen. Es wird sich
wieder legen...
    Der Boden zu ihren Füßen war holprig. Er stieg langsam
bergan, und es kam ihr so vor, als ob das Verließ hinten wieder niedriger
würde. Das kahle Raum verengte sich zu einem schmalen Schacht, in dem sie sich
bücken mußte, um nicht mit dem Kopf an die Decke zu stoßen.
    Zu ihrer Rechten gab es vergitterte Fenster. Die
Fensterlöcher waren so klein, daß Sheila nicht mal mit dem Kopf hindurch gepaßt
hätte. Wie sinnlos, es war, daß es dann die Gitter gab. Hier konnte doch kein
Mensch entfliehen...
    Schwer atmend blieb sie liegen und versuchte, einen Blick durch das kleine Fenster zu
erhaschen. Graues Tageslicht schimmerte matt hindurch.
    Aber da war noch mehr, was sie sah.
    Durch das Fenster schimmerte ein Gesicht.
    Da drüben lag jemand, wie sie hier auf dem Boden!
    Es war eine uralte Frau mit einem fahlen,
vertrockneten Gesicht und schlohweißem Haar.
     
    *
     
    Es gab also noch andere Menschen hier.
    Der Gedanke daran erfüllte sie mit einer spürbaren
Erleichterung. Warum dies so war, konnte sie selbst nicht sagen. Hier von
diesen massiven Mauern umgeben, hatte wohl keiner von ihnen die Gelegenheit zu
entkommen.
    Und welche Hilfe hätte sie auch schon von dieser
uralten, schwachen Frau erwarten können?
    Aber doch - sie könnte eine Auskunft erhalten...
    »Hallo - können Sie mich hören? Wo bin ich hier? Was
hat das alles zu bedeuten?« Sheila Hovman erschrak über ihre eigene Stimme.
    Während sie sprach, sah sie, daß der Mund der Frau,
die durch die andere Seite der Scheibe blickte, sich ebenfalls bewegte.
    Deren Lippen bewegten sich im gleichen Rhythmus zu den
Worten, die sie -Sheila - sprach!
    Und da erfaßte die junge Frau das Unheimliche in
seiner ganzen Tragweite.
    Das war keine Fremde. Wer ihr da entgegenblickte - das
war ihr eigenes Spiegelbild!
     
    *
     
    Als das erste Tageslicht sich zeigte, stand Larry
Brent auf.
    Er warf einen Blick durchs Fenster. Der Himmel war
grau, bewölkt und die Sonne hatte nicht die Kraft, die Wolkendecke zu
durchbrechen.
    X-RAY-3 erledigte seine Toilette und ging dann in den
Frühstücksraum des Hotels. Gleich danach wollte er in die Kingstone-Road
fahren, in der das Apartmenthaus stand, wo Lord und Lady Somorrynn lebten.
    X-RAY-3 war überzeugt davon, daß so früh am Morgen -
es war gerade sechs Uhr - niemand außer ihm den Frühstücksraum betreten würde.
    Dieses große Glasgower Hotel hatte den Vorteil, daß es
einen Vierundzwanzigstunden-Service anbot.
    Zu seiner Überraschung saß schon jemand im Zimmer. Es
war eine Frau.
    Die gutaussehende Schwedin lachte. Ihre weißen,
makellosen Zähne hoben sich in scharfem Kontrast vom Rot ihrer Lippen ab.
    »Damit hast du nicht gerechnet, Superagent«, lachte
sie leise. »Aber nach der Duschparty von letzter Nacht habe ich mich so fit
gefühlt, daß es Unsinn gewesen wäre, noch länger im Bett zu liegen und doch
nicht zu schlafen.«
    X-RAY-3 nahm bei ihr Platz. »Da kannst du mal sehen,
wie sehr ein kalter Guß die Lebensgeister weckt...«
    Sie nahmen gemeinsam das Frühstück ein und sprachen
noch mal den Plan für den heutigen Tag durch.
    Es war sieben Uhr, als sie das Hotel verließen. Beide
verfügten getrennt über einen Wagen, der noch gestern nacht unmittelbar nach
ihrer Ankunft angeliefert worden war.
    Wie immer funktionierten wegen der hervorragenden
Organisation diese Dinge einwandfrei.
    In seinem Telegramm an Lord Somorrynn hatte X-RAY-3
darauf hingewiesen, daß er bereits in den frühen Morgenstunden dieses Tages
wegen einer ausführlichen Besprechung mit ihm zusammentreffen wolle.
    Das Hochhaus mitten in Glasgows Innenstadt war
vierundzwanzig Stockwerke hoch.
    Larry parkte seinen Leihwagen auf der anderen Straßenseite und ließ seinen Blick an der
grauen, von schmalen, gleichmäßigen Fenstern durchbrochenen Betonwand
entlanggleiten.
    Die Somorrynns bewohnten das siebzehnte Stockwerk.
    Der Verkehr in der Stadt um diese frühe Morgenstunde
war beachtlich. Auto drängte sich an Auto, die Passanten auf den Bürgersteigen
und Straßenübergängen.
    Die Busse waren überfüllt und die Fahrgäste, die

Weitere Kostenlose Bücher