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143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich bereits weiter
abgesetzt hätte.
    Da riskierte der PSA-Agent es, einige Schritte in dem
Stollen vorzudringen.
    Der Eingang in die Erde wurde flankiert von
verflochtenem Wurzelwerk, das selbst die Rillen zwischen den Steinen durchbrochen
hatte, um weiter zu wachsen.
    Dies war nicht nur einfach ein Loch in der Erde - es
war ein mit Steinen ausgemauerter Schacht, von Menschenhand angelegt.
    Iwan ließ seine Taschenlampe aufflammen. Lautlos
wanderte der breitgefächerte Strahl über die steinernen Wände, über das
Wurzelgeflecht und die riesigen Spinnweben, die in langen Bahnen von diesen
Wurzeln und den Wänden herabhingen.
    Klebrige Fäden blieben in seinem Gesicht haften, und
X-RAY-7 machte sich schließlich nicht mehr die Mühe, sie mit den Händen
abzupflücken, weil es doch nichts nutzte. Beim nächsten Schritt hingen seine
Augenbrauen, seine Haare wieder voll.
    Wie eine gewundene, mannshohe Röhre führte der Stollen
in die Tiefe der Erde.
    Mit einem gewissen Unbehagen registrierte Iwan
Kunaritschew, daß die Felssteine um ihn herum nicht alle fest im Verband saßen.
Einige wirkten morsch und bröckelig und waren von den Wurzeln der im Erdreich
über ihm wachsenden Bäume tief nach unten gedrückt worden.
    Die Möglichkeit, daß ein solcher Stein oder viele von
ihnen vollkommen aus dem Verband herausbrachen, war jederzeit gegeben.
    Trotz dieser Gefahr setzte X-RAY-7 seinen Weg fort.
    Im Licht der Taschenlampe sah er, daß er nicht der
einzige war, der sich hier bewegte und atmete.
    Zahllose große Spinnen krabbelten über die Wände oder
hockten am Ende der Netze. Die Augen zahlloser Ratten leuchteten auf, wenn der
Lichtstrahl sie traf. Die fettgefressenen Tiere ergriffen vor dem Menschen
nicht die Flucht. Iwan trat nach ihnen, um sich Platz zu schaffen, einige tötete
er mit der Laserwaffe, weil sie ihm nicht aus dem Weg gingen.
    Der Stollen wurde niedriger, und Kunaritschew mußte
sich schließlich bücken, um noch hindurch zu kommen.
    Hatte er zunächst geglaubt, daß das Wurzelgeflecht nur
den Eingang hervorragend tarnte, so sah er sich jetzt auf dem Weg in das Innere
des Stollens getäuscht. Ein wahrer Wald dünner und dicker Wurzeln wuchs aus den
Wänden der Decke und dem Boden und ließ nur einen kleinen Durchlaß, der
irgendwo in unbekannte Ferne führte.
    Und gerade die Mündung des Weges interessierte X-RAY-7
am meisten.
    Da stießen zwei Hände plötzlich aus dem Hintergrund
blitzschnell auf ihn zu.
    Das Ganze geschah vollkommen lautlos.
    Kunaritschew, gerade in die Hocke gehend, um tief
herabhängenden Wurzeln auszuweichen, reagierte sofort.
    Er ließ sich blitzschnell nach vorn fallen und machte
eine halbe Drehung nach rechts, seinen Kopf herumwirbelnd.
    Gleichzeitig riß er beide Hände hoch, faßte die
fahlen, knochigen Finger um seine Kehle und riß sie mit einem Ruck zur Seite.
    Iwan fiel. Im Fallen riß er kurz die Beine an und trat
mit beiden nach hinten aus, um sich den Gegner weit genug vom Hals zu schaffen.
    Sein Manöver klappte.
    Während er schon wieder nach vorn schnellte und auf
die Beine kam, flog sein Gegner wie ein welkes Blatt im Wind in das
Wurzelgeflecht, taumelte, verlor den Halt und blieb darin hängen wie eine
Fliege im Spinnennetz.
    Die Taschenlampe, die X-RAY-7 hatte fallen lassen, als
er sich zur Wehr setzen mußte, lag so, daß der Strahl genau die Person aus dem
Dunkeln riß, die sich hier im Wurzelgeflecht versteckt gehalten hatte.
    Iwan Kunaritschew glaubte, seinen Augen nicht trauen
zu können.
    Kraftlos und schnell atmend hing dort ein uralter Mann
vor ihm mit schlohweißem, schütterem Haar, einem faltigen, vertrocknet
wirkenden Gesicht und kleinen, tiefliegenden Augen, die kalt blitzten.
    »Ich werde Sie töten... Sie haben mir das alles
eingebrockt...«, stieß der Alte heiser hervor. Seine dünnen, blutleeren Lippen
bildeten einen harten Strich im verdorrten Gesicht.
    »Sie haben mich daran gehindert, zu holen, was mir
aufgetragen wurde...«
    Irgend etwas an der brüchigen Stimme kam Kunaritschew
bekannt vor. Doch er wußte in diesem Moment nicht zu sagen, was es war.
    »Lucanny mußte sterben... ich hatte noch mal Glück...
aber ist es ein Glück, so weiter zu leben wie ich?«
    X-RAY-7 starrte mit weitaufgerissenen Augen auf den
uralten Mann. Da war es ihm, als ob eine Hand nach seinem Herzen griff.
    »McDuff? Sie sind... Berry McDuff!« entrann es ihm.
    Alles in dem Agenten wehrte sich gegen diese Wahrheit.
Aber in diesem Moment war es sein Kontrahent

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