Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
143 - Alraunen-Spuk

143 - Alraunen-Spuk

Titel: 143 - Alraunen-Spuk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
selbst, der ihm bestätigte, was er
entdeckt hatte.
    »Ja... ich bin McDuff...«
    Diesen Mann hatte er vor wenigen Stunden,
dunkelhaarig, voller Kraft und Jugend, kennengelernt. Innerhalb dieser wenigen
Stunden war er um mehr als fünfzig Jahre gealtert!
     
    *
     
    »McDuff!« entrann es erneut Kunaritschews Lippen. »Was
ist mit Ihnen geschehen? Wie konnte so etwas nur passieren? Sprechen Sie -
vielleicht kann ich Ihnen noch helfen...«
    Ein heiseres Lachen entrann der Kehle des Mannes, der
schwach und kraftlos im Gewirr der Wurzeln hing und Mühe hatte, sich zu
befreien. Iwan war ihm dabei behilflich und ließ ihn keine Sekunde aus den
Augen.
    McDuff war - so, wie er war - für ihn kein Gegner. Der
hatte sein Lebensende erreicht und der Alterungsprozeß schien mit jeder Minute,
die verrann, weiter an seinen Kräften zu zehren.
    »Helfen?« McDuff lachte mit brüchiger Stimme. »Sie
können mir helfen, indem Sie mir das zurückgeben, was Lucanny und ich gemeinsam
dem rechtmäßigen Besitzer überbringen wollten... Sie haben's doch gefunden,
nicht wahr?«
    Iwan wußte sofort, worauf der Alte anspielte.
    »Ich hab's gefunden. Es ist eine Alraunwurzel. Was für
ein Geheimnis umgibt sie?«
    Berry McDuff stierte den Sprecher an wie eine
Erscheinung aus einer anderen Welt. In den kleinen, von runzligen Lidern
bedeckten Augen flackerte ein kaltes Licht.
    Iwan fragte sich, ob McDuff wohl der Schütze gewesen
war, der Cathy den Tod brachte und der beabsichtigte, auch ihm den Garaus zu
machen.
    In der näheren Umgebung jedenfalls konnte er zwischen
dem Wurzelgeflecht weder Pfeil und Bogen noch eine Armbrust entdecken, die er
stets als Waffe angenommen hatte.
    X-RAY-7 konnte nur tief geduckt in dem niedrigen
Stollen stehen. Langsam begann sein Rücken zu schmerzen. Diese stets
verkrampfte Stellung seiner Muskeln wirkte sich ungünstig aus.
    »Worum geht es bei der Wurzel?« stellte der PSA-Agent
seine Frage.
    »Sie ist ein Teil des Geheimnisses der Herren von
Somorrynn-Castle«, erhielt er mit brüchiger Stimme zur Antwort. »Man hat mich
dazu auserwählt, Träger des Geheimnisses zu sein. Doch ich habe schmählich
versagt. Das hätten Sie nicht tun sollen...«
    McDuff taumelte. Es fiel ihm schwer, auf den Beinen zu
stehen. Dann schaffte er es wirklich nicht mehr und mußte sich an den Wurzeln
festhalten, um nicht in die Knie zu gehen.
    Iwan griff ihm unter die Achseln, um ihn zu stützen.
Doch davon wollte Berry McDuff nichts wissen. »Lassen Sie... das kann auch
nichts mehr an dem ändern, was geschehen wird.« Er schwankte wie ein Schilfrohr
im Wind. »Der Geist der Herren von Somorrynn und der Zauber der Wurzeln wird
mich richten. Es sei denn... Sie sind noch in der Lage, die Alraunwurzeln
rechtzeitig zurückzubringen in die Hände dessen, der ein Anrecht darauf hat...«
    »Wieso wußten Sie, daß sich die Alraunwurzel im Zimmer
befand, in dem ich einquartiert war?«
    »Weil dies das einzige Zimmer ist, das durch den
Geheimstollen erreichbar ist... Diesen Stollen hat man uns gezeigt... aber der
Wirt hat versagt... Das Zimmer sollte nicht bewohnt sein... es ist zum
Verrücktwerden! Kaum ein Gast verkehrt in diesem Haus, aber in jener Nacht, als
Steven und ich dort eindringen mußten, - war ausgerechnet das Zimmer belegt,
ihn dem das Versteck der Wurzel sich befand. Dabei ist die Zeit reif, daß die
Schrift sich erfüllt...«
    Er sprach wie in Trance, seine, Worte kamen leise und
abgehackt über die Lippen. »In den ersten
Tagen des Monats September 1978 ist es notwendig, daß alle, an sieben
verschiedenen Orten sich befindenden Alraunwurzeln dorthin zurückkehren, wo sie
einst gesammelt wurden. An der Stelle, wo heute das Somorrynn-Castle steht...
und die Schrift, die Chronik der Somorrynns, sagt noch mehr... jeder, der in
irgendeiner Form daran beteiligt ist, wird durch die Zauberkraft der Alraunen
für alle Zeiten keine finanziellen Sorgen mehr haben und ewige Jugend
erringen...« McDuff ließ einen schwach gesprochenen Worten ein kaum hörbares
Lachen folgen.
    »Ewige Jugend... was für ein Hohn, nicht wahr?« Seine
kalt glitzernden Augen richteten sich auf den Russen, und Iwan las in diesem
Blick Haß, Ratlosigkeit und Verzweiflung. Berry McDuff konnte sich jetzt nicht
mehr länger auf den Beinen halten. Er sackte in die Knie und lehnte sich zurück
in das Wurzelgeflecht, das die Wände flankierte. »Ich bin alt und schwach...
mein Leben geht zu Ende... das ist das Risiko, das man dabei eingeht, von den
Hintergründen

Weitere Kostenlose Bücher